„Ficki-Ficki-Fachkräfte“: LAMSA kritisiert AfD-Abgeordneten
In einer Landtagsdebatte am Donnerstag hat der AfD-Abgeordnete Mario Lehmann mit vulgärer Sprache von sich Reden gemacht. „Es wäre Verrat an unserem deutschen Volk, das Staatsbürgerrecht an jeden hereingeholten Antänzer oder Ficki-Ficki-Fachkraft zu verschenken“, sagte Lehmann, einst Leiter des Polizeireviers in Ballenstedt. In der Debatte ging es um ein Wahlrecht für Ausländer.
Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) kritisiert die „übelste Vulgärsprache“. Lehmann gebe damit ein Beispiel, wie es um den von eigener Seite vielbeschworenen bürgerlichen Anstand der AfD tatsächlich stehe. Bemerkenswert seien darüber hinaus auch die Worte, welche der Fraktionsvorsitzende André Poggenburg fand. Er sprach hinsichtlich der Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts von einer „geplanten Umstrukturierung des deutschen Volkes“, womit er Inhalt und Rhetorik der Identitären Bewegung aufgreife, so LAMSA. Diese unterstelle der Bundesregierung, mit ihrer Politik den „großen Austausch“ der deutschen Bevölkerung anzustreben und rufe zum Widerstand auf. Als klar rechtsextrem zu verortende Bewegung wird die Identitäre Bewegung vom Verfassungsschutz beobachtet.
„Daran zeigt sich wieder einmal die Nähe der AfD zum Rechtsextremismus“, so Mamad Mohamad, Geschäftsführer des LAMSA e.V. „Wählt man die AfD, so wählt man klar rechts“, so Mohamad weiter. Zu den Worten Mario Lehmanns braucht man aus seiner Sicht nicht viel sagen: „Die sprechen für sich. Eine solche Wortwahl noch dazu im hohen Hause des Landtages, ist wohl kaum den deutschen Dichtern und Denkern würdig, auf welche die AfD sich in ihren Forderungen nach mehr Nationalstolz stets beruft“.
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