Bürgermeister wird nicht Oberbürgermeister: das sagt Egbert Geier zum Wahlergebnis – Vogt wird nun sein neuer Chef

Seit der Suspendierung von Bernd Wiegand als Oberbürgermeister hat Egbert Geier als sein Stellvertreter die Geschicke von Halle (Saale) geleitet. Nachdem sich Wiegand in den Ruhestand versetzen lassen hat, war klar dass nun ein neuer Oberbürgermeister für die Saalestadt gewählt werden muss. Für die SPD ging schließlich Geier ins Rennen, Linke und Grüne unterstützten seine Kandidatur.
In der ersten Wahl ging Geier mit 37 Prozent auch als klarer Sieger hervor. Alexander Vogt als Zweitplatzierter kam auf 19 Prozent. Weil aber keiner die absolute Mehrheit erreicht hat, stand nun an diesem Sonntag die Stichwahl an, die Vogt für sich entscheiden konnte.
“Ich bin Demokrat und respektiere das Votum der Bevölkerung”, sagte Geier im Anschluss an die Auszählung der Wahl. Die Bundestagswahl habe sicher eine Rolle gespielt. Er wolle aber über die Einflussfaktoren nicht spekulieren.
Ganz nach Oben hat es Geier also nicht geschafft. Somit bleibt er weiterhin Bürgermeister (Also Stellvertreter des neuen Oberbürgermeisters) und Finanzbeigeordneter, bis kommendes Jahr ist er für diesen Posten gewählt. Somit ist auch klar, dass es zwangsläufig zu einer Zusammenarbeit mit Vogt als seinem neuen Vorgesetzten geben wird. “Ich bin jemand, der seine Arbeit im Sinne der Stadt versieht”, sagte Geier. “Ich gehe davon aus, dass Dr. Vogt auf mich zukommt und mit mir bespricht, wie er sich eine zukünftige Arbeitsbeziehung vorstellt.” Im Wahlkampf hatte Vogt ja schon geäußert, dass er auf die Finanzkompetenz Geiers zurückgreifen will.
“Ich gehe davon aus, dass Dr. Vogt auf mich zukommt und mit mir bespricht, wie er sich eine zukünftige Arbeitsbeziehung vorstellt.”
Muss er nicht die Amtsgeschäfte übergeben? Gekränkter Stolz von Geier? Es geht um die Stadt und das in erster Linie!
Formelle Übergabe der Amtsgeschäfte und eine Besprechung der inhaltlichen Zusammenarbeit sind terminlich und sachlich zwei Paar Schuhe. Vor der Schnappatmung erstmal mitdenken.
Mit dem Selbstdarsteller könnte ich auch nicht zusammenarbeiten.
“Ich gehe davon aus, dass Dr. Vogt auf mich zukommt und mit mir bespricht, wie er sich eine zukünftige Arbeitsbeziehung vorstellt.”
Über diesen Satz bin ich auch gestolpert!
Normalerweise hat man als Angestellter gegenüber dem Arbeitgeber eine Bringschuld die Arbeit betreffend, genau wie der Arbeitgeber gegenüber dem Angestellten eine Bringschuld das Geld betreffend hat.
Heisst:
Vogt muss nicht auf Geier zugehen, was den Job angeht, sonder Geier hat sich bei Herrn Vogt zu melden und seine Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen.
Genauso muss Geier nicht seinem Geld hinterher rennen, sondern Vogt (oder die von ihm betraute kaufmännische Abteilung) hat dafür zu sorgen, dass Geier sein Gehalt pünktlich auf sein Konto überwiesen (oder in einem Briefumschlag überreicht) wird.
Dumm nur, dass Geier kein Arbeitnehmer sondern durch den Stadtrat gewählter Beigeordneter und damit Wahlbeamter ist. Mit rudimentärem arbeitsrechtlichen Wissen kommt man da nicht weiter.
Schon lustig, dass ein völlig unbedarfter Lehrerquereinsteiger ohne jegliche Kompetenz eine große Stadtverwaltung führen will und nun erwartet, dass die Arbeit nur die anderen machen, weil er es nicht kann. In seiner Studienrichtung hat er ja nie wirklich aktiv gearbeitet und als Referent eines polnischen „Sozialdemokraten“ wollte ihn nach dessen Ende der Laufbahn auch niemand in der EU haben.
Mit kommunaler Verwaltung hatte diese Tätigkeit im Apperat EU absolut nichts zu tun.
Es ist auch der entscheidende Unterschied zum „parteilosen“ Vorgänger. Dieser hatte verwaltungstechnische Referenzen und konnte einige Vorhaben wirklich richtig und gut umsetzen.
Das die Bürger meinen, hauptsache parteilos unabhängig von den Referenzen eines Kandidaten, ist schon sehr übel.
Ein Oberbürgermeister zum Händeschütteln braucht Halle nicht wirklich.
Noch schlimmer das personelle Umfeld des Herrn Vogt.
Muss man am Ende froh sein, dass der Herr Raue zurück gezogen hat? 😉