It’s all about collecting … Expressionismus | Museum | Kolonialismus – Die Sammlung Horn zu Gast in der Moritzburg Halle (Saale)

Ab dem heutigen Sonntag, dem 17. März 2024, präsentiert das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) seine erste Sonderausstellung 2024: It’s all about collecting … Expressionismus | Museum | Kolonialismus. Die Sammlung Horn zu Gast in Halle (Saale). Erstmals wird damit in Sachsen-Anhalt das Thema der kolonialen Vergangenheit Deutschlands in den Fokus einer großen Ausstellung gerückt.
Die Sammlung Rolf Horn aus Schleswig ist nach Stationen in Davos und Dortmund mit 116 expressionistischen Gemälden, Zeichnungen, Grafiken und Plastiken und 9 Werken aus Afrika und Ozeanien, wie sie den Expressionisten in Deutschland als Inspiration dienten, zu Gast. Dies ist Anlass für das Museum, auch zwei Konvolute zu thematisieren, die in den 1890er Jahren in die Bestände kamen: die Melanesien-Sammlung* von Franz Emil Hellwig und die Asien-„Sammlung“* Emil Riebecks. Beide sind heute nur noch rudimentär im Museumsbestand vorhanden und werden erstmals in einem Projekt auf der Basis aktueller Forschungen präsentiert.
Neben einzigartigen Kunstwerken thematisiert die Ausstellung Fragen nach dem Umgang westlicher Museen mit Werken, die ihren Weg nach Europa aufgrund der kolonialen Vergangenheit des Kontinents fanden, und nach dem Verhältnis zwischen Expressionismus und Kolonialismus. Sie versteht sich als Einladung, über die koloniale Vergangenheit Deutschlands und den heutigen Umgang damit sowie die Rolle der Kunst der Klassischen Moderne in diesem Zusammenhang kritisch nachzudenken.
Bei der Ausstellungsvorbereitung wurde das kuratorische Museumsteam um Anke Dornbach, Ulf Dräger und Thomas Bauer-Friedrich von einem beratenden Gremium begleitet, bestehend aus Patricia Vester, Potsdam, Deutschland, Tommy Buga, Port Moresby, Papua Neuguinea, und Prof. Dr. Albert Gouaffo, Dschang, Kamerun.
„Das Kunstmuseum unseres Landes hat sich eines sehr komplexen Themas angenommen und deshalb internationale Beraterinnen und Berater eingeladen, um gemeinsam mit ihnen die eigene koloniale Sammlungsgeschichte aufzuarbeiten und nach einem angemessenen Umgang mit ihr zu suchen. Als Museum mit Schwerpunkt auf der Moderne des 20. Jahrhunderts setzt es diese ins Verhältnis zu den Werken der Expressionisten, die aus der Sammlung Rolf Horn für drei Monate im Kunstmuseum zu sehen sind. Ich begrüße diese Initiative. Sie sollte für andere Ausstellungen beispielgebend sein.“ Rainer Robra, Staatsminister und Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt.
„Mit diesem Projekt haben wir in mehrfacher Hinsicht neue Wege beschritten: Zum einen haben wir eigeninitiativ erstmals unsere koloniale Sammlungsvergangenheit aufgearbeitet, zum anderen haben wir erstmals mit externer Unterstützung in einem partizipativem Miteinander kuratiert, zum dritten haben wir inszenatorisch nach neuen Wegen der Präsentation gesucht. Als dramaturgischer Leitfaden durchziehen zahlreiche Fragen die Ausstellung, mit denen wir unser Publikum auf eine gedankliche Reise mitnehmen und zum eigenen Nachdenken und Finden von Antworten anregen wollen. Ich bin sehr gespannt, wie unser Publikum mit diesen neuen Ansätzen umgehen wird und darauf reagiert.“ Thomas Bauer-Friedrich, Direktor Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale).
Die Sammlung von Rolf und Bettina Horn wurde von Rolf Horn (19121995) nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut und ab 1975 gemeinsam mit Bettina Horn (geb. 1939) weiterentwickelt. Den Schwerpunkt bilden Werke des frühen 20. Jahrhunderts, der Klassischen Moderne, mit einem Fokus auf die Kunst des Expressionismus und hier vor allem die Holzschnitte der Mitglieder der Künstlergruppe Brücke. Die Werke der Sammlung eint, dass sie mehrheitlich Menschen zeigen. Fast alle Künstlerinnen und Künstler sind mit Selbstbildnissen vertreten.
Daneben sammelte das Ehepaar auch Werke aus nicht-europäischen Kontexten, wie sie ähnlich die Künstler der Brücke inspirierten. Auslöser hierfür war die Ausstellung „Primitivism“ in 20th Century Art: Affinity of the Tribal and the Modern, die Rolf Horn 1984 im New Yorker Museum of Modern Art sah. Die dort durch Gegenüberstellungen visualisierten Inspirationen der Künstlerinnen und Künstler der westlichen Moderne durch nicht-europäische Werke wollte Rolf Horn auch in seiner Sammlung belegen.
Rolf Horns schleswig-holsteinische Wurzeln waren einer der Gründe, die Sammlung dauerhaft im Norden der Republik, am Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf in Schleswig, zu präsentieren. Seit 1988 befindet sich die Sammlung dort als Dauerleihgabe und wird seit 1995 in einem eigenen Gebäude, der Galerie der Klassischen Moderne, präsentiert. Plastiken und Skulpturen der Sammlung Horn aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts befinden sich im Skulpturenpark des Museums.
Seit dem Tod Rolf Horns erweitert Bettina Horn die aktuell etwa 450 Werke umfassende Sammlung konsequent weiter und spannt so den Bogen von der Klassischen Moderne zu Positionen aus dem 21. Jahrhundert.









Was für ein verwirrender Schreibstil. Wer hat denn das korrekturgelesen? Kommata trennen üblicherweise Elemente einer Aufzählung – man könnte auch das Wort „und“ zwischen jedes Element setzen, und wenn man das tut, dann ergibt der Text keinen Sinn mehr: „[…] bestehend aus Patricia Vester und Potsdam und Deutschland und Tommy Buga und Port Moresby […]“
Eindeutiger wäre es, man würde die zusätzlichen Attribute zu einer Person in Klammern dahintersetzen: „[…] bestehend aus Patricia Vester (Potsdam, Deutschland), Tommy Buga (Port Moresby, Papua Neuguinea) […]“. Außerdem muss das Verb am Ende des Satzes kommen: „[…] von einem beratenden Gremium, bestehend aus […], begleitet.“
Die Praktikanten der Presseabteilung sind eben auch nicht mehr das Wahre…
Scheußlich! Aber was macht man nicht alles um richtige, wertschöpfende und sinnvolle Arbeit zu vermeiden!
Und dabei auch noch mit bessere Bezahlung.
Merkwürdige Prioritäten eben.
Wer die Sammlung Horn nicht schon in Schleswig besucht hat, sollte die Gelegenheit hier in Halle unbedingt nutzen.
Wir haben schon mehrfach Urlaub in der Region gemacht und jedes Mal die Ausstellungen in Schleswig besucht.