Chancenmonitor 2023: Bildungschancen hängen stark vom Elternhaus ab
Die Unterschiede in den Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen in Deutschland haben ein gewaltiges Ausmaß: Je nach dem familiären Hintergrund der Eltern beträgt die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, zwischen einem Fünftel und vier Fünfteln. Das ist das Ergebnis des neuen ifo-„Ein Herz für Kinder“-Chancenmonitors. Er wurde heute gemeinsam mit der BILD Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ in Anwesenheit der Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger in Berlin vorgestellt. „Die entscheidenden Faktoren für die Bildungschancen von Kindern in Deutschland sind Bildung und Einkommen der Eltern. Weniger bedeutend ist ein Migrationshintergrund“ sagt Ludger Wößmann, Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik.
Die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, liegt bei einem Kind mit einem alleinerziehenden Elternteil ohne Abitur aus dem untersten Einkommensviertel und mit Migrationshintergrund bei 21,5 Prozent. Im Gegensatz dazu liegt sie bei 80,3 Prozent, wenn das Kind mit zwei Elternteilen mit Abitur aus dem obersten Einkommensviertel und ohne Migrationshintergrund aufwächst.
Allein bei der Betrachtung der Bildung der Eltern ergeben sich schon große Unterschiede: Der Gymnasialbesuch der Kinder steigt von 28,2 Prozent bei Kindern, deren Eltern kein Abitur haben, über 57,9 Prozent bei einem Elternteil mit Abitur auf 75,3 Prozent, wenn beide Elternteile ein Abitur haben. Unterschiede zeigen sich zudem bei der Erwerbstätigkeit der Eltern. Insgesamt liegt die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, bei Mädchen bei 44,9 Prozent und damit um 6,9 Prozentpunkte höher als bei Jungen (38 Prozent). Diese Unterschiede zwischen den Geschlechtern finden sich in ähnlicher Größenordnung unabhängig von der sozialen Herkunft der Kinder.
„Das große Ausmaß der Ungleichheit der Bildungschancen ist nicht unumstößlich. Politische Maßnahmen sollten Kinder aus benachteiligten Verhältnissen gezielt fördern, etwa durch kostenfreie Nachhilfe- und Mentoring-Programme“, sagt Wößmann. Zudem sei es wichtig, besonders qualifizierte Lehrkräfte für Schulen mit vielen benachteiligten Kindern zu gewinnen. Höhere Gehälter seien ein mögliches Mittel, um die Arbeit an diesen Schulen attraktiver zu machen. Auch sollte der Besuch frühkindlicher Bildungseinrichtungen für benachteiligte Familien flächendeckend kostenfrei sein. Bei der Suche nach einem Kitaplatz sollten sie gezielt unterstützt werden.
Die Datenbasis des Chancenmonitors ist der aktuelle Mikrozensus 2019. Für eine Stichprobe von über 50.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren liefert sie Informationen über den Gymnasialbesuch und den familiären Hintergrund. Der familiäre Hintergrund bildet sich anhand von vier Merkmalen ab: Anzahl der Eltern mit Abitur, Haushaltsnettoeinkommen, Migrationshintergrund der Eltern und Alleinerziehenden-Status der Eltern.
Ein Gymnasium zu besuchen bzw. es besucht zu haben, sagt nichts über den Bildungsstand einer Person aus.
Viele mehr liegt es an jedem Menschen selbst, was und wie viel er lernt.
Manche Sachen werden auch wieder vergessen, weil diese nicht benötigt werden.
„Ein Gymnasium zu besuchen bzw. es besucht zu haben, sagt nichts über den Bildungsstand einer Person aus“
Stimmt, sieht man an der Berliner Grünen:*Inninenspitze.
Ein Gymnasium, was nur Fachidioten und Streberleichen heranzieht, bringt niemanden etwas.
Pauschalisieren bringt aber auch keinem etwas. So haben beispielsweise deine Ärzte, die dich behandeln oder einmal behandeln werden, auch Abitur. Kannst ihnen ja mal sagen, was du von ihnen hältst. Ich denke, dass der Besuch eines Gymnasiums doch mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas über den Bildungsgrad aussagt. Die berühmten Ausnahmen von der Regel („superschlauer Schulabbrecher“ oder „bildungsferner Abiturient“) gibt es natürlich immer.
Meine Eltern haben mich raus geschmissen weil ich Abitur machen wollte. Grund : mein Vater hatte das Abitur nicht geschafft. Passiert in Bremen.
Schade, dass es solche krassen Beispiele gibt. Hoffentlich ist trotzdem was aus dir geworden, mit dem du zufrieden bist.
Was heißt denn bei Alleinerziehend ja/nein? Bei den anderen Fragen wie Migrationshintergrund oder Abitur der Eltern ergibt das Sinn, da ist bei ja/nein nur ein Elternteil damit versehen, aber hierbei?
Woher nimmt man hier die Kausalität, dass es an der Armut liegt? Vielleicht sind die „Betroffenen“ auch einfach zu doof fürs Abi und die Eltern auch (und diese sind wegen Doofheit auch arm, da nunmal viele höher bezahlte Jobs einen gewissen Intellekt als Einstiegshürde voraussetzen und sei es nur Abschluss x oder Nachweis y. Das ist dann zwar eine Korrelation zwischen „kein Abi“ und Armut aber keine Kausalität. Dann wäre die Begründung für die Armut der zu geringe Intellekt und nicht die Armut die Begründung für die zu geringe Qualifikation.
Nicht zu vergessen sei der Faktor Glück bzw. Pech. Es gibt Leute, die strunzendumm sind und wenig können, aber durch Glück an einer gutbezahlten Stelle der Gesellschaft sind und es gibt Leute, die echt was drauf haben, aber eben auch Pech gehabt haben. DJs auf der einen und Strassenmusiker auf der anderen Seite sind ein gutes Beispiel dafür.