Gewerkschaft NGG: „Ausbildung statt Hilfsjobs“ – Fachkräfte in Halle verdienen 840 Euro mehr als Ungelernte
Vorteil Gesellenbrief: In Halle (Saale) verdienen Beschäftigte, die eine Ausbildung abgeschlossen haben und Vollzeit arbeiten, durchschnittlich 2.889 Euro im Monat. Hilfskräfte mit einem Ganztagesjob kommen dagegen auf ein Monatseinkommen von lediglich 2.049 Euro – rund 840 Euro weniger. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unter Berufung auf eine Statistik der Arbeitsagentur hin. „Die große Einkommenskluft zeigt, dass die Berufsausbildung ein wichtiger Schutz vor Niedriglöhnen ist. Außerdem rufen Firmen aus fast allen Branchen derzeit nach Fachkräften – insbesondere im Gastgewerbe, in der Ernährungsindustrie und im Lebensmittelhandwerk“, konstatiert Jörg Most, Geschäftsführer der NGG-Region Leipzig-Halle-Dessau. Jetzt komme es darauf an, dass die Betriebe mehr als bisher in die Ausbildung investierten – und damit in die eigenen Fachleute von morgen.
Entscheidend sei hierbei, dass die Bedingungen für den Nachwuchs attraktiver werden, fordert die Gewerkschaft. „In Hotels, Restaurants, Bäckereien und Metzgereien brechen noch immer zu viele Azubis ihre Lehre ab. Oft aus Frust über lange Arbeitszeiten, fehlende Ausbilder oder fachfremde Arbeiten“, sagt Most. So gaben im aktuellen DGB-Ausbildungsreport 48 Prozent der angehenden Hotelfachleute und 46 Prozent der Azubis in der Küche an, regelmäßig Überstunden machen zu müssen – ein Spitzenwert. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels können es sich die Unternehmen nicht erlauben, Berufsstarter zu verprellen. Bei der Ausbildungsqualität müssen sie dringend nachlegen“, betont Most.
Zugleich appelliert der Gewerkschafter an Jugendliche und junge Erwachsene in Halle, sich nicht mit „schnellem Geld“ für Hilfsjobs locken zu lassen. Sinnvoll sei es stattdessen, eine Ausbildung anzufangen. „Beschäftigte ohne Lehre haben langfristig klar das Nachsehen. Sie verdienen weniger und können sich beruflich kaum weiterentwickeln“, macht Most deutlich. Infos rund um Ausbildungsberufe, Bezahlung und Karrierechancen finden Interessierte bei der „Azubi-Börse“ der Arbeitsagentur im Netz: www.berufenet.arbeitsagentur.de. Warum die duale Berufsausbildung gegen den Fachkräftemangel hilft und wie sich das System stärken lässt, dazu gibt es weitere Hintergründe bei der „Allianz für Aus- und Weiterbildung“, in der sich die NGG mit anderen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden zusammengeschlossen hat. Online unter: www.aus-und-weiterbildungsallianz.de
Laut Gehalt.de liegt das durchschnittliche Brutto Gehalt in Sachsen-Anhalt bei:
Hotelfachleute: 2024€
Köche: 2215€
Kellner: 2013€
Wenn in einer Branche grundsätzlich kaum oder gar nicht über Mindestlohn gezahlt wird, dann bringt auch die Ausbildung keine Gehaltsvorteile.
Frag mal beim Frisör was dort verdient wird. Die könnten ab nächstem Jahr Dank Bürgergeld locker zu Hause bleiben…
Mathe war bei dir auch nur ein Wahlfach?
Was verdient man denn beim Friseur? Und wieviel gibts noch nebenbei steuerfrei als Trinkgeld?
Mindestlohn oder knapp drüber!
Da ist es für viele attraktiver Bürgergeld zu beantragen und einen 520 Euro Minijob zu machen, sind gerade einmal 102 Euro weniger für nur 43 Stunden Arbeit im Monat anstatt 170 Stunden.
Gerade bei den größeren Friseur Ketten dürfen die Angestellten kein Trinkgeld annehmen oder behalten.
So kann man auch Fachkräftemangel künstlich erzeugen!
„Unter anderem fließe in die Gleichung oft nicht ein, dass auch Mindestlohnempfänger Anspruch auf Wohngeld, Kinderzuschläge und andere Leistungen hätten.“
https://www.tagesschau.de/inland/buergergeld-oder-arbeitslohn-101.html
@Unwissend
Die Tagesschau stellt nicht einmal eine Rechnung auf!
Ich habe leider keinen Wohngeldrechner gefunden bei dem man in meinem Beispiel Wohngeld bekommt.
1 Person 2040 Euro brutto
300 Euro kalt Miete
Bei 2 Personen sieht es nicht anders aus.
Kommen Kinder dazu mag sich etwas ändern.
Also stimmt das leider nicht so ganz was die Tageschau dort schreibt.
Geht man von Teilzeitjobs im Niedriglohnsektor aus, dann mag man Wohngeldberechtigt sein.
Falls jemand anderer Meinung ist, dann bitte hier mit Zahlen und Fakten… Danke.
“Beschäftigte, die eine Ausbildung abgeschlossen haben und Vollzeit arbeiten, durchschnittlich 2.889 Euro im Monat.“
Vieleicht im Westen aber hier bei uns ist es viel weniger.
„Bin gespannt“ Ich war Angestellter Kfz -Meister ,bin jetzt seit 5 Jahren in Rente .Habe wesentlich mehr als 2889 Euro verdient . Ergo Ausbildung lohnt doch .
Seit wann gehören Autoschrauber zu „Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)“ ?
Na klasse als Meister, nun wird leider nicht jeder Meister!
Sag das mal den Fachkräften in der Gastro und auch in anderen Bereichen.
Wer wirklich Geld verdienen will, der hält sich lieber von Gewerkschaften fern. Die sind nämlich das eigentliche Problem.
Genau das sagen all die Arbeitgeber auch immer.
Klar, und die sind dann auch die größten Jammerer „Für uns macht keiner was“… ist ja auch kein Wunder, denn gewerkschaften sind SELBSTHILFEORGANISATIONEN (!) der Arbeitnehmer. Wer sich da nicht einbringt, mindestens mit Mitgliedschaft, dem wird auch nicht geholfen.
Tarifverträge wachsen nicht auf Bäumen oder in Direktorenzimmern, die werden hart erkämpft, weil sonst nur der gesetzliche Mindestlohn gilt. Genauso sieht es mit Arbeitszeit und Urlaub aus. Mach dich dazu einfach mal kundig…
Hat das schonmal jemand den Grünen erklärt?
Bei denen hat niemand eine abgeschlossene Ausbildung.
Die sind ja auch nicht im bereich NGG angestellt