Neue Sekundarschule in Heide-Nord: “schaffen es bis Schuljahresbeginn nicht” – Gebäudezustand im Grasnelkenweg schlechter als erwartet – kommt nun doch die Dölauer Straße?
Zum neuen Schuljahr soll in Halle (Saale) eine vierte Sekundarschule an den Start gehen. Los geht es zunächst mit neuen fünften Klassen, jedes Jahr kommen dann für die aufwachsende Schule weitere Fünftklässler hinzu. Der Stadtrat hat übergangsweise das Gebäude im Grasnelkenweg in Heide-Nord beschlossen. Der endgültige Standort soll erst später festgelegt werden. Doch wie nun im Bildungsausschuss bekannt wurde, könnte der Standort wackeln.
Klar ist aber schon einmal, dass die Schule zwar definitiv zum neuen Schuljahr starten wird. Doch der Standort ist noch unklar. “Wir schaffen das Gebäude im Grasnelkenweg bis zum Schuljahresbeginn nicht”, sagte Bildungsdezernentin Katharina Brederlow. “Der Zustand des Hauses ist schlechter, als wir vermutet haben.” Unter anderem muss die komplette Elektroanlage erneuert werden. “Das wird eine Hausnummer werden, Wir reden nicht nur von 50.000 Euro”, sagte ein Vertreter der Stadtverwaltung.
Die Stadt bemüht sich nun darum, dass die Schule übergangsweise in der Dölauer Straße (siehe Bild oeben) an den Start geht. Das dortige Gebäude wurde bisher als Ausweichobjekt für Schulsanierungen genutzt. Doch eine andere Tatsache macht die Stadträte stutzig. Denn eigentlich wollten sie hier die neue IGS gründen – diese hatte das Land abgelehnt und obendrauf erklärt, kein Wegerecht mehr erteilen zu wollen. Damit wären die Schulhofflächen weg. Nun gibt es aber die vom Land gewünschte, von Eltern aber eigentlich nicht angewählte Sekundarschule. Und plötzlich ist das Wegerecht offenbar kein Problem mehr.
Schon in der Einwohnerfragestunde meldete sich Friedemann Raabe von der Bürgerinitiative Heide-Nord / Lettin zu Wort. Bereits in den Jahren 2020 und 2023 sei bei Einwohnerversammlungen eine weiterführende Schule für den Stadtteil versprochen worden. Man bemühe sich gemeinsam mit den Stadtwerken und den Wohnungsgesellschaften zudem darum, dass der Straßenbahnanschluss für Heide-Nord schneller kommt.
Wie Bildungsdezernentin Katharina Brederlow sagte, gebe es auch in anderen Stadtteilen aktive Bürgerinitiativen. Und dort seien die Kinder schon vorhanden, ganz im Gegensatz zu Heide-Nord / Lettin, wo potentielle Bauflächen nur im Flächennutzungsplan ausgewiesen sind oder es Aufstellungsverfahren für Bebauungspläne gibt. Brederlow machte auch deutlich, dass sie den Standort Heide-Nord für eine weiterführende Schule nicht favorisiert, weil das Gebiet zu weit am Stadtrand liegt. Obendrauf rechne die Stadt damit, dass sich der Straßenbahnbau noch weiter verzögern wird.
Zudem zeigt sich, dass es eigentlich für eine weitere Sekundarschule gar nicht den Bedarf gibt. Während noch 150 Kinder ohne Gesamtschulplatz sind, gibt es für die neue Sekundarschule gerade einmal 6 Anmeldungen.
„“Wir schaffen das Gebäude im Grasnelkenweg bis zum Schuljahresbeginn nicht”, sagte Bildungsdezernentin Katharina Brederlow.“
Also bis zum Start des neuen Schuljahres sind es noch mehrere Monate. Statt zu jammern, sollte einfach mal schneller gearbeitet werden. In der Privatwirtschaft werden bei Auftragsspitzen selbstverständlich Überstunden angesetzt. Von daher frage ich mich, warum das bei der Stadt selbst so ein Problem sein soll.
„In der Privatwirtschaft werden bei Auftragsspitzen selbstverständlich Überstunden angesetzt.“
Die Zeiten sind auch dort schon lange vorbei. Von den Mitarbeitern werden gerade mal noch Überstunden gemacht, wenn jemand wegen Krankheit ausfällt (also mal ab und zu) aber nicht wenn das Unternehmen Auftragsspitzen hat. Da wird ehr eine längere Laufzeit eingeplant und den Kunden gesagt, dass das dauern kann bis sie an der Reihe sind.
Sie sollten endlich mal der Realität ins Auge sehen, dass keiner mehr bereit ist am Wochenende, Feiertags oder Nachts zu arbeiten. Mit Überstunden wegen Auftragsspitzen brauch man als Arbeitgeber auch nicht kommen, denn dann wird sich ein Teil der Mitarbeiter einen anderen Arbeitgeber suchen, wo das nicht der Fall ist.
