Gedenkaktion im Steintorviertel zur Reichspogromnacht
Bundesweit steht das Steintorviertel in Halle wegen eines Hausprojekts der rechten Identitären Bewegung in den Schlagzeilen. Vor dem zweiten Weltkrieg lebten in dem Viertel um die Adam-Kuckhoff-Straße auch viele Juden. Eine Anwohnerinitiative hat am Donnerstag an sie gedacht. Anlass war die Reichspogromnacht. Deshalb wurden die Stolpersteine, die vor den einstigen jüdischen Wohnhäusern in den Boden eingelassen sind, geputzt. Sie erinnern an die Geschichte von Menschen, die hier in der Nähe wohnten, von den Nazis verschleppt und ermordet worden sind. Derartige Steine gibt es unter anderem in der August-Bebel-Straße, in der Puschkinstraße, im Harz, in der Emil-Abderhaldenstraße und in der Ludwig-Wucherer-Straße.
„Ein kleiner Blumenstrauß und eine Erinnerungstafel sollten sie wieder sichtbar machen. Es war ein Vormittag, der die Geschichte in unserem Viertel lebendig werden ließ. Für uns ist es ein Grund mehr, uns für ein weltoffenes und respektvolles Miteinander ohne Ausgrenzung zu engagieren“, erklärt die Anwohnerinitiative, die sich bereits in einem Brief gegen das rechte Hausprojekt ausgesprochen hat.
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