„Endlich zuhause“: umgebauter und vergrößerter Eisdom wurde eingeweiht – gemeinsamer Fanmarsch der Eishockeyfans aus Halle und Hannover
Samstagmittag, kurz vor zwölf Uhr, Hauptbahnhof Halle (Saale). Auf dem Bahnsteig drängen sich Hunderte Menschen, viele in den rot-weißen Trikots der Saale Bulls. Der Grund: Auf Gleis 9 wird ein Sonderzug aus Hannover erwartet – an Bord 700 Fans der Indians. Doch schon da zeigt sich, dass der Tag anders verlaufen wird als ein gewöhnlicher Spieltag. Die Bahn hatte offenbar nicht mit einem solchen Andrang gerechnet und verlegte die Ankunft kurzerhand auf Gleis 10. Binnen Minuten zieht die Fanmenge zum benachbarten Bahnsteig.
Als der Zug mit ein paar Minuten Verspätung einfährt, brandet Applaus auf. Jubel, Gesänge, Trommeln – ein stimmungsvoller Auftakt für einen Tag, der Geschichte schreiben soll. Denn heute wird der Sparkassen-Eisdom eröffnet – die neue Heimspielstätte der Saale Bulls und Symbol für den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe 2013.
Ein Marsch durch die Stadt – friedlich, laut, vereint
Vom Bahnhof aus setzt sich der Marsch der Fans in Bewegung. Unter lauten Schlachtrufen geht es den Boulevard hinunter, vorbei an Passanten, die stehen bleiben, Fotos machen, winken. Auf dem Marktplatz legen die Eishockeyfreunde einen Zwischenstopp ein, ehe es weiter Richtung Selkestraße geht. Was auffällt: Keine Polizeibegleitung. Kein Blaulicht, kein Wasserwerfer, kein martialisches Aufgebot – nur fröhliche Menschen, die ihre Leidenschaft feiern. Eine Szene, die man im Sport nicht oft erlebt.
„Herzlich willkommen, liebe Eishockeyfamilie“, sagt Saale Bulls-Präsident Daniel Mischner, als die Fankolonnen schließlich am neuen Eisdom ankommen. Und er meint es so. Denn bei der Eröffnungsfeier stehen Fans beider Lager nebeneinander, singen gemeinsam „Halle und der ECH“ – ECH steht für „Eishockey Club Hannover“. „Das ist das, was Eishockey ausmacht“, so Mischner. „Diese Friedlichkeit.“
Ein Tag, auf den Halle lange gewartet hat
Für Halle (Saale) bedeutet dieser Tag mehr als nur die Einweihung einer Sporthalle. Mit der Fertigstellung des Sparkassen-Eisdoms wird der letzte große Flutschaden von 2013 behoben. Das Hochwasser hatte damals die alte Spielstätte der Saale Bulls zerstört – ein Verlust, der die Fans, aber auch die Stadt tief traf.
Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt sprach in seiner Eröffnungsrede von einem besonderen Moment. „Liebe Saale Bulls-Fans, wir haben wieder ein Zuhause. Und das ist ordentlich.“ Vogt, selbst in der Nähe der alten Eissporthalle aufgewachsen, erinnerte daran, wie er dort als Kind das Eislaufen lernte. Sein Dank galt seinem Amtsvorgänger Bernd Wiegand, Bürgermeister Egbert Geier, den Planern und dem Bauunternehmen Papenburg, die das Großprojekt über Jahre begleitet haben. Sogar Seniorchef Klaus Papenburg persönlich war gekommen. Und er formulierte einen klaren Wunsch: „Ich möchte, dass Sie in den nächsten Jahren in der zweiten Liga spielen.“
Auch Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, zeigte sich bewegt. „Es ist ein Tag, auf den viele hingefiebert haben.“ Schulze bezeichnet sich selbst als großen Eishockeyfan – seine Begeisterung habe 1990 bei seiner ersten Westreise begonnen, als er in Düsseldorf ein Eishockeyspiel sah. Seitdem sei er fasziniert von der Dynamik des Sports. „Wenn es um Eishockey geht, da kommt man an Halle nicht vorbei, an den Saale Bulls.“
Und auch er träumt von einem sportlichen Aufstieg: „Jetzt haben wir hier eine richtig tolle Halle. Aber das ist keine Halle für die dritte Liga – das ist eine Halle für die zweite Liga. Und wir können ja auch einmal von ganz oben träumen.“
Ein starkes Fundament – im wahrsten Sinne des Wortes
Die neue Arena ist ein Symbol für Wiederaufbau, Ausdauer und Gemeinschaftsgeist. Rund 32,6 Millionen Euro wurden in den Neubau investiert, 7,6 Millionen davon stammen aus städtischen Eigenmitteln, der Rest überwiegend aus Flutmitteln.
Der Sparkassen-Eisdom bietet Platz für 3.300 Zuschauer, modernste Technik, eine neue Eisfläche, Umkleidekabinen, Funktionsräume und eine Infrastruktur, die auch internationalen Ansprüchen genügt.
Jürgen Fox, Vorstandsvorsitzender der Saalesparkasse und Namensgeber des Eisdoms, betonte in seiner Rede den Gemeinschaftsgeist: „Die Saale Bulls sind, was ja sonst auch viele in Anspruch nehmen, tatsächlich eine Familie.“ Er erinnerte an die schwierigen Jahre nach der Flut, in denen der Eissport in Halle nur durch Zusammenhalt und Leidenschaft überleben konnte.
„Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir hier jetzt mit der neuen Eissporthalle ein Fundament gelegt haben.“ Und mit einem Augenzwinkern versprach Fox: „Für jedes Tor der Saale Bulls ein Fass Freibier.“ Außerdem kündigte er scherzhaft an, beim ersten Auswärtsspiel nach einem möglichen Aufstieg in die DEL mit dem Fahrrad anreisen zu wollen – „allerdings mit Elektroantrieb“.
Von der Flut zur Zukunft – eine Odyssee endet
Der Weg bis hierher war lang. Nach der verheerenden Flut 2013 war die alte Spielstätte der Saale Bulls unbespielbar. Bereits 2014 wurde eine Übergangslösung in Form eines Leichtbaus geschaffen: ein Hallenkörper mit den Maßen 90 x 47 Metern, Stahlrohrtribünen und improvisierten Funktionsräumen.
Doch der Wunsch nach einer modernen, dauerhaften Heimstätte blieb bestehen. In den Folgejahren wurde geplant, entworfen, umgebaut. Der neue Eisdom entstand auf dem Gelände der alten Eissporthalle – inklusive Rückbau aller Nebenanlagen und Gebäude. Auch die Außenbereiche im Norden und Süden wurden neugestaltet, neue Parkplätze geschaffen und die verkehrliche Anbindung verbessert.
Heute steht dort ein moderner Komplex, der nicht nur Heimstätte der Saale Bulls ist, sondern auch ein Zentrum für Nachwuchssport, Schulsport und Freizeiteisläufer werden soll. Damit wird der Eissport in Halle und Sachsen-Anhalt nachhaltig gestärkt – ein erklärtes Ziel der Stadt und des Landes.
Ein Festtag für Halle – und für das Eishockey
Als sich am Nachmittag die Tore des neuen Eisdoms öffnen, ist die Stimmung ausgelassen. Musik, Lichter, Trommeln – die Fans feiern, die Spieler winken, Kinder tragen kleine Trikots mit der Nummer 10 oder 89. Auf der Tribüne sitzen Menschen, die seit Jahrzehnten dabei sind, die Höhen und Tiefen des Vereins miterlebt haben.
Das Eröffnungsspiel gegen die Hannover Indians ist mehr als nur Sport. Es ist ein Zeichen der Zusammengehörigkeit – von Stadt, Verein und Fans.
Die Worte von Oberbürgermeister Vogt hallen dabei nach: „Wir haben wieder ein Zuhause.“
Und es ist ein Zuhause, das sich sehen lassen kann: modern, energieeffizient, akustisch durchdacht, architektonisch schlicht, aber kraftvoll. Der Sparkassen-Eisdom ist nicht nur eine neue Halle – er ist ein Symbol für Halles Kampfgeist.
Ausblick: Mehr als nur Eishockey
Mit der neuen Arena hofft Halle auch auf einen weiteren Schub für den Sporttourismus. Schon jetzt planen Veranstalter, den Eisdom auch für Konzerte, Shows und Events zu nutzen. Die Stadt verspricht sich davon wirtschaftliche Impulse – Hotels, Gastronomie und Einzelhandel sollen profitieren.
Doch für die Fans zählt an diesem Tag vor allem eines: Endlich wieder echtes Eishockey-Feeling in der eigenen Stadt.
Als die Mannschaften aufs Eis laufen, brandet ein Jubelsturm auf, der bis in die letzten Reihen hallt. Das Licht dimmt, der Spot richtet sich auf die Spieler – Gänsehautstimmung. Halle feiert.






















































Toll einfach nur toll
Und der polizeiliche Aufwand ist praktisch nicht nötig, weil es keine Fusspilzfans sind. Da könnten sich die Deppen vom HFC (und von all den anderen „Vereinen“) mal eine Scheibe abschneiden,
Obwohl ich lange mit der Tram nach Halle-Neustadt gebraucht habe….es war genial 👍 Nicht wie die bekloppten Fußballrowdys🙈
Warum können sich Fans nicht wie normale Menschen benehmen?
Statt den Fußweg zu benutzen, laufen die idioten auf der Straße herum.
Das zeigt die kollektive Mangelnde Intelligenz.
Hauptsache bei den Queren Märschen können die Straßen blockiert werden…so einer bist du doch, oder…? Ansonsten würdest du nicht solche bescheuerten Kommentare abgeben…
Genau richtig, friedliche Sportfans, gibt es ja beim Fussball nicht, also weiter so!
Halleluja, du bist auch einer dieser Idioten, welche zu Blöd sind den Fußweg zu nutzen?
Die Straßen sind nicht für den Marsch von irgendwelche Menschen da, welche zu Blöd sind den richtigen Weg zu nutzen.
Es ist dabei egal für welche sinnlos Veranstaltungen die Straßen Blockiert werden.
Heul leise und verkriech dich wieder in deinen Keller!
So etwas wäre mit dem HFC-Anhang völlig unmöglich.