Bahnfrei für historischen Zug nach Dölau

Mit der Eisenbahn von Halle nach Fienstedt, das ist ein ehrgeiziges Ziel, welches sich Olaf Raabe und seine Mitstreiter gesetzt haben. Am Mittwoch kamen sie dem Ziel ein kleines Stück näher, denn Verkehrsminister Thomas Webel übergab dem Verein „Freunde der Halle-Hettstedter-Eisenbahn e.V.“ einen Fördermittelbescheid in Höhe von knapp 40.000 Euro. „Technische Denkmäler gehören zu unserem kulturellen Erbe, das wir pflegen müssen“, sagte Verkehrsminister Thomas Webel am Mittwoch bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides. Das Geld soll nun verwendet werden, um einen historischen Wagon neu zu lackieren und betriebstauglich zu machen. Der Verein hatte im Jahr 2009 den einzigen erhaltenen Benzoltriebwagen erworben. Er wurde 1928 in der Dessauer Waggonfabrik gebaut, ist 44 Tonnen schwer, hat 68 Sitzplätze, und ist bei 840 PS bis zu 68 km/h schnell.
Das Land Sachsen-Anhalt hat bereits in den Jahren 2010 (25.000 €) und 2013 (35.000 €) insgesamt knapp 60.000 € dafür bereitgestellt. Durch die Förderung konnten die Fahrtüchtigkeit des Triebwagens wiederhergestellt und Schäden beseitigt werden.
Führerstandsmitfahrten ab Herbst geplant
Einen kleinen Teilabschnitt wollen die Eisenbahnfreunde bereits ab Herbst in Betrieb nehmen. Denn dann soll ein Triebfahrzeug vom Heidebahnhof nach Dölau fahren, auf dem Führerstandsmitfahrten angeboten werden. Bis zu 5 Personen können auf dem Triebfahrzeug zwischen dem Heidebahnhof und dem Bahnhof Dölau etwas historische Luft der Eisenbahngeschichte einatmen. Vorgesehen ist die komplette Fertigstellung der Strecke zwischen Nietleben und Dölau für das Jahr 2018. Hier – kurz vor Nietleben – hatte die Deutsche Bahn zuvor ca. vier Meter Gleise entfernen lassen, die nun wieder eingebaut werden müssen.
Fahrradweg kontra Eisenbahn
Dafür, dass man dieses kleine Teilstück, zwischen Heidebahnhof und Dölau, für Eisenbahnfahrten reaktivieren kann, haben die Vereinsmitglieder auch einige Widerstände überbrücken müssen. So wurde die Strecke zwischen Nietleben und Dölau an einen Schrotthändler veräußert. Erst über Gerichtsprozesse konnte sich der Verein durchsetzen und hat nun Planungssicherheit.
Aber auch die ehrgeizigen Pläne der Stadt Halle, auf der Bahntrasse einen Radweg zu installieren, dürften nun endgültig in der Rundablage landen.
Die Halle-Hettstedter-Eisenbahn darf sich über 39.600 Euro freuen. Mit dem Fördergeld des Landes soll die Instandsetzung eines historischen Triebwagens finanziert werden. „Technische Denkmäler gehören zu unserem kulturellen Erbe, das wir pflegen müssen“, sagte Verkehrsminister Thomas Webel bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides.
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