Folgen der Pandemie treffen in Halle Frauen besonders stark

Sie kümmern sich stärker um Haushalt und Kinder, haben niedrigere Einkommen und müssen häufiger um ihren Job fürchten: Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März hat die Gewerkschaft IG BAU vor einem Rückschritt bei der Gleichberechtigung in Folge der Corona-Pandemie in Halle (Saale) gewarnt. „Insbesondere Minijobs werden in der Krise zunehmend zur Karrierefalle“, kritisiert Bezirksvorsitzender Karlheinz Weniger. In der Gebäudereinigung seien solche Arbeitsverhältnisse besonders verbreitet. In Halle sind laut Arbeitsagentur 66 Prozent aller rund 550 Minijobs in der Branche in Frauenhand.
„Geringfügig Beschäftigte gehen nicht nur beim Kurzarbeitergeld leer aus. Sie sind auch häufiger von Entlassungen betroffen“, so Weniger. Die IG BAU plädiert dafür, die Minijobs in der jetzigen Form abzuschaffen und sozialversicherungspflichtig zu machen. Eine Anhebung der Verdienstgrenze auf 600 Euro, wie sie einige Arbeitgeberverbände fordern, liefe hingegen auf einen Ausbau prekärer Arbeitsverhältnisse hinaus.
Zudem stehe das Ehegatten-Splitting einer echten Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt im Weg. „Durch hohe Abzüge in der Steuerklasse 5 bleibt vielen Frauen nur wenig vom Bruttoverdienst. Das führt auch zu geringen Arbeitslosenansprüchen und Einbußen beim Elterngeld“, kritisiert Weniger. Die Politik müsse das Thema in diesem Wahljahr anpacken und eine Reform der Einkommenssteuer voranbringen.
Die IG BAU Sachsen-Anhalt Süd verweist zugleich auf die gestiegene Belastung von Frauen in der Pandemie. „In Zeiten geschlossener Kitas und Schulen bleibt die Kinderbetreuung nach wie vor meist an den Frauen hängen. Hinzu kommen die Arbeit im Haushalt und die Pflege von Angehörigen“, unterstreicht Weniger. Neben besseren politischen Rahmenbedingungen sei hier auch ein gesellschaftliches Umdenken nötig. „Männer, die beruflich etwas zurücktreten, können der Partnerin helfen, den nächsten Karriereschritt zu gehen und Lasten in der Familie fairer zu verteilen.“
Nach einer repräsentativen Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung ist die durchschnittliche Erwerbsarbeitszeit von Frauen im Zuge der Corona-Krise stärker gesunken als die von Männern. Vor Ausbruch der Pandemie arbeiteten Frauen demnach im Durchschnitt fünf Stunden pro Woche weniger als Männer in einem bezahlten Job. Im Herbst 2020 betrug die Differenz bei Erwerbstätigen mit betreuungsbedürftigen Kindern elf Stunden pro Woche. Zwei Drittel der befragten berufstätigen Frauen mit Kindern gab an, in der Partnerschaft den größeren Teil der Kinderbetreuung zu übernehmen. Sieben Prozent sahen die Hauptverantwortung bei ihrem Partner, 27 Prozent sprachen von einer Gleichverteilung der Sorgearbeit.
Prinzipiell ist es absolut richtig, dass Frauen oft ein große Last zu tragen haben, was nicht die angemessene Anerkennung findet.
Aber die Gewerkschaft IG Bau hat damit gar nichts zu tun. Das Ehegattensplitting hält viele Familien über Wasser. Gewerkschaft sollen sich um ihre eigentlich Aufgabe kümmern und sich aus gesellschaftlichen Debatten raushalten.
„Gewerkschaft sollen sich um ihre eigentlich Aufgabe kümmern und sich aus gesellschaftlichen Debatten raushalten.“ Es gehört zu den Aufgaben einer Gewerkschaft, sich gesellschaftspolitisch zu äußern.
Von Dir lassen die sich bestimmt nicht den Mund verbieten. Sonst schreist doch auch immer nach Meinungsfreiheit.
Statistisch trifft das Virus Männer häufiger und härter als Frauen. Das sind die harten Fakten um Leben und Tod.
Das dann bei den sozialen Folgen Frauen stärker betroffen sein sollen ( man muss sich aber auch nicht jeden Schuh anziehen) ist da wohl das kleinere Übel.. So wie die Frauen beim Einkommen niemand zwingt häufiger Frisörin zu werden als Informatikerin, sollten Sie auch in Coronazeiten eben die richtige Wahl treffen. Dann hätten sie nicht nur körperlich sondern auch bei den sozialen Folgen von Corona die Nase vorn.
Jeder hat in dieser Zeit zu kämpfen. Statistisch scheint es wohl so zu sein, dass tendenziell mehr Männer an CoVid sterben. Ich will nicht die Geschlechter gegeneinander aufwiegen, aber in wieweit Männer die derzeitige Krise betrifft, scheint eher von geringer Bedeutung.
Die Minijobs hat die SPD und die Grünen erst möglich gemacht.
Harz 4 haben diese Parteien auch zu verantworten.
Der gute Mann heißt Hartz.
Die Diäten sollten gekürzt und bei Wenigverdienern draufgestockt werden…. Ein OB muss auch nicht 15000 im Monat abschöpfen… Und die Bediensteten können einfach mal ganz normal eingestuft werden
15.000 € pro Monat ? Quelle ? Was bedeutet normal eingestuft werden ? Wer bestimmt das ?
Er bekommt als OB Besoldungsgruppe B8 (Amtsblatt 07.08.2019/27. Jahrgang/Ausgabe 14) = 10.928,04€ Grundgehalt/Monat + Zulagen + Nebeneinkünfte von rund 20.000€/Jahr (2019, auf Halle.de), die er nur zum Teil abführen muss. Also so weit weg von den 15.000€ ist das nicht.
Warum hast DU Dich denn nicht wählen lassen???
Was soll uns dieser Artikel sagen? Sollen Frauen benachteiligt sein? Eine Benachteiligung gäbe es nur wenn Frauen im Vergleich zu Männern der gleichen Berufsgruppe schlechter gestellt wären. Nur weil Frauen häufiger in Branchen tätig sind die gerade wegen der Pandemie nicht arbeiten können dann ist das keine Benachteiligung! Ausserdem wäre es mir neu, dass das Finanzamt Leute zu den Steuerklassen 3 und 5 zwingt.
„Was soll uns dieser Artikel sagen?“
Wie wäre es mit selberdenken! Es wird nicht immer alles vorgegeben.
Sehe ich auch so. Wenn Frauen aufgrund der Branchen nicht arbeiten können, ist das nunmal ein Fakt, den man auf die Pandemie zurückführen kann, aber kein Indiz für Ungleichbehandlung. Im Vergleich verunglücken mehr Männer bei der Arbeit, weil sie nunmal eher körperliche schwere Arbeiten verrichten – draußen, in großen Höhen. Bauarbeiter und Kanalreiniger haben mit ganzen anderen Dingen zu kämpfen, als eine Erzieherin. Trotzdem würde nie jemand sagen Der Bauarbeiter, Landwirt oder Installateur ist benachteiligt.