Heide-Süd soll bei der Grundschule Am Heiderand bleiben: Bildungsausschuss fasst einstimmigen Beschluss zu Schulbezirken

Ab dem Schuljahr 2026/27 wird es in Halle (Saale) einige Veränderungen bei den Schulbezirken der Grundschulen geben. Grund sind die neue Grundschule Schimmelstraße, die dann eröffnet werden soll, und die Grundschule “Rosa Luxemburg”, die ein neues Gebäude in der Trakehner Straße bezieht. Dadurch wird es im Bereich der Innenstadt und in Halle-Neustadt zu teilweise neuen Straßenzuordnungen kommen. Aber auch die Auenschule und die Grundschule Nietleben bekommen zusätzliche Straßenzüge (siehe Anhang).
Hoffnungen hatte man sich auch bei der Bürgerinitiative (BI) Heide-Süd gemacht. Sie wollte erreichen, dass die Straßen in ihrem Viertel statt der Grundschule Am Heiderand der Grundschule Kröllwitz zugeordnet werden. Doch kein Stadtrat im Ausschuss hatte einen entsprechenden Antrag gestellt.
Dabei hatte Ilka Kotte noch dafür geworben. “Die Schulen wurden gehört, aber nicht wir Bürger”, sagte sie. Die Bürger von Heide-Süd würden jetzt den teuren Weg über Privatschulen gehen, nur damit ihre Kinder nicht an die Grundschule Am Heiderand müssen und stattdessen eine Schule besuchen, an der sie gut aufgehoben sind. Kotte berichtete von einer Freundin, deren Kind schon im Kindergarten von arabischen Kindern gemobbt wurde, weil er blaue Augen hatte und kein Moslem war. Diese Freundin hat sich deshalb gegen die Grundschule Am Heiderand entschieden hat. Kinder aus Heide-Süd hätten keine sozialen Anbindungen und andere Kinder aus der Gegend an dieser Schule mehr. (Satz angepasst nach Intervention der als Rechtsanwältin tätigen Ilka Kotte)
Eine Förderung an der Schule finde nicht statt, “Man bekämpft nur das Elend, so gut es geht. Die guten Schüler fallen hinten runter.” Bildungsdezernentin Katharina Brederlow setzte sich für den Standort ein. “Das ist eine gute Schule.” Sie selbst sei erst kürzlich dort gewesen, ebenso einige Ausschussmitglieder. Die Schule habe auch schon erfolgreiche Schüler hervorgebracht, beispielsweise Einserschüler am Cantor-Gymnasium.
Zudem erklärte Brederlow, dass die Schule, anders als von Kotte erklärt, keineswegs eine Kooperation mit der Kita Heide-Süd ablehnt. Allerdings müsse man tatsächlich an den Hort ran, denn hier läuft wohl die Zusammenarbeit nicht wirklich. Erstmals gab es von Brederlow auch konkrete Zahlen. Und die sollten eigentlich zu denken geben. Gerade einmal 9 Schüler aus Heide-Süd besuchen die Grundschule am Heiderand (Die anderen Privatschulen oder über Tricks doch die Grundschule Kröllwitz), dabei lebt eigentlich ein Vielfaches mehr an Kindern im Stadtteil. Kottes Fragen zum Ausländeranteil an der Grundschule Am Heiderand konnte die Stadt nicht beantworten.
Auch Kottes Vater Gerhard meldete sich zu Wort. Alle seine Enkelkinder seien auf die Grundschule Am Heiderand gegangen, doch von Jahr zu Jahr seien die Verhältnisse schlechter geworden. “Ich vermisse konkrete Maßnahmen der Stadt als Schulbehörde um zu verhindern, dass sich eine Brennpunktschule entwickelt”, sagte er. Laut Brederlow gebe es eine etablierte Schulsozialarbeit, man unterstütze auch die Schule bei der Sprachpädagogik.
Das ist laut Kotte ein weiteres Problem. Sein Schwiegersohn sei Elternrat gewesen. Doch es sei schwierig gewesen, Migranten einzubeziehen, weil diese entweder kein Deutsch konnten oder kein Interesse zeigten. Kotte merkte noch unterschiedliche Pausenzeiten der Klassen an und interpretierte das als weiteres Problem. Laut Brederlow sei dies aber tatsächlich so gewollt. Die 1. und 3. sowie die 2. und 4. Klassen haben jeweils gemeinsam Pause, zwischen den jeweiligen Klassenstufen gebe es Kooperationen.
