„Der Duft des Westpakets“ im Stadtmuseum Halle
Das Stadtmuseum in Halle zeigt am 9. Juli den Film „Der Duft des Westpakets“ (Trailer) von Maja Stieghorst und Brit-J. Grundel.
Vor dem Film gibt es für Hallenser die Möglichkeit, als Zeitzeugen im Format „Generationen im Gespräch“ zusammen zu kommen. In seiner stadtgeschichtlichen Dauerausstellung zeigt das Stadtmuseum auch ein Westpaket (Objekt 199F) – verbunden mit einer Geruchsprobe. Der Eintritt zum Zeitzeugengespräch inklusive Filmvorführung ist frei.
Achtung! Begrenzte Sitzkapazität (90 Personen). Einlass 17:45 Uhr. Nach Erreichen der Kapazität ist kein weiterer Einlass möglich.
Im Trailer zeigt sich die Wegwerfgesellschaft der Jungspunde- Pakete wurden nicht aufgeschnitten, sondern aufgeknibbert. Der Bindfaden wurden aufgerollt und kam in den Bindfaden-Beutel.
Frag mal deine Eltern, wo dieser Beutel 1990 gelandet ist und wie viele Bindfäden einfach nur gesammelt, statt (wieder)verwendet wurden. Selbst erlebt hast du die Zeit ja offensichtlich nicht.
Im Wohlstandsmüll, der in die dritte Welt exportiert wird?
Der Trailer zeigt, wie Lebensmittel mit Seife zusammengemanscht werden um einen speziellen Duft zu erzeugen. Das ist schon fragwürdig. Und ja, die Bindfäden wurden aufgeknotet, aufgehoben und wieder verwendet. Auch wenn Mister Always Right das einfach nicht mal so stehen lassen kann.
Danke für die Blumen. Allerdings stelle ich nicht die Existenz von Bindfaden-Beuteln in Frage, sondern wollte auf deren (Un)Sinn hinweisen, der sich insbesondere deutlich wurde beim Wechsel von einer „Mangelwirtschaft“, in der alles gehortet wurde, nicht weil es wirklich in den Mengen gebraucht, also gerade nicht wiederverwendet wurde, sondern weil es vielleicht, wie einiges andere irgendwann mal knapp werden könnte, hin zur „Überflusswirtschaft“, in der Dinge weggeworfen werden, selbst wenn es sogar teils erhebliche finanzielle Auswirkungen hat, wenn man nur etwas sparsamer und schonender mit seinen Ressourcen umginge.
Abgesehen davon sind 30 Jahre vergangen, seit – für im Übrigen relativ wenige – „Westpakete“ überhaupt ein Thema waren. Da hat sich noch etliches anderes verändert, nicht nur Gerüche von Haushaltsmitteln.
Aber da zeigt sich eben auch echte Zeitzeugenschaft…
Wir haben Dinge nicht nur “gehortet“ aus Gründen einer Mangelwirtschaft, sondern uns wurde auch die Achtung vor Dingen, die einen materiellen bzw. ideellen Wert hatten anerzogen. Grundsätzlich wurden Dinge erst einmal repariert bevor man sie entsorgte. Auch Lebensmittel wurden nach Möglichkeit nicht weggeworfen. Aber inzwischen bekommt ja die Wegwerfgesellschaft aus anderen Ländern ihren Müll zurück geschickt. Richtig so! Übrigens verwende ich auch heute noch Paketstrickreste zum Anbinden der Pflanzen im Garten, der besagte Beutel hängt also im Gartenschuppen. 🙂
Das kann doch der Klugscheißerwessi gar nicht wissen.
Wir haben, in der Schublade des Küchentisches, auch immer noch unseren alten Zettelkasten, in welchem einseitig bedrucktes Schreibpapier, auf Notizzettelgröße geschnitten, einer 2. Verwendung zugeführt wird.