Jedem 3. Hallenser droht Altersarmut
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Fast jeder dritte aktuell Beschäftigte in Halle rutscht im Alter wahrscheinlich unter die Armutsgrenze. Das befürchtet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Rund 33.000 Arbeitnehmer in Halle würden – so, wie sie heute arbeiten – nur eine Rente unterhalb der staatlichen Grundsicherung bekommen – nach 45 Jahren Arbeit.
Die Schwelle für „Alters-Hartz-IV“ liegt in Halle bei aktuell 740 Euro im Monat. Dabei sind insbesondere die Kosten fürs Wohnen berücksichtigt. Dies geht aus einer Renten-Analyse des Pestel-Instituts hervor. Die Wissenschaftler aus Hannover haben dabei für die Gewerkschaft NGG amtliche Statistiken ausgewertet.
Demnach könnte die Zahl armutsgefährdeter Rentner in Halle künftig noch deutlich steigen – nämlich dann, wenn die durchschnittliche Rente bis zum Jahr 2030 auf nur noch 43 Prozent des Einkommens abfallen sollte. Dann gäbe es mehr als 37.000 Menschen, die nach 45 Beitragsjahren bei einer Rente unterhalb der Grundsicherung landen, so das Pestel-Institut. Jörg Most, Geschäftsführer der NGG-Region Leipzig-Halle-Dessau, spricht von „alarmierenden Zahlen“. Wer ein Leben lang gearbeitet habe, müsse später auch von seiner Rente leben können. „Am Ende steht hier das Vertrauen in die staatliche Altersvorsorge und damit der gesellschaftliche Zusammenhalt auf dem Spiel.“ Die Bundesregierung hat eine Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis lediglich 2025 vereinbart. „Das reicht nicht aus“, so Most. Die Große Koalition müsse das Rentenniveau längerfristig stabilisieren und möglichst anheben.
Zugleich sieht die NGG die Arbeitgeber in der Pflicht. „Klar ist, dass aus Mini-Löhnen keine Spitzen-Renten werden“, betont Most. Gerade in Branchen wie dem Gastgewerbe und Bäckerhandwerk müssten in Halle viele Beschäftigte im Alter aufstocken. „Dabei haben Hoteliers, Gastronomen und Bäckermeister bei der Bezahlung durchaus Spielraum. Anstatt auf Aushilfen mit wenigen Wochenstunden zu setzen, sollten sie reguläre Vollzeitstellen schaffen – und zwar bezahlt nach Tarif“, so der Gewerkschafter.
Viele Beschäftigte hätten zwar das Glück, dass der Partner mehr verdiene und so die Haushaltskasse im Rentenalter aufbessere. Doch häufig sei das Geld selbst dann sehr knapp. Gerade wer einen Teilzeit- oder Minijob habe, müsse sich auf einen „extrem mageren Rentenbescheid“ einstellen. Frauen seien davon besonders häufig betroffen. Sogar unter Vollzeitbeschäftigten hat nach Berechnungen des Pestel-Instituts aktuell etwa jeder Dritte in Halle einen Rentenanspruch von weniger als 1.000 Euro monatlich – nach 40 Arbeitsjahren.
Eine gute tarifliche Altersvorsorge könne zwar dabei helfen, dass im Alter etwas mehr übrig bliebe. „Aber Zusatzrenten sind nicht dafür da, ein immer geringeres Rentenniveau der gesetzlichen Rentenversicherung auszugleichen“, so Most. Sein Fazit: „Der Staat muss die gesetzliche Rente sichern. Alle Beschäftigten sind auf sie angewiesen. Und die Arbeitgeber müssen bei Löhnen, Arbeitszeiten und Zusatzvorsorge viel mehr tun, damit die Menschen ihren Lebensabend genießen können.“
Hoch Lohn Land Sachsen Anhalt. Was erwarten die Menschen denn? Es wurden/ werden genau diese Menschen gewählt, die diese Politik der totalen Glückseligkeit umsetzen.
?
„Hoch Lohn Land … diese Menschen gewählt, die diese Politik …“
Bis auf ganz wenige Ausnahmen werden Löhne und Gehälter nicht von Politikern festgelegt. Das lernt man aber vielleicht nur, wen man schon mal arbeiten war…
Stimmt! Löhne und Gehälter bewegen sich NICHT in den Schranken der Gesetze. „Bis auf ganz wenige Ausnahmen“.Gerade deshalb kann man in Halle an der braunen Saale auch fix ne Mille machen. Die Privatwirtschaft braucht sich natürlich auch nicht an Gesetze halten. Politiker haben aber sowas von garnichts mit der Lohnpolitik zu tun.
