„Ein Geschenk an die Stadt“: Halle eröffnet auf der Saline Ausstellung zum Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation

Bei strahlendem Sommerwetter strömten am Samstag zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ins Salinemuseum in der Mansfelder Straße. Anlass war kein Geringerer als die Eröffnung der Sonderausstellung „Wettbewerbsentwürfe für das Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ – ein Projekt, das längst nicht mehr nur Plan, sondern Teil gelebter Stadtvision ist. Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt sprach in seiner Eröffnungsrede von einem „Geschenk an diese Stadt“ – und ließ keinen Zweifel daran, wie sehr das Zukunftszentrum über Architektur hinausweist.
„Viele meiner Kollegen haben mich beneidet“, sagte Vogt mit Blick auf seinen jüngsten Besuch beim Deutschen Städtetag. Denn das Zukunftszentrum ist weit mehr als ein Neubau: Es ist ein Ort, an dem die Themen der Deutschen Einheit, der europäischen Transformation und der gesellschaftlichen Zukunft neu gedacht und öffentlich verhandelt werden sollen. Es ist – wie Vogt es ausdrückte – „ein Zentrum mit nationaler und internationaler Strahlkraft“.
Riebeckplatz als Herzstück der Transformation
Zentraler Ort des künftigen Geschehens ist der Riebeckplatz – ein städtebauliches Sorgenkind, das nun zum Schaufenster der Moderne werden soll. „Täglich rauschen 48 ICE-Züge mit 25.000 Fahrgästen an uns vorbei – und sie sehen vor allem eins: leeren Verkehrsraum. Das prägt das Bild von Halle“, so Vogt. Der Umbau des Riebeckplatzes, verbunden mit dem Bau des Zukunftszentrums, sei daher „nicht nur sinnvoll, sondern notwendig.“
Der Siegerentwurf des Berliner Architekturbüros Richter Musikowski in Kooperation mit ST raum a Landschaftsarchitektur verspricht ein klimaneutrales Vorzeigegebäude – transparent, offen, identitätsstiftend. Vogt hob hervor: „Das ist der Goldstandard beim Thema Klimaneutralität. Und das passt zu unserem Ziel: Halle soll das grünste Wohnzimmer Deutschlands werden.“
Mehr als ein Gebäude: Ideen, Konzepte, Aufbruch
Jan Büchner, Geschäftsführer des Zukunftszentrums, betonte, dass der Bau lediglich das sichtbare Zeichen eines viel umfassenderen Projekts sei. „Es geht nicht um ein weiteres Museum. Es geht um ein Denk-, Debatten- und Erlebniszentrum für Fragen, die unsere Gesellschaft betreffen – von der Deutschen Einheit bis zur digitalen Transformation Europas.“ Der Ursprung der Idee liegt im Jahr 2019, im Rahmen einer Kommission zur Aufarbeitung der Friedlichen Revolution in der DDR. Im Dezember 2020 folgte die Empfehlung zum Bau eines Zukunftszentrums – und im Februar 2023 wurde Halle (Saale) schließlich als Standort ausgewählt.
Büchner machte deutlich, dass der Riebeckplatz nun eine neue Bedeutung erhält: „Hier muss ein Gebäude entstehen, das ausstrahlt, das eine Marke ist – und das sichtbar macht, was inhaltlich hier geleistet wird.“
Vom belächelten Bewerber zum Zukunftsort
Auch Mark Lange, Chef des Stadtmarketings, blickte zurück – auf eine Zeit, in der Halle im Bewerbungsprozess noch als Außenseiter galt. „Bei den ersten Gesprächen wurden wir belächelt. Doch wir haben gesagt: Wir machen das trotzdem. Wir ziehen das durch.“ Mut, Ausdauer und Teamgeist hätten Halle am Ende zum Erfolg geführt.
