DLRG-Bilanz: mehr als 200 Badetote in Deutschland, Protest gegen Temperaturabsenkung in den Bädern wegen Gasknappheit
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zieht Bilanz. Dennach sind in den ersten sieben Monaten des Jahres 2022 sind mindestens 199 Menschen in deutschen Gewässern ertrunken. Das sind 15 Personen mehr als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr (Stichtag 20. Juli). Allerdings ist in dieser Statistik noch nicht der Badetote in der Saale an der Ziegelwiese in Halle aufgeführt.
Insgesamt 136 Menschen kamen seit Beginn der Badesaison Anfang Mai im Wasser ums Leben, neun mehr als im Vergleichszeitraum 2021. „Der trockene und sehr warme Mai hat viele Menschen direkt zu Wassersport und Erholung an die Gewässer gelockt. Dabei kam es vermehrt zu Unfällen in den noch kühlen Gewässern“, erklärte die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt. Im Mai ertranken 30 Frauen, Männer und Kinder (2021: 11).
Die Mehrzahl aller Unfälle ereignet sich weiterhin im Binnenland an zumeist unbewachten Gewässern. In Freigewässern wie Flüssen und Seen ertranken 180 Menschen, das entspricht 90 Prozent der Fälle. Ertranken in Seen ebenso viele Personen wie im Vorjahr (86), ist die Anzahl in den Flüssen von 53 auf 64 gestiegen. „Wir appellieren an die Vernunft der Menschen, nicht in völlig unbeaufsichtigten Seen und schon gar nicht in Flüssen schwimmen zu gehen. Wenn dort etwas passiert, ist die Aussicht auf lebensrettende Hilfe oft gleich null“, so Ute Vogt.
In Nord- und Ostsee sind bisher vier Menschen ums Leben gekommen, deutlich weniger als 2021 (16). Dort werden zwischen Mai und September an sieben Tagen in der Woche viele Strände von – zumeist ehrenamtlichen – Rettungsschwimmern bewacht. Auch in Schwimmbädern (5), Hafenbecken (4) und Pools (1) kamen Personen zu Tode. Vier von fünf Opfern sind männlich. 87 Verunglückte (44 Prozent der Gesamtzahl) waren älter als 50 Jahre, zehn waren Kinder im Vor- und Grundschulalter. Die meisten Personen ertranken in Bayern (42), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (30) und Niedersachsen (23).
Rettungsschwimmer oft zur Stelle
„Die Zahl der Ertrunkenen wäre noch deutlich größer, wenn Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer nicht auch immer wieder zur Stelle wären“, berichtete der Leiter Verbandskommunikation im DLRG Präsidium, Frank Villmow. Täglich erhalte er derzeit Meldungen über Lebensrettungen der Einsatzkräfte an den Badestellen im Binnenland und den Stränden an der Küste. „Immer wieder zeigt sich, dass vor allem Selbstüberschätzung, übermütiges Handeln und Unkenntnis über Gefahren zu Unfällen führen“, sagte Villmow, der in Berlin seit Jahrzehnten auch Landeseinsatzleiter ist. In vielen Fällen stellten die Retter hinterher fest, dass die Geretteten kaum oder gar nicht schwimmen können. Oft handele es sich bei den Geretteten um Kinder und Jugendliche.
Im Hinblick auf die kommenden Sommerwochen appellierte Villmow deshalb an alle Badegäste und Schwimmer, sich vorsichtig zu verhalten, Gefahren zu meiden, die Baderegeln zu befolgen und auf seine Mitmenschen zu achten.
