Immissionsschutzbericht: Gute Luftqualität in Sachsen-Anhalt – deutliche Verbesserungen bei der Paracelsusstraße in Halle
Die Luft in Sachsen-Anhalt wird immer sauberer. Das geht aus dem neuen Immissionsschutzbericht hervor, der am Donnerstag vorgestellt wurde.
Insbesondere das jahrelange Sorgenkind, die Paracelsusstraße in Halle, kann mit deutlichen Verbesserungen aufwarten. So ging im vergangenen Jahr die Stickstoffdioxidbelastung um vier Mikrogramm auf 36 Mikrogramm pro Kubikmeter zurück, an sechs Tagen wurden die Feinstaubwerte überschritten, im Jahr zuvor waren es noch 15. Trotzdem ist die Paracelsusstraße weiterhin die Straße in Sachsen-Anhalt mit den höchsten Stickstoffdioxidwerten. Wegen der Baustelle am Riebeckplatz ist die neue Messstation erst zur Jahresmitte in Betrieb gegangen und wurde noch nicht in die Bewertung der Luftqualität herangezogen.
„Saubere Luft ist ein Menschenrecht. Dort, wo die Luft mit Schadstoffen belastet ist, soll sie sauberer werden und wo sie eine hohe Qualität aufweist, soll keine Verschlechterung eintreten. Wir werden mit unseren Bemühungen nicht nachlassen“, fasst Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert die Ziele für die Luftqualität in Sachsen-Anhalt zusammen.
Rückgang beim Stickstoffdioxid
Die größten Fortschritte gab es zuletzt an verkehrsreichen Straßen in Innenstädten. Dort setzte sich der bereits seit mehreren Jahren erkennbare Belastungsrückgang beim Stickstoffdioxid weiter fort, so dass der EU-weite Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an allen Messstationen sicher eingehalten wurde.
Weniger Feinstaub
Die Feinstaubbelastung durch Partikel PM10 fiel im Berichtsjahr deutlich niedriger aus als im Jahr 2018. Für alle Standorte ist ein Rückgang der Jahreswerte zwischen zwei bis fünf Mikrogramm pro Kubikmeter zu verzeichnen. Der zulässige Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter darf pro Jahr maximal 35 Mal überschritten werden. Die Überschreitungen bewegten sich an allen Messstationen in Sachsen-Anhalt im einstelligen Bereich.
Ozonbelastung – nur an zwei Tagen Überschreitung der Informationsschwelle
Ozon spielte trotz des langen, sehr heißen und trockenen Sommers 2019 eine geringere Rolle als noch im Jahr davor. Bodennahes Ozon kann in höherer Konzentration zu Schleimhautreizung und Atemwegsbeschwerden führen. Daher ist die Bevölkerung ab einer Konzentration von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter (1-h-Mittelwert) vor hoher Ozonbelastung zu warnen. Das war im letzten Jahr an nur zwei Tagen der Fall. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 musste an vier Tagen vor Belastungsspitzen gewarnt werden und im Jahrhundertsommer 2003 sogar an 22 Tagen. Abgesehen von den wenigen Belastungsspitzen lag die mittlereBelastung auf dem erhöhten Niveau des Vorjahres. Die Jahre 2018 und 2019 weisen im Mittel das höchste Belastungsniveau innerhalb der letzten zehn Jahre auf.
30 Jahre Luftmessnetz und Lärmschutz
Neben den ausführlichen Daten des Vorjahres enthält die aktuelle Ausgabe des Immissionsschutzberichtes auch einen Rückblick auf 30 Jahre Luftmessnetz – angefangen vom Aufbau des Luftmessnetzes bis hin zum modernen, qualitätsgesicherten Luftüberwachungs- und Informationssystem LÜSA.
Da auch Lärmschutz zu den immissionsschutzfachlichen Aufgaben mit dem dringlichsten Handlungsbedarf zählt, widmet sich ein Teil des Berichtes dem Thema Lärm. Dieser Teil enthält ebenfalls einen Rückblick auf 30 Jahre Schutz vor Lärm und stellt anstehende Initiativen vor.
Sind solche Anlagen zur Stickoxidmessung (oder, was das angeht, zur Messung anderer in der Atmosphäre vorhandener gesundheitsrelevanter Schadstoffe) eigentlich mit meteorologischen Messstationen gekoppelt? Sowas wäre doch sinnvoll – denn Temperaturen, Luftdrücke, Windgeschwindigkeiten, Niederschläge etc haben doch garantiert einen Einfluss auf die Schadstoffkonzentration … Mithin sollte es eigentlich nicht nur einen festen Grenzwert geben, sondern eine ganze Zahl davon, die jeweils in Relation zu den zum Zeitpunkt der Messung herrschenden meteorologischen Gegebenheiten festgelegt sein sollten. Denn wenn z.B. an einem windigen Tag ein hoher Belastungswert gemessen wird, ist das für mich zumindest besorgniserregender, als wenn derselbe Wert an einem windstillien oder zumindest windarmen Tag verzeichnet wird …
Berechtigte Fragen.
Wahrscheinlich müssten dafür verschiedene Akteure/ Institutionen zusammenarbeiten – also eher nicht zu erwarten.
Na ja das ist ja nun kein Wunder dafür ist der ganze Dreck jetzt bei uns auf der Europachaussee, herzlichen Glückwunsch und vielen Dank
Nur wohnen im Bereich der Europachaussee weniger Menschen als an der Paracelsusstraße.
Genau das war ja das Ziel, dass die Innenstadt von Verkehr und schädlichen Abgasen befreit wird…
Du bist zu kurz gesprungen.
Die EU-chaussee beginnt in Ammendorf /Industriestr geht fast immer querfeldein und endet an der B100.
Bezieht man die Anwohner der vorherigen alten Route Merseburger-Riebeckplatz-Paracelsus-Dessauerplatz- mit ein, waren es schon noch ein paar Tausende mehr als an der EU-str.
Ich wollte auch nur die Stelle mit der Luftmessstation benennen.
Klar profitieren viel mehr Menschen von der Verkehrsverlagerung.
Weiter so!
Na Beobachter deine Einstellung ist ja wirklich human, da kann ich wohl für die in der Paracelsusstraße wohnen und Bürger den Dreck mit einatmen damit die eine saubere Lunge behalten? Na das ist ja erstmal eine Einstellung, egoistischer geht ja wohl gar nicht mehr
Warum nicht?
Die dort haben 50 Jahre den Dreck schlucken müssen und nun bist Du mal dran.
Nennt man ausgleichende Gerechtigkeit oder (vielstrapaziertes Wort) Solidarität mir den bisher Geschädigten 😀
Stell dir vor- ich bin jetze in 8 min auf’m Dautsch beim Griechen, vorher hab’ch 40 min jebraucht
Seit wann wohnst Du da, wo Du jetzt wohnst?
Die HES ist doch schon seit den 90er Jahren geplant…