Lange illustrierte seine persönliche Verbindung zum Ort mit einem charmanten Rückblick auf seine Führerscheinprüfung: „Der Thälmannplatz – mein Angstgegner.“ Noch sei es unvorstellbar, dass Menschen aus freien Stücken zum Riebeckplatz kämen. „Aber ich träume davon, dass Leute hierherkommen, um auf der Dachterrasse des Zukunftszentrums einen Gin Tonic zu trinken. Und zwar nicht, weil sie müssen – sondern weil sie wollen.“
Er selbst habe zunächst einen anderen Architekturentwurf favorisiert. Doch der ausgewählte Siegerentwurf überzeuge durch seine Ausstrahlung, besonders bei Dunkelheit: „Er leuchtet von innen heraus. Das wird ein Zeichen setzen.“
Und auch wirtschaftlich seien die Erwartungen klar: Über einen Zeitraum von 30 Jahren rechnet die Stadt mit einer Wertschöpfung von 8,4 Milliarden Euro. „Wenn jemand eine bessere Idee hat, wie wir so viel Geld nach Halle holen können – ich höre mir das gern an“, sagte Lange augenzwinkernd.
Interaktive Ausstellung und Blick in die Zukunft
Die Eröffnung der Ausstellung war von einem großen Familien- und Aktionstag begleitet, der das Zukunftszentrum erlebbar machte. Zwei moderierte Fragerunden boten Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, direkt mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen. Die Kulturellen Themenjahre Halle und die Gesellschaft science2public boten zahlreiche Mitmachaktionen: vom KI-Workshop zur „Baustelle der Zukunft“ über Brückenbau mit Leonardo-Technik bis zum „Rivercheck“, der die Wasserqualität der Saale sichtbar machte.
Im Smart City Mobil wurde über digitale Alltagsthemen informiert, während das Stadtarchiv unter dem Motto „Der Platz mit den fünf Namen“ die historische Entwicklung des Riebeckplatzes dokumentierte. Die Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH präsentierte Visionen für das benachbarte RAW-Gelände, wo bis 2038 ein Cyber-Quartier mit Wohn- und Arbeitsräumen entstehen soll. Ein interaktiver Touchscreen zeigte eindrucksvoll den Wandel zwischen heute und morgen.
Auch der geplante Hotelneubau am Riebeckplatz wurde von der Papenburg Hochbau AG als 3D-Modell vorgestellt. Parallel zur Hauptausstellung läuft in der Großsiedehalle Nord eine weitere Präsentation zum anstehenden Umbau des Salinemuseums – auch hier kündigt sich Transformation an.
Ausstellung bis 13. Juli geöffnet – Eintritt frei
Die Ausstellung „Wettbewerbsentwürfe für das Zukunftszentrum“ ist noch bis zum 13. Juli 2025 jeweils von Mittwoch bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr, im Salinemuseum zu sehen. Insgesamt werden 24 Wettbewerbsmodelle, die Pläne des Siegerentwurfs sowie 102 weitere Einreichungen gezeigt. Der Eintritt ist frei.










Keiner will dad Zukunftszentrum, da hilft die Ausstellung auch nicht weiter. Mist
Also ich finds gut.
Ist diese Frau Keiner gerade mit hier im Raum?
Wer hat Dich auserkoren, für alle zu sprechen? Ich bilde mir meine eigene Meinung und brauche Deinen Senf nicht dazu.
Geh nach China, Nordkorea oder Russland. Da brauchst nichtbzu denken. Das wird Dir dann abgenommen.
Also alles wie in Deutschland …..na fein. Nachdem ich die anderen Entwürfe gesehen habe verstehe ich immer weniger warum es keine Bürgerbeteiligung dazu gegeben hat. Aber es ist eben wie es mit Geschenken passieren kann …. Kann man sich nicht aussuchen… Und manchmal gefällt es einem auch nicht. .. Schade hätte die Stadtgesellschaft zusammen bringen können.
Wer ist denn KEINER?
Eine Menge in ihrem Kopf? Nennt man Hirngespinste.
Ansonsten schreiben Sie in der Ich-Form, sie sind nicht autorisiert für mehrere zu sprechen.
