Jahreszeiten, Sternschnuppen und Gitarren: Halles Planetarium startet mit preisgekrönter Show und neuen Formaten in die Sommerferien

Es zählt zu den jüngsten, aber bereits meistbesuchten Kulturorten der Stadt: Das Planetarium am Holzplatz, das im Sommer 2023 eröffnet wurde, zieht zwei Jahre später eine beeindruckende Zwischenbilanz. 240.000 Menschen haben inzwischen die digitale Kuppel besucht – Kinder, Familien, Schulklassen, Wissenschaftsbegeisterte und Musikliebhaber. Und die Erfolgsgeschichte soll weitergehen: Mit Beginn der Sommerferien startet das Planetarium gleich mit drei neuen Programmen, die unterschiedlicher kaum sein könnten – aber alle auf ihre Weise faszinieren.
„Wir erleben täglich, wie groß das Interesse an Wissenschaft ist – wenn sie gut erzählt, lebendig und für alle Generationen erfahrbar gemacht wird“, sagt Planetariumsleiter Dirk Schlesier. Bildung sei nicht nur Aufgabe der Schulen, sondern auch kultureller Einrichtungen. „Deshalb setzen wir auf abwechslungsreiche Formate, die unterhalten und gleichzeitig zum Nachdenken anregen.“ Pünktlich zum Ferienbeginn bringt das Team des Planetariums eine neue Familien-Show, eine wissenschaftlich fundierte Live-Präsentation für Erwachsene und ein außergewöhnliches Musikprojekt auf die Bühne – oder besser gesagt: unter die Kuppel.
Wissenschaft als Abenteuer: Die Show „Magic Globe“ erklärt kindgerecht die Jahreszeiten
Im Zentrum des Ferienprogramms steht die international mehrfach ausgezeichnete polnische Trickfilm-Produktion „Magic Globe“. Die liebevoll animierte Geschichte vermittelt nicht nur spannende Unterhaltung, sondern auch grundlegendes naturwissenschaftliches Wissen – altersgerecht aufbereitet für Kinder ab sechs Jahren, aber auch für neugierige Jugendliche und Erwachsene ein echter Augenöffner.
Die Geschichte: Die achtjährige Mia verbringt ihre Ferien bei ihrem Großvater auf dem Land, da ihre Mutter ein Baby erwartet und Ruhe braucht. In der für Mia ungewohnten Umgebung trifft sie auf ihren exzentrischen Onkel Edmund und entdeckt auf dem Dachboden eine geheimnisvolle Maschine – den sogenannten „Jahreszeiten-Generator“, den Edmund einst gebaut hat. Während dieser versucht, den ungeliebten Winter dauerhaft abzuschaffen, begreift Mia zunehmend, wie wichtig der Kreislauf der Jahreszeiten für das Leben auf der Erde ist.
Dirk Schlesier erklärt, warum das Thema auch für Erwachsene von Bedeutung ist: „Viele Menschen wissen heute nicht mehr genau, warum es Jahreszeiten gibt. Selbst Schulbücher verbreiten zum Teil noch falsche Informationen – etwa, dass es im Sommer wärmer sei, weil die Sonne näher an der Erde steht.“ Tatsächlich liege der Grund in der Neigung der Erdachse und dem Umlauf der Erde um die Sonne, was die Tageslängen und die Sonneneinstrahlung beeinflusst. In „Magic Globe“ werden diese naturwissenschaftlichen Prinzipien auf eine farbenfrohe, kindgerechte und zugleich tiefgründige Weise erklärt.
Die Show wird im Juli und August insgesamt 14 Mal gezeigt, die Premiere findet am 5. Juli 2025 um 15:30 Uhr statt. Ermöglicht wurde der Erwerb des Films durch die Unterstützung des Vereins „MZ Wir helfen“, der sich seit Jahren für Bildungsprojekte in der Region engagiert.
„Sternschnuppen – zwischen Wunsch und Wissenschaft“: Die Realität hinter der Romantik
Wissenschaftlich fundiert und bildgewaltig – so präsentiert sich das zweite neue Programm, das sich gezielt an ein erwachsenes Publikum richtet. Unter dem Titel „Sternschnuppen – zwischen Wunsch und Wissenschaft“ erklärt das Planetariumsteam, wie die beliebten Leuchterscheinungen am Nachthimmel entstehen, woher sie kommen – und ob von ihnen möglicherweise eine Gefahr ausgeht.
„Sternschnuppen faszinieren die Menschheit seit Jahrtausenden“, erklärt Schlesier. „Sie stehen für Wünsche, Sehnsüchte, Mythen – aber auch für ganz konkrete physikalische Prozesse, die wir in dieser Live-Show anschaulich erklären.“ Dabei kommen modernste Sternenprojektoren zum Einsatz, mit deren Hilfe die Besucher*innen virtuell in die Tiefen des Kosmos eintauchen können. Ergänzt wird das Programm durch praktische Tipps zur Beobachtung: Wann sind Sternschnuppen besonders gut zu sehen? In welche Himmelsrichtung sollte man schauen? Was sind Perseiden oder Leoniden?
Die Premiere der neuen Live-Show ist für den 11. Juli 2025 um 11:00 Uhr angesetzt. Weitere Termine folgen im Monatsverlauf.
Musik zwischen den Sternen: „Space GUITar“ mit Davit Drambyan
Dass ein Planetarium nicht nur ein Ort für Wissenschaft, sondern auch für künstlerische Experimente sein kann, beweist das neue Musikformat „Space GUITar“. Hinter dem Projekt steht der hallesche Komponist und Multiinstrumentalist Davit Drambyan, vielen bekannt als Carilloneur des Roten Turms.
Bei „Space GUITar“ treffen Live-Gitarrenklänge auf elektronische Beats eines DJs – alles untermalt von einer visuell beeindruckenden Kuppelshow. „Das ist ein audiovisuelles Erlebnis der besonderen Art – irgendwo zwischen Konzert, Performance und kosmischer Reise“, ergänzt Schlesier.
Die nächste Vorstellung findet am 12. Juli 2025 um 19:00 Uhr statt. Auch hier sind weitere Termine geplant, insbesondere für Spätsommer und Herbst.
Planetarium bei der Langen Nacht der Wissenschaften mit Spezialprogramm
Wer sich für den größten Wissenschaftsabend Mitteldeutschlands interessiert, sollte sich zudem den 4. Juli 2025 vormerken. Zur Langen Nacht der Wissenschaften ist das Planetarium natürlich mit dabei – diesmal mit einem besonderen Fokus auf Mikro- und Makrokosmos. Geplant sind Live-Vorführungen, kurze Impulsvorträge und visuelle Reisen durch den Kosmos – ideal für Familien und Wissenshungrige jeden Alters.
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