Den Blick in die Zukunft gerichtet, befürchtet DLRG Chefin Ute Vogt, dass die Sicherheit an den Gewässern leiden könnte. Während der Pandemie haben viel weniger Kinder als üblich das Schwimmen gelernt und es wurden nur halb so viele Rettungsschwimmer ausgebildet wie in normalen Jahren. Im Ergebnis suchten viele Freibäder vergeblich Personal für die Badeaufsicht und auch der DLRG fiel die Besetzung der Stationen an Nord- und Ostsee vor den Sommerferien deutlich schwerer als gewöhnlich. Vogt: „Sowohl in der Schwimm- als auch in der Rettungsschwimmausbildung sind weitere große Anstrengungen nötig, um das Verlorene aufzuholen.“ Deshalb müsse auch ein erneuter flächendeckender Lockdown der Schwimmbäder im Falle eines Energie-Engpasses im Herbst und Winter so lange wie möglich vermieden werden.
Bäder werden als Ausbildungsstätten dringend benötigt
In diesem Zusammenhang forderte die DLRG Anfang der Woche die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder auf, die Kommunen dabei zu unterstützen, die für die Ausbildung geeigneten Bäder auch bei Gasknappheit solange es geht geöffnet zu lassen. „Einen Beitrag zum Energiesparen könne die Bäderlandschaft aber leisten. Hierzu hat die Bäderallianz Deutschland einen Vorschlag gemacht, den wir unterstützen“, so Vogt. Dieser Vorschlag ziele auf einen Drei-Stufenplan ab, der zunächst die Abschaltung beheizter Außenbecken vorsieht, dann das Schließen aller rein freizeitorientierten Becken und schließlich das Absenken der Wassertemperatur in Sport- und Lehrschwimmbecken auf 26 Grad.
Das ist alles völliger Quatsch!
Wer nicht schwimmen kann, soll in der Badewanne mit seinem Quietschentchen spielen.
Da steigen Leute in die Berge, obwohl Unwetter angesagt ist. Andere setzen sich auf ein 1000er Motorrad, obwohl sie vorher nicht Mal ne 50er gefahren sind. 😄
Genau so bekloppt, wie einst die Sophia Lösche. 😄 Trampt von Leipzig nach Nürnberg, obwohl sie für 9,99€ mit dem Flixbus hatte fahren können. 😂 Und als sie um elf nicht da war, rennen die Eltern zur Polizei… rabääh, rabääh… und erwarten, dass die Polizei gleich mit 10 Streifen losfährt… 😂😂😂
Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. 👍
In Sportbecken 26 Grad?
Aber mit Sicherheit nicht in der Robert Koch Str. Mehrere Stunden Training im zu kaltem Wasser ist nicht denkbar. Der Körper unterkühlt und die Leistung nimmt deutlich ab.
Zudem startet man dann international bei ungewohnten warmen Temperaturen.
Das ist wie der Unterschied bei Fussball zu echtem Rasen und Kunstrasen.
Schwimmensport im Leistungssegment ist keine Spaßveranstaltung. Auch die Freizeitvereine haben in den anderen Hallen einen Leistungsanspruch. Der SSV70 Halle Neustadt hat ein sehr hohes Niveau und kann nun nicht nur Trockenübungen machen. Nach 2 Stunden im Wasser ist man üblicherweise erstmal im Aufwärmbecken oder duscht erstmal heiß ab, um die Muskulatur zu entspannen. Wie soll das zukünftig aussehen?
Da hätte ich mal gerne Antworten von Verantwortlichen!
Anderes Hobby suchen? Die Politik wird schon sehen, was sie davon hat. Bei den Kleinen sparen und die großen bekommen das Gas in den A… geblasen. Mal sehen wann unser Kind resigniert, wenn er jede Woche bei der Wasserwacht ins kalte Wasser soll.
Schwimmen ist nebensächlich. Die das möchten, können in einen Dorfteich reinplumpsen.Die Brühe ist warm.
So ein Theater. Als ob jemand das scheiß Schwimmbad z.Zeit braucht.
Das sind natürlich absolut wichtige Luxusprobleme, um die man sich sofort und zuallererst kümmern muss. Ein Gasembargo geht überhaupt nicht, weil der Leistungssport!!1!1! 🙄