Kritik vom Hausärzteverband Sachsen-Anhalt: Alte digitale Probleme und Substitutionsideen – konstruktive Lösungen sind nicht in Sicht!
Der Hausärzteverband Sachsen-Anhalt erneuert hiermit seine Kritik an der Verschwendung von Geldern der Krankenkassen für den Austausch der Konnektoren und begrüßt hierzu die klare Stellungnahme der KV Sachsen vom 03.11.2022, mit welcher diese den Minister aufruft, die Notbremse zu ziehen. „Herr Bundesminister, stoppen Sie diese Verschwendung von GKV-Finanzmitteln!“, heißt es dazu in einem offenen Brief an den Minister. Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Dr. Thomas Fischbach, geht hier noch weiter und wirft der Industrie vor, die Möglichkeit der Softwarelösung wider besseren Wissens geleugnet zu haben und sprach in diesem Zusammenhang von Profitgier „auf Kosten der Patientenversorgung“. Erfordert für die Zukunft Konsequenzen für die entsprechenden Unternehmen, was nur begrüßt werden kann.
Der Roll-out des eRezeptes wurde nun auch in der Modellregion der KV Westphalen-Lippe gestoppt. Im August hatte bereits die KV Schleswig-Holstein als (eine weitere) Modellregion diesen Schritt gemacht. Auch diesmal scheitert die Umsetzung der Idee an den technischen Voraussetzungen. Bis jetzt wurden etwa eine halbe Million eRezepte ausgestellt, wobei im Jahr deutschlandweit circa 500 Millionen Verordnungen auf dem bekannten rosa Formular über den Tresen gehen. Dabei wurden die getesteten eRezepte meist nicht digital, also per App, sondern lediglich per Token-Ausdruck in den Apotheken eingelöst. Das kann nicht der Sinn des eRezeptes sein, ist in dieser Form inakzeptabel und damit den Beteiligten (Praxis/Apotheke/Patient) nicht zu vermitteln. Eine Verbesserung des „Workflow“ sehen wir nicht. Wir erwarten eine vernünftige und praktikable Lösung und zwar die Einlösung der Verordnung mittels elektronischer Gesundheitskarte (eGK) und per gesicherter E-Mail für der Bereich der stationären Pflege.
Gegen diese Verfahren hatten allerdings der Bundesdatenschutzbeauftragte sowie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) datenschutzrechtliche Bedenken angemeldet. Das Ministerium muss hier die Hausaufgaben machen und darf erst mit einer praxistauglichen ausgereiftenAnwendung, die uns die Arbeit erleichtert und Ressourcen spart, wiedererscheinen. Gleiches gilt für die ePA, welche ein regelrechtes Nischendasein fristet und weder von der Ärzteschaft noch den Patienten gewünscht und nachgefragt wird. Auch hier will der Minister durch eine sogenannte Optout Regelung Fakten schaffen, um die unausgereifte Idee in den Markt zu drücken. Solange die Akte nicht sinnvoll und einfach nutzbar ist, fordert die KBV einen Verzicht auf Sanktionen und dieser Forderung schließen wir uns an.
Der Hausärzteverband Sachsen-Anhalt ist strikt gegen die Möglichkeit von Impfungen in Apotheken. Das Impfen ist eine ärztliche Aufgabe und das Angebot von Impfungen in Apotheken wird an derzunehmenden Impfmüdigkeit der Bevölkerung nichts ändern. Einen sogenannten „Wumms“ oder gar „Doppel-Wumms“ in der Durchimpfungsrate erwarten wir nicht und die Ärzteschaft ist durchausin der Lage, die Bevölkerung zu versorgen.
Wir brauchen ausgereifte und praktikable Lösungen, die uns die Arbeit erleichtern, Zeit sparen und nicht zusätzliche Frustration schaffen. Des Weiteren brauchen wir keine weitere Zergliederung im Gesundheitswesen und lehnen die Substitution ärztlicher Leistungen und die damit verbundene Rosinenpickerei ab.
