Denkmalamt gegen Schorre-Abriss – SPD begrüßt Entscheidung
![](https://dubisthalle.de/wp-content/uploads/2018/11/DSC_1571.jpg)
Vor neun Jahren wurde die Schorre unter einer SPD-Oberbürgermeisterin verkauft. Doch nachdem dieser das Gebäude weiterverkauft hat und der neue Eigentümer einen Abriss des Komplexes plante, herrschte vor allem in der SPD Aufregung. Denn immerhin hat sich hier einst die SPD ihren Namen gegeben, ein Gebäude mit Geschichte also.
Nun hat das Landesamtes für Denkmalpflege erklärt, dass ein Abriss nicht einfach so möglich ist. Die südliche Stadterweiterung stelle einen denkmalgeschützten Bereich dar, dessen Gestaltung nicht grundlegend verändert werden dürfe. Der Abriss eines der ältesten Gebäude dieses Bereichs, würde jedoch genau dies bedeuten. Die SPD-Fraktion hatte sich bereits im Planungsausschuss mit einem Antrag für den Erhalt des Gebäudes eingesetzt. Allerdings bedeutet der Erhalt des Gebäudes nicht, dass dieser auch als Veranstaltungsort erhalten bleibt. Der neue Eigentümer will hier eine Seniorenwohnanlage bauen, der Vertrag mit den Disko-Betreibern läuft noch bis Ende Mai. Ein untersagter Abriss bedeutet lediglich, dass der neue Eigentümer das Gebäude erhalten und in seiner Bauplanungen mit einbeziehen muss.
Hierzu Eric Eigendorf, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale):
„Wir begrüßen die Entscheidung des Landesamtes für Denkmalpflege. Mit dieser Entscheidung wird das historische Erbe der Stadt erhalten. Außerdem wird so auch weiterhin der letzte Ort bewahrt, an dem sich Menschen südlich der Hochstraße außerhalb der eigenen vier Wände mit anderen treffen, gemeinsam Musik hören und tanzen können.“ Rüdiger Fikentscher, Mitglied des Planungsausschusses merkte an: „Natürlich hat die Schorre bzw. der ehemalige Hofjäger, für die SPD und die Deutsche Demokratiegeschichte eine besondere Bedeutung. Uns als SPD-Fraktion geht es aber nicht in erster Linie darum, was für die SPD gut ist, sondern was für Halle gut ist, also, was für die Bürgerinnen und Bürger gut ist. Hallenserinnen und Hallenser sollten künftige bei der Diskussion um die weitere Nutzung des Geländes möglichst mit eingebunden werden.“
Eigendorf ergänzte „Es ist nun notwendig, dass die Stadt sich zeitnah mit dem neuen Eigentümer an einen Tisch setzt und die künftigen Möglichkeiten der Nutzung der Schorre diskutiert. Fakt ist, dass der Investor auch nach dem Riegel, den das Landesamt vorgeschoben hat, Pläne für das Gelände haben wird. Ein Dialog ist hier zwingend erforderlich, um die bestmögliche Lösung für alle zu finden.“
Die Schorre war einstmals ein Ausflugslokal AM STADTRAND. Halle ist gewachsen, Halle hat sich verändert. Derzeit ist sie eingebettet in einem Wohnviertel mit akutem Parkproblem. Ich habe selber einst im Umkreis gewohnt und vermute mal ins Blaue hinein: die umliegenden Anwohner werden der Schorre keine Träne nachweinen! Eine Alten- und Pflegeeinrichtung würde dem Standort in seiner Eigenschaft als Wohnviertel gut tun. Party dagegen ist an anderen Ecken besser aufgehoben.
Aufregung in der SPD ?
Wenn der SPD wirklich so viel an der vergangenen tradition liegt, hätte sie doch schon längst das Gebäude kaufen und eine kleine Gedenkstätte einrichtne können. Mir scheint,in Wirklicheit sind ihr die alten sozialen und demokratischen Traditionen nach Bebels Vorbild eher peinlich.
Aber Ebert, Noske und Scheidemann oder auch das Godesberger Programm passen eben nicht zu dieser tradition.
Wofür steht eigentlich die SPD noch ? Bisher konnte ich es nicht herausfinden.
„Wofür steht eigentlich die SPD noch ? Bisher konnte ich es nicht herausfinden.“
Dafür müsste man zunächst Denkbereitschaft haben und weniger trollen.
Hohles Palaver, da wird mal wieder sinnlos alles zusammen gemischt. Wenn sich diese SPD für ihre eigenen Traditionen einsetzt, heißt es gleich, wofür steht die SPD noch. Heule weiter rum und Troll dich aus. Sollen sie doch. Trotzdem muss der Neueigentümer seine Rechte wahren können.
zulässige Rechtsmittel werden sicherlich noch in diesem besonderen Fall eine Rolle spielen?
Interessant, jedoch noch in keiner offiziellen Stellungnahme des Landesverwaltungsamt nachzulesen , ist die im oben verlinkten Artikel der städtischen Zeitung getroffene Aussage.
Zitat: ,, Die Schorre in Halle ist ein Denkmal. Und sie ist als solches schon seit Jahren Bestandteil des Denkmalverzeichnisses. “
Fake News oder doch eine nachweislich und vielleicht sogar sehr peinliche Tatsache? Hätte das nicht unmittelbar dem neuen Eigentümer und Antragsteller für den Abriss schon im Dezember von der Stadtverwaltung mitgeteilt werden können und das ganze öffentliche ,,SPD Erhaltungstheater“ den Mitbürgern unserer Stadt somit ersparen können?
Der Versuch, dieses Denkmal-Verzeichnis online zu recherchieren ist bei mir zumindest in der Kürze der Zeit kläglich gescheitert, aber offensichtlich gab es genau dazu schon verschiedene Anfragen an die Landesregierung!
https://www.landtag.sachsen-anhalt.de/fileadmin/files/drs/wp7/drs/d1157gak.pdf
Mit der nachvollziehbaren Erfassung und Abfrage , insbesondere der rechtlich sicherlich nicht unbedeutenden Stichtage der Denkmäler scheint das zuständige Landesverwaltungsamt auf Grund der mangelnden und nicht ausreichend gepflegten Daten und der Anfrage folgend, noch immer überfordert zu sein oder wurde die Umsetzung doch schon realisiert??? Und hat es wirklich mal ein zum Denkmal erklärtes Gebäude (bitte die Anhänge der Anfrage folgen) , wie zum Beispiel das Planetarium noch nachträglich und im letzten Moment 2015 auf dieses Verzeichnis geschafft, Ups, und wie schade , dann geht der Abriss drei Jahre später schon mal als bedauerliches ,,Missverständnis“ zu einem Förderantrag durch und weg ist es!
Ehrliche Bürgerbeteiligung in einer Demokratie ?