Grüne Stadtratsfraktion: Bedingungen für Radverkehr deutlich schneller verbessern

Neue Radwege, besserer Belag, gute Beleuchtung: Die Umsetzung der vom Stadtrat beschlossenen Radverkehrskonzeption für Halle lässt auf sich Warten. Davon enttäuscht zeigt sich die bündnisgrüne Stadtratsfraktion. Sie sieht dringenden Handlungsbedarf.
Zahlreiche Projekte wurden beschlossen. Doch an eine zügige Umsetzung ist nicht zu denken, wie eine Antwort der Stadtverwaltung zeigt. „Die unter Punkt 2.5 des Umsetzungsplanes zur Radverkehrskonzeption beschlossenen Maßnahmen erfordern ein erhebliches Finanzvolumen, das noch keine Berücksichtigung im Haushaltsplan der Stadt (Halle) finden konnte“, erklärt Baudezernent René Rebenstorf.
„Die Antwort der Stadtverwaltung ist mehr als enttäuschend. Lediglich eines der unter sonstige Investitionsmaßnahmen aufgeführten Vorhaben wird auch tatsächlich bis 2025 umgesetzt und das nur, weil man dafür Fluthilfemittel verwenden kann. Das ist uns zu wenig! „, sagt Beate Thomann, Sprecherin für Verkehr und Mobilität bei den Grünen. „Immer wieder verweist gerade der Oberbürgermeister auf seine Zukunftswerkstätten und deren Ergebnisse – so auch beim Umsetzungsplan zur Radverkehrskonzeption. Aber dann werden genau die Maßnahmen, die dort von den Beteiligten eingebracht worden sind, auf die lange Bank geschoben. Das halten wir für eine Mogelpackung und da muss sich dringend etwas ändern.“
Wolfgang Aldag, Sprecher für Umwelt und Klimaschutz, ergänzt: „Wir brauchen deutlich mehr städtisches Engagement für den Radverkehr – auch jenseits der bisher angezapften Fördertöpfe wie Stadtbahnprogramm und EFRE. Leider wird es aus dem Strukturwandelfond nun doch kein Geld für Radverkehrsprojekte geben aber es gibt noch andere Möglichkeiten, mit knappen Kassen hier einiges zu bewegen. Denn mehr Radverkehr ist gut und wichtig für den Klimaschutz und schont die Menschen in unserer Stadt, weil Lärm und schlechte Luft verringert werden. Und das sollte es uns wert sein.“
Diese Maßnahmen hatte der Stadtrat mit der Radverkehrskonzeption beschlossen:
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche in der Straße zwischen Weidenplan und Unterberg
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche in der Emil-AbderhaldenStraße zwischen Adam-Kuckhoff-Straße und Ludwig-Wucherer-Straße
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche im Kanenaer Weg als Teil des Radschnellweges Halle – Leipzig
- Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Europachaussee in Verlängerung des Kanenaer Weges als Teil des Radschnellweges Halle – Leipzig
- Asphaltierung des Feldweges in Verlängerung des Kanenaer Weges als Teil des Radschnellweges Halle – Leipzig
- Geh- und Radweg entlang der Straße Alte Schmiede als Teil des Radschnellweges Halle – Leipzig
- Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Saale in Höhe der Fernwärmetrasse als Teil einer direkten Radroute zwischen Halle-Neustadt und der Hafenbahntrasse
- Asphaltierung des Feldweges in Verlängerung der Zwebendorfer Straße als Teil der Radroute zum Starpark,
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche in der Schwarzenberger Straße und Zwebendorfer Straße als Teil der Radroute zum Starpark
- Beleuchtung des Geh- und Radweges auf der Hafenbahntrasse und des anschließenden Saale-Radweges zwischen Merseburger Straße und Mansfelder Straße
- Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Saale in Höhe der ehemaligen Papiermühle als Teil des Grünen Ringes Halle
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche in der Maschwitzer Straße und Zörbiger Straße in Tornau als Teil des Grünen Ringes Halle
- Asphaltierung der Goldbergstraße als Teil des Grünen Ringes Halle,
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche im Birkhahnweg (als Teil des Grünen Ringes Halle),
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche im Hobergweg (als Teil des Grünen Ringes Halle),
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche in der Annaberger Straße in Reideburg (als Teil des Grünen Ringes Halle),
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche in der Altenberger Straße in Reideburg (als Teil des Grünen Ringes Halle)
- Ausbau Reideweg bei Büschdorf (als Teil des Grünen Ringes Halle)
- Asphaltierung Feldweg zwischen Kanena und Bruckdorf (als Teil des Grünen Ringes Halle)
- Geh- und Radweg auf der ehemaligen Kohlebahntrasse zwischen Bruckdorf und Kanuzentrum als Teil des Grünen Ringes Halle
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche in der Fritz-Kießling-Straße und Karl-Meißner-Straße in Osendorf als Teil des Grünen Ringes Halle
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche in der Wittekindstraße
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche im Küttener Weg
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche im Tornauer Weg
- Reideweg zwischen Reideburg und Stichelsdorf
- Geh- und Radweg entlang der Lieskauer Straße zwischen Salzmünder Straße und Röntgenstraße
- Geh- und Radweg zwischen der Merseburger Straße und dem S-Bahn-Haltepunkt Silberhöhe entlang der S-Bahn
- Herstellung einer fahrradfreundlichen Fahrbahnoberfläche in der Wolfstraße zwischen Beesener Straße und Wörmlitzer Straße.
