HAVAG: alles neu macht der 19. Dezember
Am 19. Dezember führt die Hallesche Verkehrs AG (HAVAG) ihren diesjährigen Fahrplanwechsel durch. Und diesmal kommen auf die Fahrgäste größere Umstellungen zu. Das liegt vor allem an den Baustellen im Stadtgebiet. Die kompletten Fahrpläne sind bereits in die Auskunfssysteme eingestellt.
So werden die Gleisarbeiten im Böllberger Weg und in der Dessauer Straße beendet. Damit kann die Linie wieder wieder zwischen Südstadt und Froher Zukunft fahren, der Umstieg in den Bus entfällt. Gesperrt bleibt lediglich der Abschnitt zwischen Südstadt und Veszpremer Straße. Hier pendelt ein Bus bis zur Silberhöhe.
Noch bis Frühjahr bleibt die Einmündung der Ludwig-Wucherer-Straße zum Steintor gesperrt. Durch die Ludwig-Wucherer-Straße pendelt alle 15 Minuten eine Straßenbahnlinie 12E zum Reileck, dort muss umgestiegen werden. Die umsteigefreie Fahrt zum Markt fällt weg. Die Linie 12 fährt vom Hauptbahnhof über Steintor, Kleinschmieden und Reileck nach Trotha.
Auch im Busnetz gibt es in Halle-Ost und im Süden der Stadt größere Änderungen. HAVAG-Chef Vincenz Schwarz spricht von einer „Neuordnung, kein Angebotsabbau.“ Ziel sei es, die Wirtschaftlichkeit zu stärken und bei Bussen den Fokus auf die Zubringerfunktion zur Straßenbahn legen. Die Straßenbahn sei das übergeordnete Verkehrsmittel in Halle gegenüber dem Bus.
Mehrere Haltestellen fallen weg, insbesondere das „Kompottviertel“ fühlt sich abgehängt. So fährt die Linie 43 nicht mehr vom Hauptbahnhof nach Bruckdorf und Kanena, sondern bekommt eine neue Linienführung von der Dieselstraße über Bruckdorf und Kanena nach Büschdorf. Christian Rösel, Leiter Strategische Angebotsplanung/Fahrplanbüro, sagte, man erwarte sich durch die neue Linienführung eine höhere Nachfrage, weil es erstmals eine ganztägige Verbindung zwischen Kanena und der neuen Straßenbahnendstation Büschdorf gebe. Auch sei das Wohngebiet Büschdorf nun besser an das Gewerbegebiet Bruckdorf angebunden.
Die bisher an Schultagen nur in der Hauptverkehrszeit angebotenen Fahrten der 26 zwischen der Diesterwegstraße und Damaschkestraße werden künftig ganztägig angeboten. Ab der Haltestelle Damaschkestraße gehen diese Fahrten ohne Umsteigen auf die Linie 43 über. Neu ist weiterhin, dass erstmals auch an Sonn- und Feiertagen mit dieser Kombination der Linien 26 und 43 eine durchgehende Verbindung zwischen der Damaschkestraße und dem Einkaufspark HEP angeboten wird. Zwischen Bruckdorf und Kanena können Fahrgäste auf den Regionalbusverkehr des OBS umsteigen, der auch die Stationen Thüringer Straße und Goldregenweg anfährt. Dort habe man am Fahrplan noch etwas nachgearbeitet. Zudem, so HAVAG-Chef Schwarz, fahre zudem zwischen Kanena und Hauptbahnhof halbstündlich die S-Bahn.
Die Buslinie 30 fährt weiterhin vom Rannischen Platz zum Hauptbahnhof (nur an Werktagen). Ab der Haltestelle Thomasiusstraße verändert sich zukünftig die Linienführung. Auf dem Weg zum Hauptbahnhof werden die neue Haltestelle Heinrich-Schütz-Straße und die ehemaligen Haltestellen Thüringer Straße, Raffineriestraße und R.-E.-Weise-Straße der Linie 43 bedient. Schöne Verbesserung: Die Einsatzzeit wird an Werktagen auf den Zeitraum ca. 4 Uhr bis 20 Uhr ausgedehnt. Mit der neuen Verbindung über die Thüringer Straße wird auf das geänderte Fahrgastverhalten eingegangen sowie die Anbindung des Areals am Thüringer Bahnhof wesentlich verbessert.
Für die Buslinie 31 hat die HAVAG eine Sonderlösung erarbeitet, um den Anwohnern entgegenzukommen. Die Haltestellen Dorflage Büschdorf und Auenblick werden zukünftig durch die Linie 43 bedient. Zur Franz-Maye-Straße mit dem Seniorenheim fährt zunächst viermal am Tag ein Kleinbus.
Die Bedienung der Haltestellen Thüringer Straße, Raffineriestraße und R.-E.-Weise-Straße erfolgt ab 19. Dezember 2016 durch die Linie 30.
