Halle bewirbt sich um Bundesmittel für 365-Euro-Ticket
Für eine Jahreskarte für Bus und Straßenbahn 365 Euro zahlen – also 1 Euro am Tag: die Stadt Halle bewirbt sich bei der Bundesregierung für ein Modellprojekt. Insgesamt zehn Kommunen will die Bundesregierung finanziell unterstützen und den Einnahmeverlust zu den bisherigen Tickets ausgleichen.
„Wir haben ein Interessenbekundungsbegehren an die Bundesregierung geschickt“, sagte Stadtplaner Lars Loebner im Planungsausschuss. In zwei Wochen gebe es bei der Bundesregierung eine ausführliche Informationsveranstaltung für interessierte Kommunen. Dort erhalten diese auch nähere Informationen zum Bewerbungsverfahren.
Gerade auch für Stadtrandgebiete wäre eine bessere zeitliche Vernetzung von S-Bahn, Tram und Bus ( freundliche hilfsbereite Fahrer vorausgesetzt) + 365 € Ticket für mich wichtig, dann kann man das private Auto tatsächlich stehen lassen. Es müssen autofreie Innenstädte( nur Lieferverkehr zugelassen) , mit ruhigen Verweilzonen geschaffen werden. Warum kann nicht jede verkehrsreiche Stadt in Deutschland diesen Zuschlag erhalten? An erster Stelle muss vor allem das Umweltbewusstsein und das Miteinander der Bewohner einer Stadt im Fokus stehen.
„Es müssen…“; „…an erster Stelle muss…“
Ich wäre auch für ein 365€-Ticket, aber bitteschön ohne Bevormundung und Verbote für diejenigen, die es nicht in Anspruch nehmen wollen bzw. weiter Auto fahren möchten…für ein besseres Miteinander.
Hoffentlich kommt es bei unserer Infrastruktur nicht! Die HAVAG bricht erst zusammen und wenn sie nachgerűstet hat, fällt die Förderung wieder weg und Halle bleibt bei den Folgekosten sitzen.
Scheuer hat nach meiner Kenntnis 300 Mio für 10 Modellkommunen ausgelobt. Wäre vielleicht hilfreich, sich Gedanken über 50 Mio Mehrbedarf pro Jahr nach auslaufen der Förderung zu machen. Wer nichts in der Tasche hat kann nicht hoch hupfen.
300 Millionen verteilt auf 10 Städte … Wie kommt man da auf 50 Millionen? Bekommen wir überdurchschnittlich mehr? Oder sind 30 Millionen Förderung nach Auslaufen der Förderung 50 Millionen wert? Auch im letzten Jahr der Förderung bekommt die Stadt nur 30 Millionen und keine 50 Millionen. Hier wird versucht, negative Stimmung zu erzeugen mit dem Hinweis darauf, daß eh immer alles teurer wird. Jedoch verfehlt dieser Hinweis. Wir haben sogar 20 Millionen pluss gegenüber dem Horrorszenario.
Grundsätzlich sollte jede Möglichkeit der ÖPNV-Förderung ausgeschöpft werden. Investiert man diese Millionen in nachhaltige Verkehrskonzepte, so sorgt das in der Stadt für verbesserte Bedinungen. Natürlich muss man eine Straßenbahnstrecke, die ich jetzt baue, auch weiter warten und betreuen. Aber diese laufenden Kosten sollten doch niedriger ausfallen als der komplette Neubau. Und wird ein kaputter Radweg repariert, könnte sogar genau für diesen nach Ablauf der Förderung ein positiver Betrag verbucht werden können.
Die durch diese Förderung induzierten Nachfolgekosten sollten also durchaus deutlich geringer ausfallen, als die Förderung selbst.