Dessauer Straße: Anwohner wollen nur ein Bahn-Gleis
Im kommenden Jahr steht der weitere Ausbau der Dessauer Straße in Halle an. Doch mit den Plänen sind nicht alle Anwohner einverstanden. Sie haben sich zur Zukunftswerkstatt über die Pläne zwischen Gertraudenfriedhof und der Endstation Frohe Zukunft geäußert.
Anlass sind die Planungen, die Straßenbahn in Mittellage zu verlegen. Die Straßenbahngleise werden, wie schon im südlichen Abschnitt der Dessauer Straße, in der Mitte zwischen den Autospuren verlegt und als Rasengleis ausgeführt. Auf beiden Seiten wird ein Radweg angelegt, auf der westlichen Straßenseite wird zudem eine Baumreihe gepflanzt. Bisher führen die Gleise in Randlage zur Frohen Zukunft
Anlieger haben den Vorschlag gemacht, zwischen Getraudenfriedhof auf zwei Gleise zur verzichten und analog der östlichen Delitzscher Straße die Strecke nur einspurig auszuführen. Dadurch könnte die Grünfläche vor den Häusern erhalten werden. Bei der aktuellen Taktfrequenz sei das völlig ausreichend, meinte ein Anwohner. Die Straßenbahn braucht zwischen Getraudenfriedhof und Froher Zukunft drei Minuten – die dort verkehrende Linie 1 ist aber nur alle 15 Minuten unterwegs. Bei diesem Takt bestehe keine Begegnungsgefahr.
„Die HAVAG hat eine Eingleisigkeit ausgeschlossen“, meint Baudezernent René Rebenstorf. Das Verkehrsunternehmen sei auch mit den bestehenden eingleisigen Abschnitten nicht zufrieden. So können beispielsweise in Spitzenzeiten keine Verstärkerzüge nach Büschdorf fahren, weil der eingleisige Abschnitt nur einen 15-Minuten-Takt zulässt. Zudem habe man als Stadt auch weiterhin eine Taktverdichtung im Kopf, auch wenn dafür derzeit die Finanzierung nicht stehe. Man wolle sich diesen Weg für die Zukunft nicht verbauen.
Der KFZ-Verkehr rücke näher an die Bebauung, meinte ein Anwohner zum Umbau. „Wir müssen als Anwohner mit deutlich höherer Lärmbelastung rechnen“, sagte er. Das führe zu einer deutlichen Verschlechterung der Wohnsituation. Eine weitere Anwohnerin befürchtete gar, dass durch den Umbau mehr Verkehr in die Wohnsiedlung verursacht wird. Sie meinte, mit den Planungen werde über die Köpfe der Bürger entschieden.
Doch es gab auch noch einen Vorschlag für die Endstation. Ein Bürger wünschte sich einen P+R-Platz mit Abfahrtsanzeige ähnlich wie in Kröllwitz. Laut Dezernent Rebenstorf gebe es dafür in den derzeitigen Planungen keinen Platz. Man prüfe aber die Schaffung von Flächen im Bereich der Schule.
Wir leben in einer Zeit, in der ein jeder sich als „Experte“ in eigener Mission präsentieren kann. Und anders als so geht offenbar gar nichts mehr.
Dumm, dümmer, …. ach, was soll’s!
Eingleisig wäre wirklich die bessere Variante.
Und die Gleise sollten dann gleich weiter nach Norden geführt werden. Mind. bis zur Helmut-Just-Str. besser bis zum Landesverwaltungsamt/Penny.
Zweigleisig ist aber weniger Stau. Man denke auch an die Ausweichmöglichkeiten für Rettungsfahrzeuge und Handwerker, falls mal eine Lastbahn liegenbleibt.
Die beste Lösung wäre eine gleislose Straßenbahn. 😀
Gibt’s schon.
Nennt dich Bus! Funktioniert aber i.d.R. nur auf Straßen.
Und auch das nur, wenn dort die Autos keine Versammlungen abhalten.
Man kann ja auch eingleisig mit zweigleisigen Ausweichstellen bzw. Haltestellen machen, so, wie man’s im Brandbergweg auf Höhe Spechtweg gemacht hat.
könnte man, aber die dortige Lösung hat sich durch die nötige Wartung an den Weichen als teurer herausgestellt, als hätte man dort zwei Gleise gebaut
Einfach bauen und Ruhe. Jeder Pfeifenkopf hat heut zu Tage etwas zu meckern.
Warum muss das denn überhaupt umverlegt werden? Das scheint mir aus zwei Gründen nicht schlau: Bei der jetzigen Verkehrsführung ist der Abstand zu den Häusern größer; die Eingleisigkeit wäre kurzsichtig, denn es MUSS einfach so bald wie möglich wieder bessere Takte für die Straßenbahn geben. Der Autoverkehr macht so viel kaputt und verschlingt Ressourcen ohne Ende, die wir doch gar nicht mehr haben.
