Feierlicher Meilenstein für den Lehrernachwuchs: 196 Lehramtsabsolveriende der Uni Halle haben das Zeugnis für ihr erstes Staatsexamen bekommen – 9 haben mit 1,0 abgeschlossen

In festlicher Atmosphäre fand am Donnerstag im historischen Löwengebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ein besonderer Moment für 196 angehende Lehrerinnen und Lehrer statt: In der prächtigen Aula erhielten sie im Rahmen einer feierlichen Zeremonie ihre Zeugnisse über das bestandene erste Staatsexamen. Damit endete für die Studierenden ein intensives, mehrjähriges Lehramtsstudium – und der Weg in die Berufswelt beginnt.
Begleitet von stolzen Eltern, Geschwistern und Großeltern erlebten die Absolventinnen und Absolventen eine Veranstaltung, die zugleich Rückblick und Ausblick bot. Nach Jahren des Lernens, Prüfens und Engagements beginnt für sie nun der sogenannte Vorbereitungsdienst – das Referendariat –, das schließlich mit dem zweiten Staatsexamen und dem vollständigen Berufszugang abschließt.

Breites Spektrum an Schulformen und beeindruckende Leistungen
Die 196 neuen Staatsexamensinhaberinnen und -inhaber verteilen sich auf verschiedene Schulformen: 80 erwarben ihre Lehrbefähigung für Grundschulen, 18 für Förderschulen, 24 für Sekundarschulen, und 74 für das Lehramt an Gymnasien.
Die Anforderungen auf dem Weg zum Examen waren hoch: Je nach angestrebtem Lehramt mussten die Studierenden zwei umfangreiche, jeweils mindestens vierstündige Klausuren erfolgreich bestehen. Ergänzt wurden diese durch intensive mündliche Prüfungen. Besonders erfreulich ist die herausragende Leistung von 21 Absolventinnen und Absolventen, die das Prädikat „sehr gut“ erhielten – neun von ihnen sogar mit der Bestnote 1,0.
Die Prüfung markiert das Ergebnis jahrelanger intensiver Ausbildung, die neben fachdidaktischem und pädagogischem Wissen auch wissenschaftliches Arbeiten, Praktika an Schulen und hochschulinterne Lehrveranstaltungen umfasst.

Universitätsrektorin Claudia Becker: „Sie sind auf dem Weg in einen wunderbaren Beruf“
In ihrer bewegenden Rede würdigte MLU-Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker die Leistungen der Studierenden und fand zugleich ehrliche und aufmunternde Worte für deren Zukunft:
„Sie haben sich erfolgreich durch das Studium gehört, gelesen, gearbeitet – vielleicht auch manchmal gekämpft“, sagte Becker. „Aber das gehört durchaus dazu. Nun können Sie sich alle getrost auf die Schulter klopfen.“
Sie betonte die gesellschaftliche Bedeutung des Lehrerberufs, insbesondere in einer Zeit des Lehrermangels: „Sie sind diejenigen, die der Next Generation das grundlegende Wissen vermitteln, mit dem diese in die Zukunft starten kann.“ Die Verantwortung, junge Menschen zu bilden, sei enorm – aber ebenso erfüllend.
Dabei verschonte Becker die Zuhörenden nicht mit der Realität: „Es wird nicht immer einfach sein. Auch monotone Verwaltungstätigkeiten gehören dazu, ebenso wie Begegnungen mit renitenten Schülern und Eltern.“ Doch sie machte Mut: „In anderen Berufen kommen die schwierigen Menschen in anderen Verkleidungen daher – aber sie gibt es überall.“
Der wahre Lohn des Lehrerberufs liege jedoch darin, mitanzusehen, wie sich Schülerinnen und Schüler entwickeln, erfolgreich werden und zu eigenständigen Persönlichkeiten heranwachsen. „Sie werden erleben, wie Ihre Saat, die Sie im Unterricht legen, Früchte trägt.“
Gleichzeitig verwies Becker auf die demokratische Dimension des Lehrerberufs: „Sie sind wichtig – für das Land, aber auch für unsere Gesellschaft. Sie helfen dabei, junge Menschen mit Grundbildung, kritischem Denken und Elan in diese komplexe, fordernde Welt hinauszuschicken.“ Damit trügen Lehrerinnen und Lehrer zur Stärkung von Rechtsstaat und Demokratie bei – ein unschätzbarer Beitrag, der weit über den Klassenraum hinausreiche.

Christine Engelmann vom Landesprüfungsamt: „Sie haben den Grundstein für Ihr Berufsleben gelegt“
Auch Christine Engelmann, die Leiterin des Landesprüfungsamts, richtete sich in ihrer Rede an die Absolventinnen und Absolventen. Mit der Übergabe der Zeugnisse ende ein „ganz wichtiger Lebensabschnitt“, so Engelmann. „Denn in diesem Abschnitt haben Sie den Grundstein gelegt für Ihr zukünftiges Berufsleben.“
Sie ließ das Prüfungsverfahren noch einmal Revue passieren: Nachdem die Studierenden im Februar zum Prüfungssemester zugelassen wurden und ihre wissenschaftlichen Hausarbeiten eingereicht hatten, begann eine intensive Phase, die schließlich in der heutigen Feier mündete. Engelmann räumte ein, dass das Prüfungsverfahren mit persönlicher Einreichung vieler Unterlagen beim Amt etwas antiquiert sei – betonte aber gleichzeitig die Vorteile: „So kommen wir miteinander ins Gespräch, können individuelle Fragen beantworten und lernen Sie besser kennen.“
Besonders beeindruckt zeigte sie sich von der Vielfalt der Werdegänge unter den Prüflingen. Einige hätten vor dem Lehramtsstudium bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen, andere Erfahrungen im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres an Schulen gesammelt. Eine junge Frau unter den Absolventinnen brachte sogar ein abgeschlossenes Schauspielstudium und einschlägige Bühnenerfahrung mit – ein nicht alltäglicher, aber durchaus hilfreicher Hintergrund für den Unterrichtsalltag, so Engelmann.