Wie Schulkoordinator Markus Pätzold sagte, habe für die Stadt insbesondere die wirtschaftliche Auslastung der Gebäude eine Rolle gespielt für die Aufstellung der Schulbezirke. Doch auch das bildungspolitische und das wohnungspolitische Konzept zur Vermeidung von Segregation seien wichtig gewesen. Ein Aspekt war auch die Länge der Schulwege, die sich in einigen Fällen verlängern. “Wir können nicht beides gemeinsam leisten: eine Auslastung der Gebäude und kurze Schulwege”, so Pätzold.
MitBürger-Stadtrat und Kinderarzt Detlef Wend plädierte dafür, vom Prinzip “Kurze Beine, kurze Wege” aufzuweichen, insbesondere um eine “Bildungsbenachteiligung durch Segregation” zu verhindern. Es gebe in Halle Schulen mit vielen Migranten und vielen deutschen aus bildungsfernen Schichten. “Dort sind die Situationen an der Grenze des Tragbaren.” Heide-Süd sei so ein klassischer Fall, bei dem ein gutbürgerlicher Stadtteil an einen Brennpunkt grenzt und die Eltern deshalb andere Schulen wählen. “Wir müssen uns diesem Problem stellen”, sagte er. Es könne nicht sein, dass die Probleme (Migration, Bildungsarmut) an manchen Schulen geballt auftreten, während sie an anderen Schulen gar nicht stattfinden.
Thorsten Schiedung (SPD) warnte vor der Schaffung eines neuen Problems der Segregation im Zusammenhang mit der Auenschule. Denn dieser sollen weitere Straßen zugeordneten werden, die bislang den Grundschulen Silberwald und Südstadt zugeordnet waren. Die Grenze der neuen Schulbezirke wird dabei zwischen Einfamilienhäusern (Für Auenschule) und Plattenbauten (Silberwald, Südstadt) verlaufen.
Lob gab es von Andreas Slowig für den Neuzuschnitt in Nietleben. Die Grundschule wird einige Straßenzüge erhalten, die bislang der Grundschule “Otfried Preußler” zugeordnet waren. “Der Impuls kam von der Schulleitung”, sagte Markus Pätzold. Der Blick in die Vergangenheit zeigt aber, dass an der Schule alle paar Jahre eine Änderung der Einzugsbereiche stattfinden muss. Das hängt mit den beengten Platzverhältnissen zusammen. Slowig hatte auch Bedenken um “die guten kleinen Stadtteilschulen”, da ja das Land ein neues Schulgesetz plane und es hier neue Mindestgrößen geben solle.
Für Neustadt ist die Stadtverwaltung zwar selbst nicht ganz zufrieden. Doch die jetzige Lösung sei die rational beste Variante. “Mehr konnten wir nicht rausholen”, so Pätzold. Das liegt unter anderem an der Baustruktur und den verlaufenden Hauptverkehrsstraßen.
Einen Vorschlag zur Entlastung der Wittekind-Grundschule brachte Hendrik Lange (Linke). Könnte man nicht Teile des Giebichenstein-Viertels der Grundschule Kröllwitz zuordnen, fragte er. Doch die Stadtverwaltung ist dagegen, unter anderem wegen der Giebichensteinbrücke. Das sei kein sicherer Schulweg, so Pätzold.
„Die Bürger von Heide-Süd würden jetzt den teuren Weg über Privatschulen gehen, nur damit ihre Kinder nicht an die Grundschule Am Heiderand müssen und stattdessen eine Schule besuchen, an der sie gut aufgehoben sind.“
Das ist auch die absolut richtige Entscheidung. So mache es ich auch, denn ich möchte nicht, dass meine Kinder so eine Art Verfügungsmasse für die Stadtverwaltung und Teile des Stadtrates werden.
„MitBürger-Stadtrat und Kinderarzt Detlef Wend plädierte dafür, vom Prinzip “Kurze Beine, kurze Wege” aufzuweichen, insbesondere um eine “Bildungsbenachteiligung durch Segregation” zu verhindern.“
Damit werden Kinder aus geordneten Verhältnissen einer großen Gefahr ausgesetzt, so dass sie nicht mehr angstfrei und geschützt lernen können.
Segregation bietet Menschen aus gutbürgerlichen Verhältnissen Schutz. Mit der Neuordnung der Schulbezirke wird dieser den Kindern aus eben diesen Verhältnissen verwehrt.