Das muss umverlegt werden, damit man Fördermittel aus dem Stadtbahn-Topf abgreifen kann, weil es damit zu einer deutlichen Änderung kommt. Die ist zwar hauptsächlich optisch und die Anwohner haben den Autoverkehr dann schön hübsch an ihren Wohnungen, aber „man“ kann eben nicht alles haben. Sinnvoller wäre es, bei einem Umbau wenigstens gleich die Gleise bis zum geplanten Haupteingang des künftigen Großknastes zu verlängern, Platz dafür wäre ja genug.
Während des Planfeststellungsverfahrens kam dann mal wieder kein Aufschrei, sondern erst hinterher.
Ich würde ja überhaupt kein Gleis präferieren.
Straßenbahn als Verkehrsmittel ist gestrig. Teuer, laut, hoher Flächenverbrauch und ein Sicherheitsproblem.
Wer braucht so etwas heutzutage?
Es wird Zeit, den Individualverkehr wieder stärker in den Focus zu rücken.
In einen Focus passen man gerade 5 Leute. Von deinem Kaliber nicht mal 4. Nee, da musst du nochmal nachfragen gehen.
Hoher Flächenverbrauch? Schwachsinn!
Fahrbahnen für Autos sind versiegelt.
Gleise für Straßenbahnen können als Rasengleis gebaut werden! Somit weniger Versiegelung (Flächenverbrauch)!
Ist zudem sauberer, leiser, und unterm Strich nicht viel teurer.
So? Dann schau mal bitte wie die Gleise gerade am Gimritzer Damm gebaut werden.
Nicht versiegelt, jedenfalls.
LOL. Da ist mehr Beton im Boden, als bei einer Straße.
Selten so gelacht. Wenn das mal nicht versiegelt ist dann weiß ich auch nicht. Das Grün hats da auf jeden Fall sehr schwer!
Dann muss ich da demnächst nochmal genauer hinschauen. Am Bahnübergang Blücherstraße ist Pflasterung, wenn ich mich richtig erinnere, aber auf der freien Strecke ist doch nur Schotter, oder irre ich mich?
ja, da ist geschottert
https://dubisthalle.de/gimritzer-damm-die-bimmel-faehrt-wieder
Leider kann man nicht mehr unter den letzten Post antworten, daher hier oben.
Dort ist nicht nur geschottert, dann nehmt mal den Schotter weg und schaut mal was drunter ist. 😉
Daran merkt man wer den Baufortschritt täglich beobachtet hat!
Es gibt auch sogenannten „offenporigen“ Asphalt. Da ist dann gar nichts verdichtet, weil das Wasser auf der Fahrbahn viel besser versickern kann.
Ich bin auch für Individualverkehr, solange die Individualisten mit dem Fahrrad unterwegs sind.
Zu Sache, es sind nicht alle Anwohner einverstanden. Bei welchem Bauprojekt sind alle Anwohner einverstanden?
Es wird grundsätzlich mal Zeit, dass in Halle der Strassenbahnwahnsinn mal zur Disposition steht.
Nur weil es mal Fördergeld gab, wurde der größte Blödsinn mit horrenden Folgekosten gebaut. Ich denke nicht, dass wir die meisten Strecken wirklich brauchen und auch ur halbwegs wirtschaftlich betreiben können. Streckenstillegung und Bürokratieabbau bei der HAVAG dürfen kein Tabu sein, dann bekommt man vielleicht auch die ausufernden Kosten für den Steuerzahler in den Griff.
Welchen Sinn sollen denn Streckenstilllegungen im ÖPNV haben? ÖPNV ist ja nur nützlich, wenn es ein gutes Netzwerk an Verbindungen gibt. Man kann die Wirtschaftlichkeit von ÖPNV nicht allein an den direkten Einnahmen durch Fahrkartenverkäufe, noch dazu auf bestimmten Strecken, messen.
@10010110
Es ist müßig, konstruktiv auf Bullshit-Aussagen zu antworten.
Scheiß Demokratie,! Jeden Idiot hat etwas zu sagen. Einfach bauen und alle die Schnauze halten.
Dann mach es doch auch!
Wenn die HAVAG sich nicht langsam um ihre Wirtschaftlichkeit kümmert, hat sie spätestens bei der nächsten Krise ein Problem, wenn die Steuer-subventionen von 23 Mio pro Jahr nicht mehr so üppig sprudeln können.
Aber wo Amateure sinnlos walten….
Hat ja nun schon ein paar Jahrzehnte mit Subventionen funktioniert. Aber du hast natürlich den Durchblick..lol