Wie auch
So ist es ,wenn ein Land durch Filz,Korruption u. Profitgier gelenkt wird u. nicht durchh Pragmatismus , Verstand u. Gemeinnutz .
Teilweise muss man in der Ärzteschaft eine gewisse Digitalisierungsverweigerung feststellen. Das die ePA derzeit kaum genutzt wird liegt an den hohen Anforderung bei den Patienten (PIN, NFC-fähige eGK und Smartphone), welche dem Datenschutz dienen sollen. Wenn Ärzte in einer neuen technischen Lösung, aber Datenschutz Probleme sehen, sind Sie die ersten, die (u.U zu Recht) auf die Barrikaden gehen, macht man nun eine Digitalisierungslösung datenschutztechnisch absolut Sicher ist das wieder zu viel des Guten. Hier muss allen Beteiligten klar sein, dass Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit teilweise Zielkonflikte haben und daher alles immer nur Kompromisslösungen sind. Beim eRezept über die eGK wird vom Bundesdatenschutzbeauftragten kritisiert, dass ein eRezept über die eGK auch von Dritten abgerufen werden kann, wenn diese die Karte finden. Das gleiche Problem haben wir bereits heute, wenn jemand ein Papierezept Verloren hat und ein Dritter dieses findet. Datenschutz ist zwar wichtig, aber nicht alles im Leben, auch eine gute Patientenversorgung ist wichtig. Gerade für junge Leute, die selten zum Arzt gehen und vielleicht auch noch öfters umziehen ist eine elektronische Patientenakte, die man sehr leicht einem neuen Arzt zugänglich machen, kann sehr hilfreich, damit die Dokumentation bei diesen Patientengruppen endlich besser wird.
Dazu sei gesagt, ja da gebe ich vollkommen Recht! Wer selbst, wie ich, mit so etwas gearbeitet hat weiß genau wovon da geredet wird. Die Zeit sollte für Patienten genutzt werden und nicht dafür Probleme mit der Technik zu haben. Schon vor Jahren sollte das besagte System eigentlich schon funktionieren!
Aber solange man Gelder verschwenden kann die einem nicht selbst gehören und im eigenen Portemonnaie nicht weg tun wird nichts voran gehen im Gegenteil. Lieber noch den Betrag für die Krankenkasse erhöhen und rückschrittlich arbeiten. Bravo.
„Das Impfen ist eine ärztliche Aufgabe und das Angebot von Impfungen in Apotheken wird …“
Allerdings ist das eine ärztliche Aufgabe! Schon an dieser Idee sieht man, wie verantwortungslos die ganze C-Impfkampagne ist! Demnächst kann man sich gleich bei McDoof mit impfen lassen und bekommt noch einen Burger dazu oder wie?!
Gebt mir mein altes grünes SVK-Buch wieder !
Da kann ich heute noch nachschauen wann ich wegen welcher Krankheit wie lange krankgeschrieben war und von welchem Arzt. Ebenso alle Impfungen und Röntgenuntersuchungen u.s.w.
Seit der Wende ein Sammelsurium von Befunden, Entlassungsberichten etc. Blickt kein Mensch mehr durch und heben sich die wenigsten komplett auf. Jedesmal ein Riesenzirkus wenn man gesundheitliche Angaben zu Vergangenheit machen soll. Und Probleme mit dem Datenschutz gabs auch nicht. Aber ich kann heute noch nachschauen was ich 1978 hatte.
Ist schon einfacher, wenn es staatliche Vorgaben ohne Spielraum gibt, wenn einem vorgegeben wird, was zu tun und was zu unterlassen ist.
Wollen aber die meisten nicht. Nach wem soll’s gehen?
Doch, wollen die meisten, hat man während der Corona-Maßnahmen und dem Impfhype gesehen.
Dann ist ja alles klar.
Ach ja, als alle zwangsgeimpft wurden. Das waren noch Zeiten!
Inhalt der Vorkommentare nicht verstanden? Einfach nochmal in richtiger Reihenfolge lesen. Am besten langsam, dann schaffst du vielleicht auch, den Inhalt zu erfassen.