:DDD
Nicht in den Schranken der Gesetze? Lohnpolitik?
Bestätigt die Vermutung, dass du wohl noch nie selbst Lohn oder Gehalt empfangen hast…
Klar werden Löhne und Gehälter nicht direkt von Politikern festgelegt. Aber Politiker setzen mittels Gesetzgebung die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und das beeinflusst indirekt auch Löhne und Gehälter.
Bisschen um die Ecke denken will gelernt sein. 😉
Vor allem bei der Wahl des Arbeitsplatzes/der Tätigkeit, der Gehaltsverhandlung bzw. Preis-/Honorargestaltung.
Oder man findet sich mit dem ab, was man bekommt. Aber dann braucht man auch nicht „der Politik“ die Schuld geben, dass es nicht mehr ist. Die Rahmenbedingungen sind in Deutschland im internationalen Vergleich immer noch sehr arbeitnehmerfreundlich, manche würden sagen: wirtschaftsfeindlich.
Ach was! Seit der Wende wirbt die Politikerkaste mit dem Standortvorteil der niedrigen Löhne im Osten. 75 Prozent der Industriearbeitsplätze wurden gestrichen. Ganze Landstriche wurden bewusst deindustrialisiert, um dann partiell ein paar verlängerte Werkbänke der dominierenden Westindustrie zu installieren. Auch wenn regelmäßig Jubelmeldungen über die „niedrigste Arbeitslosenqote seit der Wende“ lamentiert wird, so sieht es hinter dem Vorhang doch sehr mau aus. Noch nie gehört davon? Dann wird’s mal Zeit!
Läuft doch. Ist doch alles bekannt.
Und es wird sich auch nichts ändern, da kann man wählen wen u. was man will.
@Fräänk und Andere
„Und es wird sich auch nichts ändern, da kann man wählen wen u. was man will.“
Wer für „dreifuffzich“ anschaffen geht, der ist/ hat selber (S)chuld! Immerhin gibt es in Deutschland (noch) HartzIV. Das ist nicht schön aber reicht um „zu leben“. Nur am Rande erwähnt.
Mit Wahlen wird sich wirklich nichts ändern (lassen). Warum? Weil sie sonst verboten wären, oder so ähnlich. Es gibt genügend Menschen in diesem Land, denen es „gut“ geht. Man wird niemals „alle“ Menschen, denen es gut geht, dazu bewegen können, ihren Lebensstil (z.B. Parteien wählen, welche arme Menschen unterstützen) auch mit Blick auf die Armen auszurichten. Das wird nicht gelingen. Das ist nicht beabsichtigt, in dieser Ego-Gesellschaft.
ABER was man machen könnte, und wozu bei weitem auch NICHT alle Menschen benötigt würden, wäre, Arbeitsverweigerung (Generalstreik). Alle Leihkeulen und Niedriglöhner sollten einfach zu hause bleiben. Zum Jobcenter, Stütze beantragen und abwarten. Diesen Arbeitskräfteausfall könnte die Wirtschaft im Land NICHT kompensieren. Auch nicht durch Neubürger.
Ich stelle mir vor, was los wäre in Tagesshow & co., würde solch eine Idee umgesetzt werden.
:DDD
Und das alles nur, weil nicht die guten Absichten von rot-grün umgesetzt werden. Einfach alle Grenzen abschaffen, die Millionen fleißiger Steuerzahler und die Schar hoch-motivierter Altenpfleger schafft vor allem Frieden, Wohlstand und Wärme für jeden Rentner in Absurdistan.
Was kam ist wertvoller als Gold, so sagte vor kurzem ein schlauer Mann. Und Diamanten sollt ihr bekommen in der Rente!
Naja, man muß sich ja nur mal anschauen, was die Pläne unserer rotgrünen SED Einheitspartei in Halle unter Herrn Lange so sind.
Da geht es nur ums Geldausgeben für die eigene Klientel und die Zementierung des armseligen Zustandes in Halle. Mehr Sozialarbeiter, mehr Genderschwachsinn, bissel Sport, Brot und Spiele fürs Volk….um gute Jobs, Wirtschaftsförderung und – ansiedelung geht es denen nicht.
Klar, wer gute Arbeit hat und nicht betteln gehen muss, der wählt nicht links.
Also soll aus deren Sicht am Besten alles so bleiben.
Solange rotgrün für eine solche Politik auch noch vom Wähler hofiert wird, wird der Osten immer das Armenhaus der Republik bleiben.