Richtig, so ist die Sachlage. Und eine Verpflichtung für Überstunden, Nacht- oder Sonntagsarbeit besteht nicht. Soviel Geld könnte mir wohl, neben den Ausgleichszeiten(!), niemand bieten. Zumal die Arbeitsverträge das nicht inkludiert haben. Stichwort Wochenarbeitszeit, auch in Tarifverträgen.
Es liegt ja nicht an der Bezahlung durch den Arbeitgeber das keine Überstunden gemacht werden, sondern an den Abgaben dafür. Was bringen mir mehr Stunden wenn ich am Ende durch die Abgaben fast genauso viel raus habe wie ohne. Zudem werden die Überstunden bei der Rente nicht mit angerechnet.
Seit wann baut die Stadt? Bauma0nahmen werden von Ihrer sogenannten Privatwirtschaft umgesetzt. Sie sollten weniger Bionade trinken.
„Zudem zeigt sich, dass es eigentlich für eine weitere Sekundarschule gar nicht den Bedarf gibt. Während noch 150 Kinder ohne Gesamtschulplatz sind, gibt es für die neue Sekundarschule gerade einmal 6 Anmeldungen.“
Jetzt gehen die Forderungen nach einer zusätzlichen IGS schon wieder los. Einfach die 150 Schüler auf die bereits vorhandenen 3 IGS verteilen. Das wären gerade mal 50 Schüler pro Schule und das ist mit einem bisschen guten Willen überhaupt kein Problem.
Du hast echt keinen Plan. Leg dich wieder hin!
„Denn eigentlich wollten sie hier die neue IGS gründen – diese hatte das Land abgelehnt und obendrauf erklärt, kein Wegerecht mehr erteilen zu wollen. Damit wären die Schulhofflächen weg. Nun gibt es aber die vom Land gewünschte, von Eltern aber eigentlich nicht angewählte Sekundarschule. Und plötzlich ist das Wegerecht offenbar kein Problem mehr.“
Dann sollte Halle „das Land“ mal ordentlich in den Hintern treten.
Eine neue IGS würde für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen! Die Eltern sollten vom Herrn Böhm nicht für „dumm verkauft“ werden.
6 Anmeldungen für eine neue Sekundarschule sagt doch alles, nicht so viel besser sind die Anmeldezahlen an der Fliederwegschule, komplett neu saniert und sehr guten Zustand mit sehr gutem, engagiertem Personal.
Vielleicht sollte die Schulleitung zusammen mit den Kollegen überlegen eine Gemeinschaftschule zu konzeptionieren? Dieses sollten alle Sekundarschulen und kooperativen Gesamtschulem zusammen überdenken, so dass Halle nur IGS und Gesamtschulen hat, neben den Gymnasien. Die Oberstufen wären kooperativ miteinander umsetzbar.
Was Halle nicht braucht sind ausschließlich zentrale Großschulen, sondern dezentrale in jedem Stadtgebiet kleinere Gesamt – oder Gemeinschaftsschulen.
Neue Oberstufenstrukturen in Halle wären dann ein neues Thema, aber realisierbar. Da reden wir allerdings über junge Erwachsene mit größerer Mobilität.
Das der Standort Dölauer Str. jetzt nun doch wieder zur Debatte steht verblüfft jetzt nicht nur mich sondern auch dem Vertreter vom STER! Dieser Standort war schon 2015 im Gespräch für das neue Gymnasium, welches nun am Halmarkt steht. Der Standort Dölauer Str. wäre auch für die Kinder aus Heide-Nord , aber auch für alle anderen Kinder, gut erreichbar von allen Seiten.
Wie wäre es mal mit einem Flächentausch mit einem Streifen in Tornau? 😉
150 Gesamtschulplätze fehlen, wie will die Stadt diese rechtssicher herstellen?
Herr Böhm, erklären Sie bitte den Eltern, weshalb diese ihre Kinder an Sekundarschulen anmelden sollen, wenn 20% der Schüler von IGS auf höhere Bildung verzichtem müssen. So viele schaffen nämlich am Ende den Zugang zur Abiturstufe.
„Herr Böhm, erklären Sie bitte den Eltern, weshalb diese ihre Kinder an Sekundarschulen anmelden sollen, wenn 20% der Schüler von IGS auf höhere Bildung verzichtem müssen. So viele schaffen nämlich am Ende den Zugang zur Abiturstufe.“
Torsten Schiedung,
Sie blenden aus, dass man an einer Sekundarschule auch den erweiterten Realschulabschluss machen kann, der zu einem Wechsel auf ein Gymnasium berechtigt. Von daher ist die Behauptung, man schließe mit einer Sekundarschule 20% der Schüler von der gymnasialen Oberstufe aus, einfach nur sachlich falsch.
Vielleicht ist aber der Wechsel gar nicht erstrebt, sondern eine durchgehende Beschulung. Wechsel führt immer zu verwerfungen, sei es biografisch oder schulstofflich. Kontinuität ist angefragt, und auch machbar.
Für einen, der seine eigenen Kinder lieber auf eine Privatschule schickt, lässt du hier aber ganz schön den großen Max raushängen, was andere Eltern zu akzeptieren haben oder nicht.
