Bundesweites Projekt zur digitalen Erinnerungskultur an die NS-Zeit ermöglicht virtuelle Begegnung auf dem Marktplatz: Ausstellung „In Echt?“ macht Halt in Halle (Saale)

Noch bis Freitag, den 16. Mai 2025, können Besucher:innen auf dem Marktplatz in Halle (Saale) eine ganz besondere Ausstellung erleben: Der mobile Erinnerungsraum der bundesweiten Tour „In Echt? – Virtuelle Begegnung mit NS-Zeitzeug:innen“ bringt modernste Virtual-Reality-Technologie mitten in die Stadt und lädt zu einer neuen, eindrucksvollen Form der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus ein.
Mitten im Herzen Halles entsteht ein Raum für Reflexion, Lernen und persönliche Begegnung – in virtueller Form. Die Ausstellung ermöglicht einen unmittelbaren Zugang zu den Geschichten jüdischer Überlebender der Shoah und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur in einer Zeit, in der es bald keine lebenden Zeitzeug:innen mehr geben wird.
Virtuelle Gespräche gegen das Vergessen
Die Ausstellung basiert auf einem bundesweiten Pilotprojekt, das zeigt, wie digitale Technologien Erinnerung lebendig halten können. „In Echt?“ nutzt volumetrische (dreidimensionale) Virtual-Reality-Technik, um Zeitzeug:innengespräche mit Überlebenden des NS-Regimes in neuartiger Form erfahrbar zu machen.
Besucher:innen begegnen fünf jüdischen Zeitzeug:innen – Ruth Winkelmann, Kurt Hillmann, Charlotte Knobloch, Inge Auerbacher und Leon Weintraub – in einer realitätsnahen, immersiven Gesprächssituation. Mit einer VR-Brille und Blicksteuerung können Fragen ausgewählt werden, auf die die Überlebenden individuell antworten – ganz so, als würde man sich direkt gegenüberstehen.
Diese eindringliche Erfahrung wird durch analoge und digitale Ausstellungselemente ergänzt, die die Lebenswege der Zeitzeug:innen dokumentieren und den Entstehungsprozess der VR-Interviews beleuchten.
Halle als Teil einer bundesweiten Tour
Die Station in Halle ist Teil einer deutschlandweiten Ausstellungstour, die aus einer gemeinsamen Initiative der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte (BKG) und der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF hervorgegangen ist. Ziel ist es, neue Wege in der Geschichtsvermittlung zu erproben – in Schulen, Museen und im öffentlichen Raum.
In Halle trifft die Ausstellung auf eine Stadt mit vielfältiger historischer Verantwortung: eine Stadt mit jüdischer Geschichte, mit Orten des Gedenkens, aber auch mit aktuellem Engagement gegen Antisemitismus. Der zentrale Standort auf dem Marktplatz macht die Ausstellung sichtbar und zugänglich für eine breite Öffentlichkeit – bewusst mitten im Alltag der Stadtgesellschaft.
Perspektiven für Bildung und Gesellschaft
Wie können NS-Zeitzeug:innen in Zukunft erlebt werden, wenn persönliche Gespräche nicht mehr möglich sind? Diese Frage steht im Zentrum des Projekts „In Echt?“. Die volumetrisch aufgezeichneten Interviews wurden nicht nur als technische Innovation entwickelt, sondern auch didaktisch getestet: in Schulklassen, Bildungseinrichtungen und im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) in Potsdam.
Die Rückmeldungen zeigen, dass virtuelle Begegnungen starke emotionale und kognitive Impulse setzen können – besonders bei jungen Menschen. Gleichzeitig wurden Herausforderungen identifiziert, etwa im Umgang mit Technik, der pädagogischen Einbettung oder der ethischen Verantwortung gegenüber dem gezeigten Material.
Ein Vermächtnis für kommende Generationen
Die letzten Zeitzeug:innen der NS-Verbrechen verlieren nicht an Engagement – sie wollen, dass ihre Geschichten nicht vergessen werden. Die Ausstellung „In Echt?“ ermöglicht es, diese Erinnerungen in neuer Form zu bewahren und weiterzugeben. Sie macht deutlich: Erinnerung kann sich wandeln – aber sie darf nicht abbrechen.
Mit der Tour wird ein Beitrag zur Zukunft des kulturellen Gedächtnisses geleistet. Sie zeigt, wie die Geschichten der Überlebenden auch ohne ihre physische Anwesenheit erfahrbar bleiben – bewegend, eindringlich und persönlich.

Ich zweifle ein bisschen, was daran jetzt besser sein soll als an herkömmlichen Dokumentationen mit Zeitzeugeninterviews. Das klingt für mich nach überflüssigem Quatsch, Hauptsache man tut so, als hätte man was sinnvolles gemacht (von Seiten der Hersteller).
Sei einfach dagegen. Dann gehen deine Problem bestimmt weg.
erst anschauen, dann bewerten. Und nur weil es Ihnen nicht gefällt, kann es für viele andere trotzdem ein beeindruckendes Erlebnis sein.
Aber was soll man in Halle anderes erwarten, außer das erstmal nur gemeckert wird…
Es wird so viel von der NS Zeit berichtet . Wer hat da Sehnsucht nach dieser „schönen “ Zeit ?
Soll das Deutsche Volk wieder auf die NS Zeit eingeschworen werden ?
Ich frage für einen Freund .
Ich habe kein Bedürfnis danach .
Du würdest auch gnadenlos untergehen. Kein Witz.
Da wundert deine Sympathie für die Braunen umso mehr…
Das tut bereits die AfD. Live und in Farbe.