Chemische Kampfstoff-Reste im Boden: CDU begrüßt Revitalisierung das Orgacid-Geländes

Eine der Kampfstoff-Fabriken der Nazis stand in Halle-Ammendorf. In den ORGACID-Werken, die Reste stehen im Bereich Camillo-Irmscher-Straße und Eisenbahnstraße, wurde Lost hergestellt, auch bekannt als Senfgas.
Mit Hilfe der Gelder aus dem Kohleausstieg soll das Gelände revitalisiert als klimaneutrales Gewerbegebiet werden. Der Stadtrat von Halle (Saale) hatte beschlossen, Gelder zu beantragen.
Die Grundlage für die Revitalisierung des mengenmäßig mit Abstand größten Produktionsstandortes (Lost) für Chemiewaffen im Zeitraum von 1914 bis 1945 in Deutschland bilden die Ergebnisse einer aktuellen Studie (HGR/HE), die die Stadt vor einem Jahr in Auftrag gegeben hatte. Auf Druck des CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Keindorf hat die Stadtverwaltung eine Kurzfassung der Studie veröffentlicht. „Anhand der Ergebnisse lässt sich weiterer Handlungsbedarf ableiten. Eine Verunreinigung des Grundwassers mit toxischen Stoffen (Neben- und Abbauprodukte der Lost-Produktion) ist dokumentiert. Die Lokalisierung des Schadstoffeintritts in das Grundwasser ist mangels geeigneter Messstellen jedoch unmöglich“, fasst Keindorf zusammen.
Eine fehlende Sicherung des Grundwassers in der Vergangenheit vor Kontaminationen mit Lost-typischen Verbindungen wird auch von CDU-Stadtrat Johannes Streckenbach kritisiert: „Zwar wird seit 2007 am Standort das Grundwasser in einer Anlage zur Behebung des LHKW-Schadens (Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe) der ehemaligen Ammendorfer Plastwerke gefiltert. Allerdings blieben hierbei Schadstoffe, die dem Orgacid-Gelände zuzurechnen sind, bis 2018 unberücksichtigt. Auch werden die Grundwasserfließverhältnisse am Standort durch den Betrieb der Anlage signifikant verändert.“
Die jährlichen Betriebskosten der Anlage belaufen sich nach Angaben der Landesregierung auf 152.000 Euro. Über 4 Mio. Euro hat das Land Sachsen-Anhalt in die Sanierung des LHKW-Schadens bisher investiert. Nach Einschätzung des Landtagsabgeordneten ist es erforderlich, die Einzelmaßnahmen vor Ort zu bündeln und aufeinander abzustimmen. „Die weiteren Maßnahmen zur Entwicklung eines klimaneutralen Gewerbegebietes gehören in eine Hand. Neben der Entwicklung des RAW-Geländes und dem „Star Park II“ als Leuchtturmprojekte sehe ich hier die größten, nachhaltigen Potentiale für die Stadt Halle und die Region.“

Die Stadt Halle hat angekündigt, im IV. Quartal 2021 eine Detailuntersuchung mit Gefährdungsabschätzung zur Bewertung des Handlungsbedarfs zu beauftragen. Bund und Land haben mit dem Investitionsgesetz Kohleregion (InvKG) und der entsprechenden Förderrichtlinie die Voraussetzungen für Planung, Erwerb, Bodensanierung und Herrichtung von Flächen für Unternehmen geschaffen.
Revitalisierung? Klimaneutral? CDU? Wo ist der Haken? Gewerbegebiet. Nix gegen Gewerbegebiete, nur meine eine kleine Hirnzelle dachte schon an was gaaaanz Anderes, wie Park, kleine Sportanlagen, irgendwas mit Tieren. Bleibt dabei. Nie wieder CDU!
Ich bin immer wieder errstaunt, was die CDU-Abgeordneten so alles pressemässig verlangen. Ihre Partei ist doch in der Landes- und Bundespolitik am Ruder, warum spricht man die nicht direkt an? Die Sanierung ist nicht Aufgabe der Stadt, und die Gelder sollten auch nicht aus einem Fördertopf für den Kohleumbau kommen… das sind astreine Altlastensanierungen, die seit 30 Jahren verschleppt werden.
Redet nicht nur sondern handelt endlich, das ist überfällig, dass an alle Politiker und Verantwortlichen
Wie lange wollen die denn das noch bereden, fangt doch endlich mal an damit. Es wird allerhöchste Zeit!
Ach nun sind doch noch kampfstoffreste im Boden, unverantwortlich wie mit der Gesundheit schindluder getrieben wird.
Nein, da ist nichts. Nur geringste Mengen an Resten von Abbauprodukten des vernichtenden Lost nach dem Krieg. Das wurde komplett verbrannt. Was übrig blieb verbuddelt. Und diese stinken wie die Pest in den illegal gebohrten Brunnen der Siedlung.
Ein Lostzug oder Lost in reiner Form oder ähnliches wird man nicht finden. Nur die Reste nach der Vernichtung. Nicht ganz billig die Sanierung! Ausheben unter Schutz, abtransportieren und nochmal verbrennen bei höheren Temperaturen!
Was da sind noch Reste von chemischen kampfstoff im Boden? Und die CDU meldet sich jetzt erst zu Wort. Das ist ja unglaublich. Alle die davon noch wissen machen sich mit strafbar, das sollten die wissen
Das Gelände sollte ein Denkmal/Museum werden und an die Verbrechen der Deutschen erinnern. Die Deutschen sind unberechenbar.
Und dann voll ausrüsten. Wer weiß, wozu wir das bald brauchen!!! Die Tarnung als – wie war das, ach ja – klimaneutrales Gewerbegebiet schlucken die Russen/Chinesen gaaaaaanz bestimmt.
Gute Idee. Wenn das überall auf der Welt geschieht, sieht man den Wald vor lauter Denkmal nicht mehr.
Ein Zeichen von Berechenbarkeit und Transparenz wäre: Diese Studie unverschnitten zu veröffentlichen. Sofort. Nieder mit der Geheimhaltung vor dem Volk!
Hör auf so einen Müll zu verbreiten.
Die Verbrechen unserer Vorfahren sind dir egal?
„Die Deutschen sind unberechenbar.“
Die Deutschen? Lieschen Müller und Otto Meier haben solche Giftbuden nicht bauen lassen.
Die Mittel aus dem Kohleausstieg sollen einen Strukturwandel in der Wirtschaft der Region, mit anhängenden Arbeitsplätzen, bewirken. Das Geld wird für die Sanierung der Altlasten von vor 1945 verwendet!?
Das Geld wird sogar für schwimmende Pools auf dem Hufi verwendet. Das ist Halle…
Sanierung von Rüstungsatlasten ist Aufgabe des Bundes.