Kein neues Gymnasium, keine neue Gesamtschule, keine neue Sekundarschule: Halle muss Schulprojekte streichen

Die neue Landesverordnung für Schulen in Sachsen-Anhalt macht der Stadt Halle (Saale) einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Eigentlich waren ein neues Gymnasium im Osten und eine neue Gesamtschule in Heide-Nord geplant. In Halle-Ost sollte ein Neubau entstehen. In Heide-Nord war die Sanierung eins bestehenden Gebäudes vorgesehen. Doch das ist durch die neuen Gesetze nicht umsetzbar. Zwar besteht in Halle Bedarf, immerhin müssen seit Jahren IGS-Plätze ausgelost werden und auch an den Gymnasien wird es eng.

Doch das Land fordert für neue Schulen, dass diese jährlich 150 % der vorgeschriebenen Mindestjahrgangsstärke in den ersten sechs Jahren erbringen müssen. Für Gymnasien bedeutet das pro Jahrgang 113 Schüler und bei Gesamtschulen 150. “Das Vorhaben scheitert deshalb an den neuen Vorgaben und ist aus der Schulentwicklungsplanung zu streichen”, heißt es dazu von der Stadt.

Damit wird es keine neuen Schulen geben. Schüler an den Gymnasien müssen enger zusammenrücken, auch Container-Klassenräume an bestehenden Schulen werden aufgestellt. Auch Nebenstandorte für das Hans-Dietrich-Genscher-Gymnasium werden gesucht. Zehn Klassenräume sind hier zusätzlich nötig – weil nun die für das neue Gymnasium geplanten Schüler hierhin kommen. Und bei den Gesamtschulen werden auch weiterhin die Plätze ausgelost. 

Und auch die geplante neue Sekundarschule in der Ottostraße kommt nicht. Das Gebäude wird derzeit von anderen Schulen als Ausweichquartier genutzt, weil ihre Gebäude saniert werden. Doch in diesem Fall liegt die Eröffnung nicht an einer Landesverordnung, sondern daran, dass kaum Schüler in Halle Sekundarschulen besuchen. Das Anwahlverhalten rechtfertige keine neue Sekundarschule, so die Stadt.