„Riebeckplatz al Herzstück der Transformation“
Das wird dann also die Zukunft Europas.
Doch, etliche verstehen nämlich die Chancen, die sich für das gesamte Quartier ergeben und bestenfalls auch für den Blick von aussen. Solche „Glas-ist-immer-halb-leer“ Mentalitäten, sind das Gift jeder Gesellschaft. Kommen Sie raus und engagieren Sie sich für die Stadtgesellschaft, dann ist die eigene Existenz gleich viel spürbarer.
Sehr gut zusammengefasst!
1. Wie soll denn das Zukunftszentrum in 30 Jahren 8,4 Milliarden € bringen? Oder wird da ein Drucker der Bundesbank reingestellt? Dann sollten auch 20 Billiarden € kein Thema sein! – Ich prophezeien, dass sich hier um den Faktor 100 „verrechnet“ wird!
2. In welcher Stadt ist der Bahnhof/Umgebung ist denn nicht Verkehrsraum? Das ist doch Sinn und Zweck eines Bahnhofs/Straße/Flughafen – und nahezu in jeder Stadt ist die Bahnhofsumgebung Drogen- und Kriminalitätshotspot, das ist doch einfachste Logistik. Da müsste man schon den Zugang zu Bahnhöfen/Zügen mindestens so streng kontrollieren wie an Flughäfen. Daher wird keiner der 25000 Gäste im ICE irgendwas anderes erwarten, 95% werden sich eh nicht für das Geschehen vorm Fenster interessieren – und dank Lärmschutzwände sieht man doch in Städten aus dem Zug doch meist nichts
3. vielleicht sollte man lieber eine Drogenberatungsstelle errichten; wenn schon davon geträumt wird, dass man auf der Dachterrasse Drogen konsumiert – die Junkies konsumieren doch jetzt schon überall, da muss man nicht noch 200 Millionen € für verschwenden. Das Zukunftszentrum kann man direkt im Schwarzbuch der Steuerzahler auflisten.
Bravo.
Es reicht ja in Halle nicht mal zu einem gescheiten Parkplatz um Besuch ungestört abzuholen.
Natürlich gibt es ausreichend Parkplätze. Nur eben nicht direkt auf dem Bahnsteig. In anderen Städten übrigens auch nicht.
Nur um das noch mal klar zu machen:
8,4 Milliarden € sind bei 30 Jahren 280000000€ pro Jahr; 23333333€ pro Monat; 761123€ pro Tag oder 8,88€ pro Sekunde oder um es noch deutlich zu machen: Das Zukunftszentrum schöpft also in weniger als 9 Monaten so viel Wert, wie der gesamte Bau kosten soll…
Die träumen davon das alle mit der Bahn oder dem Bus anreisen.
Zukunft kann man sehen am ExHotel und an Buna und Leuna. Ohne Industrie wird’s wohl nie.
Hab mir die Ausstellung angesehen. Das Schatten werfende alle anderen Gebäude um Längen übertrumpfende neue Hotel, der Papenburg Tower, wird den Riebeckplatz dominieren, nicht dad Zukunftszentrum.
Bei Monopoly geht es auch darum, wer Hotels baut.
In unserer realen Stadt war Papenburg auch wieder bei der Ausstellungseröffnung zum Zukunftszentrum mit seiner Kinderbaustelle vertreten.. just saying…..
Tolle Geschichte.
Wie in der DDR! Wenn Honecker kam wurde der Rasen grün angemalt! Dahinter nur Müll!
Hier das selbe! Die Leute die im Zug vorbei fahren sehen nur die Fassade!
Die Innenstadt verdreckt und defekte Straßen! Jetzt wurden wieder 40 Kindergärtner in Halle entlassen! Kein Geld für die Zukunft unserer Kinder aber diesen Müll!
Wie überall in Deutschland Geld für Leute die sich wichtig machen!!
„Die Innenstadt verdreckt und defekte Straßen!“
Warst du schon mal in Halle?