Immer nur Forderungen.
Und wovon bzw wer soll das bezahlen?
Ich würde das ja noch einsehen wenn Radfahrer genau wie die Autofahrer Steuern bezahlen müssten.
Es reicht langsam. Es wird Zeit, daß vor den nächsten Wahlen mal von den ständig abgezocketen Autofahrern mobil gemacht wird nur die Partei zu wählen die sich auch für den normalen privaten Individualverkehr einsetzt.
Der Deutsche ist satt, träge und sehr schwer für etwas zu mobilisieren aber wenn das Fass voll ist, kann er auch plötzlich richtig „böse“ werden und handeln. Siehe 1989.
Macht ruhig weiter so, Grüne und Co aber wundert euch nicht wenn die nächsten Wahlen in die Hose gehen.
Ostdeutschland ist nicht Westdeutschland. Hier sind die Leute nicht einfach so für dämlich zu verkaufen.
Warum kaufst du dir nicht selbst ein Rad und beantragst anschließend beim Finanzamt Steuerfreiheit? Du scheinst ja geheime Informationen zu haben, dass man als Radfahrer keine Einkommen- oder Mehrwertsteuer zahlen muss.
Gott sei Dank gehörst du nicht zu den Personen, die Entscheidungen fällen. Und deine letzte Wahlteilnahme war vermutlich auch die Entscheidung zwischen Bier oder Korn.
Und wie kommst du bitte zu der Annahme, Radfahrer würden keine Steuern zahlen? Wo steht geschrieben, dass Radfahrer nicht über ein Kfz verfügen, für welches Steuern gezahlt werden.
Vor ein paar Monaten war komischerweise noch ein sechsstelliger Betrag für die Schotterung der Nordspitze der Peißnitz im Haushalt übrig.
Andere weit sinnvollere und teils günstigere Maßnahmen werden immer mit der Begründung fehlender Mittel abgelehnt. Das heißt entweder kann die Stadtverwaltung nicht mit Geld umgehen, oder es ist nur eine vorgeschobene Begründung.
diese Maßnahmen waren zweckgebundene Fördermittel – entweder für den Wegebau oder der Bund zahlt gar nix. Das hat nix mit „im Haushalt übrig“ zu tun
Sind es Förderprogramme ohne Eigenanteil?
ja, es wären in dem Falle Fluthilfegelder gewesen
„Der Deutsche ist satt, träge und sehr schwer…“, weil er zu viel Auto fährt.
Der Zustand der Gemeindestraßen gehört aber zu den Pflichtaufgaben, und dazu gehören auch die Radwege und die Fahrbahnbeschaffenheit alter Straßen, wenn sie die Sicherheit und Flüssigkeit des Radverkehrs beeinträchtigen.
Also erstmal sollten wir die Infrastruktur derer verbessern, die für den Spaß zahlen. Wir haben 30 Jahre Rückbau und Investitionsstau bei KFZ Infrastruktur, danach können wir auch gerne mal weiter Luxusradwege für verwöhnte Radler bauen.
30 Jahre Rückbau, deswegen braucht Papenburg auch dringend eine neue Deponie, die wissen schon gar nicht mehr wohin mit den ganzen weggeschredderten Straßen.
Die werden aber auch mit mehr gebraucht, weil sich alle Geländewagen kaufen.
Da ist er wieder… Hans G.s Beißreflex, sobald es um Fahrradfahrende geht.
Mein Vorschlag, man unterbindet das wilde Parken der Räder in der Stadt und bewirtschaftet Radparkplätze, dann ist die Finanzierung ziemlich schnell gesichert, dem Autofahrer presst man ja auch ein paar Milliönchen fürs parken aus der Tasche.
Diese Milliönchen werden freiwillig bezahlt, niemand zwingt die Autofahrer zum Parken in der bewirtschafteten Innenstadt.
Klar, die Radfahrer werden es ggf. auch freiwillig zahlen oder es braucht keine neuen Radwege. So oder so win-win.