Hast du Kinder?
Das geht dich gar nüscht an.
Würde aber sehr helfen, deine Ausführungen zu dem Thema einordnen zu können.
Manche schwatzen ja einfach nur ahnungslos vor sich hin…
Gehört ja bekanntlich zum ZweiKlassenSystem, welches der Paulus hier des öfteren propagiert und in meinen Augen Leitbild der Gelben ist. Reichtum und Wohlstand geht in unserem Wirtschaftssystem nur, wenn man sich auf Schwächeren stützt, bzw. definiert sich Reichtum nur durch den Vergleich mit finanziell und bildungsmäßig Schwächeren Gesellschaftsschichten. Das eigentlich Schlimme ist, dass der Paulus exemplarisch dies ganz genau weiß, hier aber Politik für die breite Masse anbieten will.
„mit finanziell und bildungsmäßig Schwächeren Gesellschaftsschichten.“
Nicht alle finanziell schwächeren Menschen sind auch bildungsmäßig schwächer.
Wechsel theoretisch möglich, praktisch trotz einem zusätzlichem Jahr nicht umsetzbar bzw. schaffbar mit gutem Abschluss.
Konservative Theorie zur Verdummung
Kommt davon, wenn man sich nicht rechtzeitig um ein Gebäude kümmert und es verfallen lässt. Lieber Geld sinnlos in andere Sachen investieren.
Genauso wie das Haus sieht’s mit der Grünflächenpflege im 2.WK Heide Nord aus. Neben der Schule ist ein Geschäft und drumherum sind Grünflächen, wo mal Rasen gemäht werden könnte und müsse. Das gehört der Stadt. Was ist daran so schwer, da mal Rasen zu mähen? Sieht aus, wie bei Assi und da sollen sich Kinder wohl fühlen? Schande…
Bis vor kurzen war da noch die Evangelisch Grundschule drin die in den Neubau am Gimritzer Damm gezogen ist. Vorher hätte man da nichts machen können
Die Grünflächen um den Supermarkt gehören größtenteils den Wohnungsgenossenschaften. Auch die Fläche vom ehemaligen LEO neben der Schule ist im Privatbesitz. Das ist die ihre Aufgabe dort die Grünflächen in Ordnung zu halten und nicht die der Stadt.
Die Grundschule war nur im vorderen teil. Im hinteren hätte mal wohl was machen und werterhalten können. Die Flächen der WG sind nicht im Eigentum, sondern in Erbpacht. Sie wurden (und konnten) nie erworben werden, schon nach vormaligem Recht nicht.
Heide Nord ist nicht abgelegen und gehört zur Stadt. Momentan müssen unsere Kinder auch bis in die suedstadt fahren. Also nicht meckern, sondern handeln. So schlecht ist die Schule nicht.
Allerdings wäre die verkehrstechnische Anbindung für 90% aller anderen Schüler eine Katastrophe und die HAVAG müsste zu Schulbeginn weitere zusätzliche Ressourcen schaffen, welche zu Spitzenreiten schon jetzt knapp sind. Vor allem bei Busfshrern. Straba kann man mit Minijobern kompensieren, Bus nicht.
Eine Schule in der Dölauer Str. ist für Bewohner von Heide Nord um die Ecke!
Einmal mit dem Bus fahren und dann 600m laufen. Braucht man wohl keine 20 Minuten.
Dort eine Schule und in Halle Ost und die Schulwelt in Halle wäre in Ordnung!
In ca 20 Jahren brauchen wir noch ein mehrere hundert Plätze weniger!
Die Diskussion, welche Schule geschlossen werden soll, wird wieder Petitionen und Demonstrationen hervorrufen.
Heute darüber nachdenken, wie unserer Schullandschandschaft in der Zukunft aussehen soll!
Wir brauchen auch kleine Strukturen mit dämpfenden Effekten.
Die Schullandschaft muss „atmen“ können. Aktuell atmen wir noch 4 Jahre ein und dann wieder aus.
Mit Fachkräfte in der Politik wäre dies nicht passiert.
Solche wie du?
Wer gestern im Bildungsausschuss war und zugehört hat, der wird vernommen haben, dass die „Helen Keller Schule“, eine Schule für Behinderte, nicht einmal über Brandschutz, Brandmelder oder Fluchtwege verfügt! Wenn es nachts brennen sollte, muss man Glück haben, wenn ein Nachbar das mitbekommt und die Feuerwehr ruft! Die Stadt Halle (Saale) kommt nicht einmal ihrer Verpflichtung des Brandschutzes nach, stattdessen wird über Schülerzahlen diskutiert. Die Helen Keller Schule dürfte gar keine Betriebserlaubnis mehr haben, wie die weiterhin als Schule fungieren kann verstehe ich nicht.
Ist das nicht die Sekundarschule ohne Schüler? Weil schon die existierenden Sekundarschulen unterausgelastet sind?
Das wäre ja furchtbar, wenn unnütze Überkapazitäten nicht rechtzeitig fertig würden.