Resolution der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt: flächendeckende ambulante Versorgung akut gefährdet
Die Mitglieder der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) weisen eindringlich darauf hin, dass die flächendeckende ambulante Versorgung in Sachsen-Anhalt nicht erst seit heute akut gefährdet ist. Sie appellieren an die Landes- und Bundespolitik, die Warnsignale nicht weiter zu ignorieren, sondern diese ernst zu nehmen und gemeinsam mit den Vertragsärzten und Vertragspsychotherapeuten Lösungen auf den Weg zu bringen. Um die jetzige Versorgungslage für die Zukunft zu erhalten und zu verbessern, bedarf es des Handelns von Seiten der Politik.
Die Mitglieder der Vertreterversammlung der KVSA fordern:
– die Entbudgetierung aller ärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen
– in den derzeit laufenden Finanzierungsverhandlungen zwischen KBV und Krankenkassen für das Jahr 2024 die Zustimmung der Krankenkassen zu einer deutlichen Steigerung des Orientierungswertes und damit der Preise für alle ärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen. Die hohen Steigerungen der Praxiskosten müssen auch den Ärzten und Psychotherapeuten ausgeglichen werden
– die Erhöhung der Anzahl der Medizinstudienplätze, die Erhöhung der Anzahl der Studienplätze der Landarztquote, auch für weitere Facharztgruppen
– die Einbindung der Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten vor dem Einführen von digitalen Anwendungen
– die Einführung von ausschließlich reibungslos funktionierenden digitalen Anwendungen und das Wegfallen jeglicher finanzieller Sanktionen gegen Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten.
Um weiterhin die ambulante Versorgung in der Fläche zu sichern, bedarf es mehr Absolventen, die in Sachsen-Anhalt bleiben. Es müssen von der Politik die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit es attraktiver wird, sich als Medizinstudierender oder junger Arzt in Sachsen-Anhalt niederzulassen.
Hintergrund
Der Ärztemangel ist in Sachsen-Anhalt bereits allgegenwärtig. Er wird sich weiter verschärfen, denn gut ein Drittel der Vertragsärzte wird aufgrund des Alters in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen. Hält der Trend zu Teilzeit und Anstellung weiterhin an und rücken nicht deutlich mehr Mediziner nach, wird es von Jahr zu Jahr schwieriger werden, Praxisnachfolger zu finden und die ambulante Versorgung flächendeckend sicherzustellen. Ein ständiges Arbeiten der Praxen über der Belastungsgrenze ist dem Praxispersonal nicht zuzumuten und sorgt für Unzufriedenheit bis hin zu Kündigungen. Fehlen immer mehr Ärzte oder sind Praxen unterbesetzt, können nicht mehr alle Terminwünsche der Patienten erfüllt werden.
Seit Jahren vergüten die Krankenkassen ärztliche und psychotherapeutische Leistungen nicht zum vollen Wert des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes. Durch die Budgetierung sind allein in 2022 in Sachsen-Anhalt Leistungen in Höhe von rund 75 Millionen Euro von den Krankenkassen nicht vergütet worden. Die überdurchschnittliche Morbidität in Sachsen-Anhalt und die Leistungsverlagerung aus dem Krankenhaus in den ambulanten Bereich bleiben bei der Vergütung unberücksichtigt. Es werden also ärztliche Leistungen in Anspruch genommen, die jedoch nicht vollumfänglich vergütet werden. Dazu kommen steigende Praxis- und Personalkosten, für die es keinerlei adäquate Ausgleiche gibt.
Die Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten stehen der Digitalisierung des Gesundheitswesens offen gegenüber und sind überzeugt, dass Praxen und Patienten von digitalen Neuerungen profitieren können. Die Anwendungen müssen jedoch bei Einführung reibungslos funktionieren und die Patientenversorgung oder die Praxisabläufe unterstützen. Das ist bislang nicht der Fall. Die Praxen sind immer wieder Testlabore für unausgereifte digitale Neuerungen. Das bei der Entwicklung von digitalen Anwendungen übliche Konzept des „Continuous Development“ (kontinuierlicher Entwicklung) lässt sich bei der Digitalisierung der Medizin durch gematik GmbH nicht erkennen. Statt Mehrwert erfahren die Praxen Mehraufwand. Dadurch geht wertvolle Behandlungszeit verloren. Obendrein werden Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten bei Nichteinführung dieser unausgereiften digitalen Anwendungen bestraft.
Da sind sie. Die Lobbygruppen. Es geht anderen wesentlich beschissener, aber man fordert und fordert.
Weil es anderen wesentlich b… geht, darf man nicht fordern, dass Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen, die einen selber betreffen, angegangen werden? Es wird wohl bei fast allem immer irgendwo einen auf der Welt geben, dem es noch schlechter geht – soll man sich also deshalb mit allem zufriedengeben? Dann lebst du sicher auch in einer unsanierten 1-R.-Plattenbaubude und frisst nur billiges Toastbrot, weil woanders auf der Welt Leute obdachlos sind oder verhungern, stimmt’s?
Na so ein Glück. Ich hatte schon befürchtet, dass die Versorgung chronisch gefährdet wäre.
Als Arzt kennt man ja zweifellos den Unterschied zwischen akut und chronisch.
Die Viertelmillion jährlich extra u. nebenbei u. zusätzlich wie zu Coronazeiten duch Impfungen sind wohl nicht mehr drin u. fehlen jetzt ?
Die könnten mal woanders entlüften. Es nervt. Auch andere müssen arbeiten für ihr Geld.
Aber lesen kannst du schon?
„Es werden also ärztliche Leistungen in Anspruch genommen, die jedoch nicht vollumfänglich vergütet werden.“
Warum wohl zählen Arztgruppen zu den vermögendsten in der Bundesrepublik? Wollen wir noch einen Spendentopf für sie einreichen?
Du möchtest doch auch nicht für umsonst arbeiten? Es geht nicht um Einkommenshöhe, sondern um Gerechtigkeit.
Psst. Du sollst doch nicht verraten, dass Ärzte ihre mittelbegabten Kinder gerne ins Ausland schicken, um Medizin zu studieren oder Immobilien als Kapitalanlage oder eine Yacht haben. Die Bundesbank ermittelt je Haushalt 232.800 Euro Nettovermögen nach Abzug von Schulden. Jetzt bitte mal alle selbst zusammenrechnen und fragen, wo das viele Geld ist.
Solange man nur mit 1.0-Abitur Medizin studieren kann u. dumme oder faule Ärztekinder auch bei 20.000 Euro Studiengebühren + mindestens 10.000 Euro Lebenshaltungskosten im Ausland studieren , nur um unbedingt auch Arzt werden zu können , dürften die Einkommen nicht so schlecht sein wie das Gejammer groß ist.
Es gibt nicht die“ faulen “ und“ dummen “ Arztkinder. Als ich Abitur machte, musste man, um studieren zu können, gerade als Kind einer Familie aus der Intelligenz, besonders gut sein. Und…mir war es auch immer ein Bedürfnis, ein hohes Mass an Wissen zu erwerben und zu haben. Auch meine Kinder waren auf dem Gymnasium fleissig und nicht dumm. Deshalb möchte ich Dieses, mit den“ dummen“ und “ faulen“ Arztkindern doch sehr von mir weisen.