Ich kann nur hoffen, dass die Eltern der betroffenen Kinder den Rechtsweg bestreiten und ihre Kinder inzwischen auf Schulen in freier Trägerschaft schicken, um sie vor dem Zugriff Dritter zu schützen.
Besser als Ilka Kotte und du kann man seinen Rassismus nicht offenbaren.
Das klingt ja dann alles doch ein bisschen sehr rassistisch.
Genau! Kinder aus „geordneten Verhältnissen“ sollen unter sich bleiben, der Pöbel ebenso. Du redest von Segregation, meinst aber Ghettoisierung. Wenn sich nur ein Migrant ins Viertel verirren würde, du wärest der erste, der nach Bürgerwehr brüllen würde. Schamlos verachtest und diffamierst du wieder ganze Bevölkerungsgruppen und Einwohner und stellst dich als etwas besseres dar. Woher weißt du, dass an Privatschulen „angstfreies Lernen“ möglich ist? Nenn doch mal Beispiele. Kannst du nicht? Dachte ich mir.
Wie man an den Kommentaren von PaulusHallenser zweifelsfrei erkennen kann, sind gerade eben die Bewohner der „gutbürgerlichen Viertel“ das pure Gegenteil von sozial, um es mal höflich auszudrücken.
Frau Kotte kann ja die Alternative gegen Deutschland wählen. Die bedient exakt ihre Stereotype. Vielleicht würde sie es sogar auf einen Spitzenplatz schaffen. Noch mehr von diesen Kottes und Deutschland würde sich komplett abschaffen.
Frau Kotte nennt das Problem beim Namen! Und sicher wählt sie die Alternative, wie Millionen Wähler in Deutschland.
Das würde den Kindern und ihren Familien genau wie nützen?
Nicht eine Protestpartei befördert die Abschaffung Deutschlands, sondern eine jahrelange ideologiebetriebene ignorante Politik.
Ihr Beitrag geht am Thema vorbei.
„Es könne nicht sein, dass die Probleme (Migration, Bildungsarmut) an manchen Schulen geballt auftreten, während sie an anderen Schulen gar nicht stattfinden.“
Wieso kann es nicht sein, dass es Schulen gibt, an denen diese Probleme nicht auftreten? Sollte dass nicht ein grundlegendes Ziel für alle Schulen sein?
Das Problem der Segregation wird ständig diskutiert, aber es fehlt an konkreten Maßnahmen. Die Wohnungsnot und die ungesteuerte Migration zwingen Migranten und finanziell Schwächere in bestimmte Viertel. Dass meine Kinder die Folgen ausbaden sollen, lehne ich ab. Meine Entscheidung, sie nicht an diese Schule zu schicken, ist nicht das Problem, sondern die Folge. Ohne massive Investitionen in Bildung, beginnend bei den Kleinsten, wird sich nichts ändern. Migration muss endlich effektiv gesteuert werden, denn entweder setzen wir klare Regeln, um den Sozialstaat zu erhalten, oder wir lassen ihn schleichend abbauen. Aktuell passiert letzteres, weil gehandelt wird, als gäbe es keine Alternative.
Guter Kommentar. Leute wie Hr. Wend können sich ja mal ne Weile als Lehrer in einer der Problemschulen hinstellen. Mal sehen, ob er bei seiner Meinung bleibt…
Ist vermutlich etwas anspruchsvoller als Kinder zu verarzten. Und der Verdienst ist mit Sicherheit besser als Lehrende, die vielleicht noch Quereinsteiger sind.
Hast es nicht verstanden. Er meint ja kritisch, dass eine Ansammlung an wenigen Schulen nicht sinnvoll ist.
Er hat doch gesagt, dass besser verteilt werden muss unabhängig von den kurzen Wegen!
Es wirs leider kaum darauf eingegangen, dass die Grundschule Kröllwitz in einigen Jahren zu wenig Schüler hat. Es wäre sehr schade, wenn diese gute Schule schließen muss, während andere Schulen sehr voll sind. Mehr Flexibilität bei den Einzugsbereichen wäre wünschenswert.
Also mehr Migranten nach Kröllwitz schicken.
Zum Beispiel.
Was sind denn sogenannte „Tricks“ um es in eine Grundschule zu schaffen, die nicht im Einzugsgebiet liegt? Holen die sich einen neuen Wohnsitz?