Bei der Buslinie 23 ergeben sich Anpassungen im Linienverlauf. Weiterhin als Buslinie 23 wird der Abschnitt „Wörmlitz – Lübecker Platz – Beesen“ analog des aktuellen Fahrplans bedient. Im östlichen Teil übernimmt die neue Linie 28 die Bedienung der „Heimstättensiedlung“ in Ammendorf. Diese verkehrt ab Haltestelle Betriebshof Rosengarten über die bisherigen Haltestellen und zu ähnlichen Fahrplanlagen bis zur Endstelle Ammendorf.
Die durchgehende Verbindung zwischen den Haltestellen Beesen und Betriebshof Rosengarten über die Haltestellen Ellernstraße und Industriestraße entfällt künftig. Alternativ besteht mit Umstieg in die Linie 24 an den Haltestellen Beesen bzw. Ammendorf weiterhin eine durchgehende Fahrtmöglichkeit. Die Ziele Toom-Baumarkt und Edeka-Center sind mit der Umstellung zukünftig mit der Linie 24 gut zu erreichen.
Für die direkten Fahrtverbindungen in die Innenstadt mit Umstieg zu den Straßenbahnlinien bietet die Umstellung wesentliche Vorteile. Von der Linie 23 bestehen zukünftig an der Haltestelle Wörmlitz kurze Umsteigezeiten zu/von der Straßenbahnlinie 1 nach/aus der Fahrtrichtung Marktplatz. Gleiches besteht für die Linie 28 mit Umstieg auf die Linie 5 an der Haltestelle Ammendorf. Weiterhin in Ammendorf bestehen günstige Umsteigezeiten zu/von der Linie 24 nach/aus Fahrtrichtung Veszpremer Straße. Mit der Änderung auf Linie 23 ist es künftig auf den neu eingerichteten Abschnitten der Linien 23 und 28 möglich, optimale Umsteigebeziehungen für unsere Kunden an den definierten Schnittstellen Ammendorf und Wörmlitz dauerhaft zu gewähren.
Die Buslinie 24 erfährt keine Änderungen zum Fahrplanwechsel. Sie bedient weiterhin alle Haltestellen im bekannten Linienverlauf.
Die Linie 35 muss wegen einer Baustelle in der Brachwitzer Straße einen Schlenker über die Magdeburger Chaussee machen.
Vier Baustellen beeinflussen den Straßenbahnerkehr, das betrifft Böllberger Weg, Steintor, Dessauer Straße und Veszpremer Straße, erklärte Erhard Krüger von der HAVAG. Im kommenden Jahr soll die technische Abnahme der neuen Gleise durch die Aufsichtsbehörde. Insbesondere die Baustelle Dessauer Straße hat für lange Staus gesorgt, auch die Ersatzbusse hatten teilweise riesige Verspätungen, weshalb noch einmal die Ampelschaltung angepasst wurde. In der Dessauer Straße gehen die Arbeiten kommendes Jahr weiter. So werden in den Gehwegen Leitungen verlegt, zudem wird zwischen Landrain und Froher Zukunft weitergebaut. Am Getraudenfriedhof entstehen barrierefreie Haltestellen. Der Bahnsteig in Richtung Stadt ist zwar schon gebaut, kann aber wegen der Gleisgeometrie zunächst noch nicht in Betrieb gehen, sondern erst nach dem kommenden Bauabschnitt, wenn auch der Kreuzungsbereich am Landrain umgebaut wird. Barrierefreie Haltestellen sind bereits an der Dessauer Brücke entstanden. Der zweite Bauabschnitt startet voraussichtlich im September 2017, die sei von der Baugenehmigung abhängig. Zwischenzeitlich sei zudem noch einmal eine Sperrung für die Straßenbahn nötig.
Auch im Böllberger Weg wurden zwischen Künstlerhaus und Böllberg neue Gleise verlegt. Im Bereich Böllberg wurde auch die Wendeschleife erneuert. Im kommenden Jahr gehen hier aber, auch wenn die Straßenbahn wieder rollt, die Arbeiten weiter. Die östliche Fahrbahn muss noch gebaut werden, zudem entstehen Parkflächen und werden Bäume gepflanzt. Bis Juni kommenden Jahres sollen die Arbeiten dauern.
Im Südstadtring gehen ebenso die Arbeiten weiter, im Bereich Veszpremer Straße entsteht zudem die neue Wendestelle für die Straßenbahn. In den Sommerferien 2017 muss die Kreuzung Paul-Suhr-Straße / Südstadtring gesperrt werden. Dann wird für mehrere Wochen keine Straßenbahn in die Silberhöhe fahren können.
Im Gimritzer Damm wird weitergebaut, dann wird im kommenden Jahr auch das Gleisnetz erneuert.
Und die HAVAG wagte auch einen Ausblick auf das kommende Jahr. So beginnen die Arbeiten in der nördlichen Merseburger Straße. Im Bereich zwischen Naundorfer Straße und Willy-Brandt-Straße wird ein Kanal erneuert. Die Straßenbahn wird eingleisig vorbeigeführt. Voraussichtlich im September beginnen in der Großen Steinstraße die Arbeiten zwischen Steintor und Joliot-Curie-Platz.
