Demo gegen Sparpläne an der Uni Halle
Unter dem Motto „Kürzungswelle brechen – alle Fächer bleiben! #MLUnterfinanziert“ wird gerade auf dem Universitätsplatz in Halle (Saale) gegen Sparpläne an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg protestiert. Ganze Institute und Studiengänge stehen vor dem Aus.
Dabei gebe es nichts zu Kürzen, so die Initiatoren. Viele Fächer seien bereits verschwunden, viele Professuren sind unbesetzt, Studentische Hilfskräfte könnten nicht eingestellt werden und Wissenschaftliche Mitarbeiter stecken in der Kettenbefristung. Die Universität werde durch die Kürzungen zur Provinz-Uni herabgestuft.
Die Agrarwissenschaft müsse erhalten werden, ebenso jedes andere bedrohte Studienfach. „Wissenschaftliche Expertise hilft uns, sich in der Welt zurechtzufinden. Das ist niemals überflüssig, sondern immer nötig. Wissenschaft ist zentral für ein gutes Leben! Trotz der Proteste rollt die Kürzungswelle schonungslos heran: Der Akademische Senat hat einen Strukturprozess versprochen, der nach fachlichen Kriterien funktionieren soll. Außerdem solle die Hochschulöffentlichkeit eingebunden werden. Davon ist bis jetzt noch nichts zu spüren, denn weiterhin gilt das Primat der Einsparungen.“
Etliche Professuren würden auf ihre Wiederbesetzung warten, doch die nötigen Ausschreibungen gehen seit Monaten nicht raus. Die Südasienwissenschaft müsse seit einem Jahr ohne Professor*in auskommen. Im kommenden Semester bekommt sie nicht einmal eine Vertretung. Dadurch könne im Wintersemester 2021/22 niemand seine Abschlussarbeit schreiben, weil es keine Betreuung gibt.
Man wolle nicht Jahre auf Vertretungsprofessor*innen warten. Die Unterfinanzierung der MLU solle nicht durch Kannibalisierung gelöst werden. Stattdessen seien echte Lösungen nötig.
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