Halle (Saale) hatte mal 14 Bunker: Vortrag am Donnerstag im Stadtmuseum zu den historischen Bunkeranlagen der Stadt

Im Jahr 1940, also vor genau 85 Jahren, begann das nationalsozialistische Deutschland mit dem Bau von Luftschutzbunkern in vielen Städten – auch in Halle (Saale). Hier wurden 14 Anlagen erreichtet, beispielsweise am Uniplatz vor dem Löwengebäude und auf dem Fichteplatz in Ammendorf, heute Karl-Piler-Straße. Die Bedrohung durch alliierte Bombenangriffe führte zur Errichtung eines weitverzweigten, jedoch unvollständigen Schutzsystems unter der Stadt. Dokumentiert wurden diese Maßnahmen in einem einzigartigen Zeitzeugnis: dem Bunkerbuch von Halle aus dem Jahr 1942.
Einen seltenen und exklusiven Einblick in dieses historisch bedeutsame Dokument bietet am 16. Oktober 2025 ab 14.30 Uhr der Historiker Steffen Thater im Stadtmuseum Halle. Der Vortrag trägt den Titel „Luftschutzmaßnahmen im Krieg – Das Bunkerbuch von Halle aus dem Jahr 1942“ und ist Teil der Veranstaltungsreihe „80 Jahre Kriegsende und Befreiung vom Nationalsozialismus in Halle (Saale)“. Der Eintritt kostet 7 Euro.
Das Bunkerbuch, erstellt von der Städtischen Bauverwaltung: Abteilung Sofort-Luftschutz, enthält detaillierte Baugrundrisse, Standortübersichten, Bauzeiten und technische Beschreibungen der Luftschutzanlagen in Halle. Es zeigt, wie die Stadt sich auf die Bedrohung aus der Luft vorbereitete – und gleichzeitig, wie unzureichend viele dieser Maßnahmen letztlich waren.
Doch der Vortrag blickt nicht nur in die Vergangenheit. Auch aktuelle sicherheitspolitische Entwicklungen werden angesprochen: Vor dem Hintergrund des seit 2022 andauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine rückt das Thema Zivilschutz wieder in das öffentliche Bewusstsein. Denn: Von den einst zahlreichen Luftschutzbunkern in Halle ist heute kaum noch einer funktionsfähig.
Foto: Stadtmuseum
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