Francke-Gedenken im Schnee
Traditionell am dritten März-Wochenende im Jahr findet in Halle (Saale) die Francke-Feier statt, in der auch der Gründer der Glauchschen Anstalten, August Hermann Francke, gewürdigt wird. Und fast schon traditionell ist das Wetter kühl, oft windig und mit Schneegrieseln. Doch in diesem Jahr lag sogar eine Schneeschicht, weshalb auch der Ablauf etwas geändert wurde.
Vor dem Denkmal Franckes im Lindenhof der Franckeschen Stiften haben sich Vertreter der rund 50 auf dem Stiftungsgelände vertretenen Einrichtungen wie Jugendwerkstatt Bauhof, Grund- und Sekundarschule, Kindergärten, Freundeskreis und Instituten der Martin-Luther-Universität getroffen Blumengestecke am Denkmal des Schulstadt-Gründers niedergelegt. Anlass ist sein 355. Geburtstag. August Hermann Francke kam am 22. März 1663 in Lübeck zur Welt. In Halle gründete er dann seine Schulstadt, die in alle Welt ausstrahlte.
Im Anschluss ging es ins Warme. Denn der Großteil der Veranstaltung wurde in den geheizten Freylinghausensaal verlegt. Dort gab es Klänge vom Stadtsingechor und Daniel Cyranka von der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hielt die Ansprache. Francke habe gegen die Inhaltsleere polemisiert, Substanz eingefordert. Deshalb sei die Frage gestattet, ob unsere heutigen Bilder mit den selbstzweifelnden Bewegungen des 18. Jahrhunderts übereinstimmen.
Gestaltet wurde das 1829 errichtete Denkmal vom Berliner Bildhauer Christian Daniel Rauch. Ursprünglich waren zwei Knaben rechts und links neben Francke vorgesehen, am Ende wurden doch ein Junge und ein Mädchen daraus. Franckes Mantel ist dem des Luther-Denkmals in Wittenberg nachempfunden. Allerdings “fehlt” am Denkmal das Beffchen des Theologen. 5.000 Reichstaler kostete das Denkmal damals, weitere 2.442 Taler wurden für den Sockel nötig. Vor dem Waisenhaus auf dem Franckeplatz sollte das Denkmal seinen Platz finden, so hatte es die Stadt als Auftraggeber vorgesehen. Eine Kabinettsorder sagte dann aber: Ein geeigneter Platz im Hof des Waisenhauses. Dort am Ende des Lindenhofes steht es noch heute.
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