Aufbruch in eine bedeutende Zukunft
Mit der heutigen Veranstaltung gehen für die angehenden Lehrerinnen und Lehrer nicht nur Jahre intensiven Studiums zu Ende – sie beginnt auch ein neuer Lebensabschnitt voller Verantwortung, Herausforderungen und Gestaltungsspielraum. Die Perspektiven sind trotz aller Belastungen positiv: Lehrerinnen und Lehrer werden dringend gebraucht. Ihre Aufgabe ist es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch Orientierung zu geben, Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und gesellschaftliche Werte vorzuleben.
Der feierliche Rahmen der Zeugnisvergabe war somit nicht nur ein offizieller Abschluss, sondern auch ein symbolischer Auftakt in eine Aufgabe, die in ihrer Wirkung weit über den schulischen Alltag hinausreicht.
Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat mit diesem Absolventenjahrgang erneut einen wichtigen Beitrag zur Zukunft der Bildung in Sachsen-Anhalt – und darüber hinaus – geleistet.

24 Sekundarschullehrkräfte … das ist ein Witz.
Besser 24 als keine, oder?
Du wolltest aus welchem Grund nicht studieren?
Ach sry, ich vergaß.
Und wieder wurde – an dieser Stelle völlig unpassend und halbgewalkt – irgend ein dämlicher angloamerikanischer Brauch übernommen, weil man’s irgendwo im Fernsehen gesehen hat. 🙄 Das zeugt nicht gerade von Intelligenz und „kritischem Denken“, welches die angehenden Lehrer (w/m) den zukünftigen Generationen mitgeben sollen. Wenn man dann noch bedenkt, dass junge Lehrer mittlerweile selbst vollkommen Social-Media-verblödet und/oder teilweise „Influencer“ sind, da ahne ich nichts gutes für zukünftige Generationen.
Und du bist nur ein alter Mann, der es nie geschafft im Internet irgendetwas zu werden.
Dein Lebensentwurf ist eben nicht für jeden etwas. Fährst du eigentlich noch Pferdekutsche und schlägst Kinder? Das hat man doch früher so gemacht, oder? Dein „kritisches Denken“ will ich gar nicht sehen. Du solltest erst einmal bei dir anfangen und mal kritisch überdenken, ob deine Einstellung noch zeitgemäß ist.
Das gilt auch für viele andere hier in der Kommentarspalte. Zukunft bedeutet nämlich neu denken und nicht in alten eingefahrenen Gedanken zu schwelgen. Früher war quasi nichts besser als heute. Und wenn doch, dann nur, weil andere dafür den Preis zahlen mussten.
Also lasst die Lehrer von heute bitte anders sein, als vor 50 Jahren.
Dem kann ich nur zustimmen.
Man muss wissen, in Nullis Leben gab es einschneidende Ereignisse, die sich körperlich und geistig auswirken und deswegen ist die Zeit davor eben grundsätzlich die bessere. Deshalb gibt es für Nulli auch nur diese eine Perspektive und alles andere wird gehasst oder zumindest abgelehnt.
Wenn man das weiß, versteht man die ewigen Querelen etwas besser und es fällt vielleicht auch leichter, das Geningel zu ignorieren.
Kennst du auch, ja?
Mit dem Zeitgeist zu argumentieren ist das Gegenteil von kritischem Denken. Naiver Fortschrittsglaube macht es nicht besser.
Dem kann ich nur zustimmen.
Lehramtsabsolveriende – was für ein Wort!! Schlimmer kann man unsere Spreche nicht verhunzen!
Welchen Teil davon kannst du nicht erfassen?
Absolveriende.
Nicht mal eine Vorstellung, was das bedeuten könnte?
Stark, wenn man bedenkt das 4000 im Jahr anfahren.
Danke an die Dozenten für die Herausforderungen und die tausend sterbenslangweiligen Lehrangebote. Das macht dieses Studium zum scheinbar schwersten!
Zumindest wenn man die Abbrecherquote anschaut.
Also Glückwunsch und Hut ab denen die die Mühle überlebt haben!
Es fahren nicht 4000 „Lehramtsstuderiende“ im Jahr an. Das wäre die Größenordnung aller Erstsemester an der Uni über alle Studiengänge hinweg.
Glückwunsch und Respekt den Absolventen!
Die Frage ist nur wieviele von diesen potentiellen Lehrkräften nach Referendariat samt 2. Staatsexamen noch übrig bleiben. Meine Tochter hatte im letzten Jahr einen Referendar, der nach 2 Wochen Schulalltag abgebrochen hat, weil er sich nicht mehr zum Lehrer berufen fühlte.