Tricks sind zum Beispiel, das Kind bei einem getrennt lebenden Ex-Partner oder Verwandten anzumelden, der zufällig im „richtigen“ Viertel wohnt, oder irgendwelche vermeintlichen „Halbgeschwister“ zu deklarieren, durch die man von einer Geschwisterregelung Gebrauch machen kann.
Einfach so aufs Anwohnermeldeamt und mal eben so das Kind ummelden?
Wird niemals funktionieren.
Übrigens selbst bei Erwachsenen ist nicht so einfach.
Anwohnermeldeamt
Du merkst, es gibt immer etwas zu Rätseln.
Nicht bei Zink. Denn das brennt lichterloh.
Lustig sind auch verzinkte Brandschutztüren:
„Die Eckzarge mit umlaufender Dichtung ist 2 mm dick. Danke der Dichtung schließt die Brandschutztür H8-5 optimal. Wenn Ihr Boden durchgehend ist, können Sie die untere Anschlagschiene der Zarge leicht entfernen.
Das Türblatt und die Zarge sind in grauweiß (RAL 9002) verzinkt und pulvergrundbeschichtet. Die Tür ist wärmedämmend (nach EN ISO 12567 -1 UD = 1,7 W/(m²·K)*) und schalldämmend (nach DIN 52210 Rw ca. 39 dB*).
“
https://www.casando.de/hoermann-brandschutztuer-t30-h8-5-r9002-grauweiss-10030020049-produkt/
Aber die sind nicht ganz so lustig wie du.
Hol dir schonmal ein paar verzinkte Kerzen, Weihnachten steht vor der verzinkten Tür.
Wichtig ist nur diese müssen feuerverzinkt sein, eine spezielle aber weitverbreitete Methode Bleche und auch Kerzen zu verzinken.
Es gibt doch Zinktüren und Zink brennt gar nicht?
Warum soll das nicht funktionieren? Das Kind zieht mit seinen Hauptwohnsitz einfach von der Mutter in Heide-Süd zum geschiedenen Vater in Kröllwitz. Was soll daran schwer sein? Und auch Erwachsene können ganz einfach „umziehen“ und sich ummelden.
Du brauchst als Erwachsener eine sogenannte Wohnungsgeberbestätigung.
Und auch bei Ummeldung eines Kindes sind entsprechende Unterlagen vorzuzeigen, denn mit der Wohnungsgeberbestätigung von irgendwann mal kann man nicht einfach so das Kind ummelden, schon gar nicht im Grundschulalter.
Da bei diesem Vorgang im Normalfall auch die Eltern oder ein Teil davon ebenfalls auf die neue Adresse registriert wird.
Na und? Abgesehen davon, dass ich noch nie eine „Wohnungsgeberbescheinigung“ für irgendeine Ummeldung brauchte: wo ist denn das Problem, eine solche Bescheinigung zu erhalten? Und selbstverständlich ist ein Elternteil auf die gewünschte Adresse registriert, das habe ich doch in meinem Beispiel oben verdeutlicht, oder war das irgendwie unklar?
Dies Dokument gibt es beim Anwohnermeldeamt.
Das ist nicht in der Zinksgartenstraße!
Diese Bescheinigung gibt es mit der Unterzeichnung des Mietvertrages und nicht einfach so zwischendurch, weil andere Leute als im Mietvertrag vereinbart sind in die Wohnung einziehen wollen.
Und wenn ich mit meinem Vermieter abmache, dass mein vormals beim anderen Elternteil lebendes Kind mit „einzieht“? – Das ist doch genau der Punkt, auf den ich hinaus will.
Und wie Kommentator „F.“ jetzt auf die Zinksgartenstraße kommt, ist mir ein Rätsel. 🤔
Natürlich würde das gehen, wenn beide das Sorgerecht haben, einer von beiden im entsprechenden Bezirk wohnt und alle mitspielen.
Aber die Realität sieht bei den meisten eben anders aus, also wird es noch andere Möglichkeiten geben, wie man sich die Schule „aussuchen“ kann.
Wenn man bedenkt, früher war einfach nur der Schulweg interessant, ansonsten war es egal auf welche Schule man geht.
Die Zinksgartenstraße wird etwas mit brennbarem Zink und feuerfesten verzinkten Boxen, Feuerkörben und Brandschutztüren zu tun haben.
Denn ihm ist es unerklärlich, wie etwas Verzinktes nicht brennen kann. 🙂