Wer kennt sie nicht, die Fahrräder, die überall rumstehen…Mal durch Halle geschlendert und nachgezählt? Ich sehe überall nur Blechkisten. Jede Straße wird bis zum Exitus zugeparkt. Fahrräder stehen immer nur irgendwo am Rand und stören niemanden. Außer irgendwelche Rentner nach dem Motto: „Früher war alles besser.“
Auf einen Kfz-Stellplatz passen 10 Fahrräder. 30 Minuten parken kosten wieviel? 50cent? Wohin soll ich bitte meine 5ct überweisen?
Kannst du bitte mal eine Skizze liefern, wie 10 Fahrräder auf einen PKW-Parkplatz geparkt werden.
Lies selber:
https://www.adfc-bayern.de/fileadmin/user_upload/images/01_Menue_links/Service_Dienstleistungen/Abstellanlagen/ADFC_BY_Hinweise_Planung_Abstellanlagen_2018_12_web.pdf
Wen du mal wieder im Thalia auf dem Markt in Halle bist dann schau dir mal die Fahrradständer vor dem Geschäft an und stelle dir die exakt gleiche Anzahl an Autos auf dem Marktplatz vor. Schöne Welt wäre das….
Auf den Platz eines Zuges passen du mehr als 10 PKW und den kostet das Parken keinen Cent, wo bekomme ich meine tausende Euro an direkten und indirekten Angaben wieder her?
In einen Zug gehen aber mehr als 12 Leute rein.
Wo siehst du denn wild abgeparkte Züge in der Stadt?
Wieviele Leute fahren denn mit deinem Auto und wieviele mit dem Zug? Und wieviele Stunden pro Tag ist denn ein Zug geparkt und wieviele dein Auto?
Und übrigens: https://www.fr.de/wirtschaft/autofahren-billig-11268652.html
Mit dem „es wird immer nur gefordert“
sehe ich genauso. Nicht das ich nicht für vernünftige Radwege generell bin.
Wenn möglich von der Straße abgekoppelt. Auch auf dem Land.
Aber da wo es nicht machbar ist, oder das Geld fehlt, geht’s eben nicht.
Ich bin für das Fahrrad UND für das Auto gleichermaßen.
Ich sage nur Paragraph 1 der StVO. Dann würde es auch klappen.
Ja und da haben, ins Verhältnis gesetzt, Radfahrer die größeren Probleme mit der Umsetzung der gegenseitigen Rücksichtnahme. Auch mit ihresgleichen.
Hardcore und ICH bezogene Radfahrer! spart euch hierzu eure Kommentare. Ihr seit die größeren Ignoranten der Verkehrregeln. Natürlich nicht alle, selbstverständlich.
Ich fahre selbst sehr oft Fahrrad und ich befürchte das in Zukunft das radfahren nicht mehr so frei wie einst sein wird.
Es werden immer mehr Vorschriften erlassen werden, Steuern und Versicherungen erhoben. Strafen erhöht.
Mehr Konflikte zwischen den Radlern selbst, Fußgänger und Autos. Wenn das aufkommen steigt.
Das alles dann wenn ihr Grünlinge das Auto weiter so verteufelt.
Es wird nicht „immer nur gefordert“. Der Oberbürgermeister ließ zwei „Zukunftswerkstätten Radverkehr“ veranstalten. Und er Stadtrat hat eine Radverkehrskonzeption beschlossen – da sitzen nicht nur „fordernde Radfahrer, die sich nicht an Verkehrsregeln halten“.
Die Vorliebe der Radfahrer für Treckingfahrräder schreit nach naturbelassenen Strecken.
Alles wegbaggern und das Geld in Fußwege für Fußgänger, Kinderwagennutzer , Rollstuhlfahrer und Rollifahrer investieren.
Die Dinger heißen Trekkingrad. Was du aber eigentlich meinst sind Mountainbikes (MTB) oder besser noch E-MTB.
Was versteht man unter fahrradreifreundlicher Oberfläche? Die schaffen doch Bürgersteigkanten, Grünanlagen und Schotterfusswege. Auch rote Ampeln sind doch kein Problem. Beim Lesen des obigen Artikel, wurde mir etwas schwindlich.
Bürgersteigkanten muss man nur bewältigen, wenn man Fußwege befahren will. Das tun Radfahrer nicht aus Bosheit, sondern aus Bequemlichkeit und/oder Angst. Oder aus Gewohnheit, wie in der Bernburger.
Sind Radwege und Straßen hingegen bequem und sicher zu benutzen, dann gibt es keinen Grund, auf Fußwegen zu fahren. Die Situation von Fußgängern verbessert sich also, wenn man etwas für den Radverkehr tut.
Und Grünanlagen und Schotterfußwege sind oft für die Mitbenutzung durch den Radverkehr freigegeben.
Was macht dich beim Lesen des Artikels schwindelig? Zu viele Details?