Ausschreibung des Busverkehrs im Saalekreis: Verkehrsclub sieht keine Bedenken

Im Saalekreis steht eine Neuausschreibung des Busverkehrs-Leistungen an. Bisher werden die Busse im Süden von der kreiseigenen PNVG betrieben, im Norden von OBS, einem Tochterunternehmen von Stadtwerken Halle und Vetter. Der Fahrgastverband Verkehrsclub Deutschland VCD Halle-Saalekreis hat gegen die geplante Ausschreibung keine Bedenken, wohingegen von anderer Seite die Angst vor Billiganbietern gäußert wird.
Als Aufgabenträger schreibe der Saalekreis Mindestqualitätskriterien verbindlich vor, die Busunternehmen verpflichten sich vertraglich diese einzuhalten. „Wenn dem Saalekreis eine vernünftige Bezahlung der Busfahrer wichtig ist, dann wird der Saalekreis dies auch bei der Ausschreibung berücksichtigen“, macht der VCD deutlich. Dies sei in der Vergangenheit nicht passiert, OBS habe neben dem Stammpersonal geringer bezahltes Personal vom Anteilshaber Vetter Bus eingesetzt. Auch habe es laut VCD bei der Qualität der erbrachten Leistungen lange Zeit Probleme gegeben, so der VCD in Halle, die aber mittlerweile gelöst seien.
Sowohl bei OBS als auch PNVG sei man inzwischen zufrieden. Die Busse seien modern, sauber und das Fahrpersonal freundlich. Einzig mit Subunternehmen und ihren Kleinbussen gebe es Probleme. Letztlich sei es der Saalekreis, der zu verantworten hat ob die Fahrgäste Qualität, saubere, moderne, komfortable Busse und freundliches kompetentes Personal bekommen. Oder ob der Saalekreis Qualitätskriterien zu Gunsten des billigsten Anbieter für uninteressant betrachtet, macht der VCD deutlich.
Das jetzt Angst vor Billiganbietern geschürt wird, sieht der VCD als unbegründet. DB Bahnbus, DB Stadtverkehr sei mit seinen Bahnbussen Jahrzehnte lang in Deutschland zuverlässig unterwegs. Die Deutsche Bahn bezahle ihre Busfahrer
nach Tariflöhnen und Betriebsräte gebe es auch. Bundesweit hätten die Bahnbusse ein guten Ruf und die Busfahrer arbeiten laut VCD gern bei der Deutschen Bahn. Das ein Staatskonzern gesteuertes Busunternehmen, kommunalen Busunternehmen im Wettbewerb gegenübersteht, mache den Verantwortlichen Komunalpolitikern Angst. Schließlich profitieren die Politik und der Kreis von Gewinnen des eigenen Busunternehmens, meint man beim VCD. „Hiermit begründet sich auch das Interesse, dass der Kreiseigenen Omnibusbetrieb weiterfährt. Aus Fahrgastsicht machen andere Busunternehmen die Arbeit nicht schlechter als die Kreiseigenen Unternehmen.“
Man verstehe aber auch die Ängste des Personals, das nur ungern vom langfristigen Arbeitgeber zu anderen Arbeitgebern wechseln will. Damit nicht Billigunternehmen wie in der Prignitz aktiv werden, sei der Saalekreis gefordert, strenge Qualitätskriterien mit hohen Strafzahlungen festzulegen. In der Prignitz hatte ein Vetter-Unternehmen alle Busunternehmen unterboten und den Zuschlag bekommen. Der VCD bleibt optimistisch und sagt „Ob die Deutsche Bahn, PNVG oder ein anderer Busbetrieb die Ausschreibung gewinnen, die Qualität bestimmt immer noch die Politik mit dem Aufgabenträger.“
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