Im laufenden Jahr wurden 20 Millionen investiert, im kommenden Jahr 40 Millionen Euro. Weil der Bund das Stadtbahnprogramm über das Jahr 2019 hinaus fortführen will, wird es weitere Baumaßnahmen geben. „Wir rechnen damit, dass wir bis 2025 das Stadtbahnprogramm mit den Zielen, die wir haben, abgeschlossen haben“, so Erhard Krüger. Insgesamt 300 Millionen Euro werden bis dahin investiert.
Straßenbahn:
1: Frohe Zukunft – Steintor – Markt – Rannischer Platz – Böllberg – Südstadt
1E: Böllberg – Rannischer Platz – Markt – Steintor – Friesenstraße (nur Samstag)
2: Soltauer Straße – Rennbahnkreuz – Markt – Steintor – Hauptbahnhof – Vogelweide – Beesen
3: Trotha – Reileck – Markt – Rannischer Platz – Vogelweide – Beesen
4: Hauptbahnhof – Franckeplatz – Rennbahnkreuz – Kröllwitz
5: Bad Dürrenberg – Merseburg – Ammendorf – Hauptbahnhof – Steintor – Markt – Rennbahnkreuz – Kröllwitz
7: Büschdorf – Hauptbahnhof – Franckeplatz – Markt – Reileck – Burg Giebichenstein – Kröllwitz
8: Trotha – Burg Giebichenstein – Volkspark – Markt – Rannischer Platz – Vogelweide – Elsa-Brändström-Straße
9: Göttinger Bogen – Rennbahnkreuz – Franckeplatz – Hauptbahnhof (weiter als 10)
10: Göttinger Bogen – Rennbahnkreuz – Markt – Steintor – berliner Brücke – Hauptbahnhof (weiter als 9)
12: Trotha – Reileck – Kleinschmieden – Steintor – Hauptbahnhof
12E: Reileck – Ludwig-Wucherer-Straße
16: Göttinger Bogen – Rennbahnkreuz – Markt – Rannischer Platz – Böllberg
94: Kröllwitz – Rennbahnkreuz – Markt
95: Trotha – Reileck – Markt – Rannischer Platz – Vogelweide – Ammendorf
Bus:
21: Kröllwitz – Lettin – (Heide-Nord am Wochenende) – Dölau – Martha Maria – Schwimmhalle – Bruchsee
22: Kröllwitz – Blumenau – Heideringpassage – Heide-Nord
23: Wörmlitz – Lübecker Platz – Beesen
24: Veszpremer Straße – Guldenstraße – Beesen – Ammendorf – Osendorf
25: Seeben – Trotha – Frohe Zukunft – Mötzlich – Tornau
26: Diesterwegstraße – Südfriedhof – Damaschkestraße – Bruckdorf – Halle-Messe
27: Büschdorf – Reideburg – Diemitz – Berliner Brücke – (Steintor Abends)
28: Ammendorf – Eisenbahnstraße – Betriebshof Rosengarten
30: Rannischer Platz – Lutherplatz – Südfriedhof – Thüringer Straße – Hauptbahnhof
31: Büschdorf – Auenblick – Franz-Maye-Straße (Als Rufbus)
32: Betriebshof Freiimfelder Straße – Reideburger Straße – Otto-Stomps-Straße – Betriebshof Freiimfelder Straße
34: Heide – Bertha-von-Suttner-Platz – Gimritzer Damm – Lilienstraße – Bruchsee – Zentrum Neustadt – Kastanienallee – Südpark
35: Trotha – Franzigmark
36: Heide – Bertha-von-Suttner-Platz – Gimritzer Damm – Lise-Meitner-Straße – Bruchsee – Feuerwache – S-Bahnhof Zscherbener Straße – Weststraße – Friedhof Neustadt
40: Rennbahnkreuz – Kastanienallee – Südpark
42: Am Bruchfeld – Heidebad – Stadion – Schwimmhalle – Bruchsee – Gartenstadt Nietleben
43: Damaschkestraße – Bruckdorf – Kanena – Büschdorf
SEV 61: Südstadt – Veszpremer Straße – Freyburger Straße
Also soll der OBS nun die angeblich hochdefizitäre Linie der ehemaligen 43 bedienen..aha…
Aber besser als nichts
Die betreffenden Busse vom OBS fahren dort sowieso lang. Sie halten nun eben noch an einer Haltestelle mehr.
Übrigens ist die Havag zur Hälfte an OBS beteiligt
2 Haltestellen. Thüringer Str. wurde bisher vom OBS nur stadtauswärts bedient.
Ich sagte ja, es ist besser als nichts. Bin gespannt, welch horrende Auslastungszahlen die Verbindung nach Büschdorf so bringen wird. Oder, um es ketzerisch zu formulieren, wann diese eingestellt wird.
Ich kann mir gut vorstellen das diese Verbindung gut genutzt wird. Gerade so eine Querverbindung von Büschdorf nach Ammendorf, Silberhöhe oder Südstadt ist schneller und kürzer als über den Hauptbahnhof