Aktionstag Glücksspielsucht: Der große Gewinn kommt nicht
Am vergangenen Mittwoch, dem 27. September 2023, fand der Aktionstag Glücksspielsucht auf dem halleschen Marktplatz statt organisiert wurde dieser von der Selbsthilfegruppe Glücksspiel Halle (Saale) – Game Over, den Schwerpunktberatungsstellen für Glücksspielsucht aus Halle (Saale) (Evangelische Stadtmission Halle), Magdeburg (Diakonie Jerichower Land) und Stendal (Caritas) sowie dem Kinder- und Jugendschutz der Stadt Halle (Saale).
Rund 150 Interessierte nutzten laut Janine Teubner, Psychologin bei der Evangelischen Stadtmission Halle e. V., die Angebote rund um das Thema Glücksspielsucht. Bei bestem Wetter wurden zahlreiche Fragen zu Hilfs- und Beratungsangeboten beantwortet. Die Veranstalterinnen und Veranstalter konnten über die Gefahren des Glücksspiels und die möglichen Folgen die Betroffenen und deren Angehörige berichten sowie mit Betroffenen ins Gespräch kommen.
So berichteten mehrere Personen von Betroffenen aus ihrem Umfeld, die schon einmal problematisches Glücksspielverhalten gezeigt hätten und teilweise bereits in Beratung waren. Häufig rutschten diese Personen jedoch wieder tiefer in den Glücksspielsumpf ab und es zeige sich, dass die reine Unterstützung von außen selten von Erfolg gekrönt sei. Der Impuls zur Suche nach Hilfe müsse bestenfalls vom Betroffenen selbst ausgehen. „Oft zeige sich, dass die meisten Betroffenen erst einmal einen Tiefpunkt erreichen müssen, um nach einem Rettungsanker zu greifen.“, so Teubner.
Ein weiteres Hauptaugenmerk der Organisationen lag bei der Veranstaltung auf der Prävention. So konnte mit zahlreichen Vorurteilen und Halbwahrheiten zum Thema Glücksspiel aufgeräumt werden. Bei Sportwetten zum Beispiel sei das persönliche Interesse und dadurch erhaltenes Wissen für den Ausgang einer Wette zu großen Teilen unerheblich, denn es könne immer etwas Unvorhergesehenes passieren, was das Ergebnis des Sportereignisses beeinflusst.
Auch wurde eine am 14.09.2023 gestartete Online-Petition vorgestellt, die es zum Ziel hat, das Thema Glücksspiel mit Präventionsveranstaltungen in die Schulen zubringen. Denn bildungspolitisch sei die Notwendigkeit von Glücksspielprävention noch nicht etabliert, so die Initiatoren. Man wolle die Entscheidungsträger für dieses Thema sensibilisieren und dazu bewegen, Präventionsmaßnahmen zumindest in Sekundarstufe II und Berufsschulen zu befürworten.
„Wir alle in den Beratungsorganisationen sind uns bewusst, dass die Hemmschwelle, Hilfe zu suchen, vorhanden und von Betroffenen nicht so einfach zu überwinden ist.“, so Teubner. Dennoch könne man Menschen, die Probleme mit Glücksspiel hätten, nur an die Hand geben, dass sie mit diesem Anliegen nicht alleine sind und die vorhandenen, niedrigschwelligen Hilfsangebote wie der Evangelischen Stadtmission aufzusuchen: „Denn genau dafür sind wir seit April 2023 in der Schwerpunktberatungsstelle Glücksspiel da, in der kostenlose und auf Wunsch anonyme Beratung angeboten wird.“
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