Klima-Kids sammeln Neujahrsmüll und bringen ihn zum Markt

Mit einer Aktion zum Neujahrstag starten die Aktivisten von Fridays For Future in Halle ins neue Jahr. Sie sammeln den zahlreichen Müll auf, den die Hallenser an Silvester auf Gehwegen und in Parks hinterlassen.
Zu Silvester werden die Grenzwerte für gesunde Atemluft jährlich um das 12,5-fache überschritten, heißt es in einer Erklärung. Die Schadstoffbelastung in der Luft steige im Vergleich zum restlichen Jahr sehr stark an. Zahlreiche Tiere würden durch veränderte Gerüche und die hohe Lärmbelastung verschreckt. Und der Müll bleibe oft achtlos liegen.
15 Uhr startet die Müllsammelaktion am August-Bebel-Platz. Von dort geht es zum Joliot-Curie-Platz zum Marktplatz. Vor dem Stadthaus wird der Müll abgelegt.
Voller guter Vorsätze starte man aktionistisch das Jahr 2020. Das letzte Jahrzehnt habe viel zu wenig gute Maßnahmen gegen die Klimakrise hervorgebracht, zu viele Untätigkeiten der Politik. Zu viele Katastrophen würden zeigen, wie real die Krise schon sei. Jetzt sei es notwendig besonders konsequent Maßnahmen umzusetzen, um den Planeten Erde noch zu erhalten. Schon lange zeige sich, dass das größte Massensterben seit dem Austerben der Dinosaurier bevorstehe und dass die Erde bald nicht mehr die nötigen Lebensräume für alle Lebewesen bieten könne. „Darum hoffen wir, dass das nächste Jahr ein Jahr der Taten wird. Endlich sollen die Forderungen von Fridays for Future umgesetzt und die Klimaziele erreicht werden. Wir haben damals Forderungen bis Ende 2019 formuliert, welche nicht einmal zur Debatte standen, umgesetzt zu werden. Deshalb müssen jetzt noch stärkere Anstrengungen unternommen werden, um die Klimakrise einzudämmen und uns langfristig zu schützen.“
Das Jahr 2019 habe sehr stark den Fokus auf die Klimaproblematik gelenkt und einige Erfolge erzielt. So habe man es geschafft 1,4 Millionen Menschen in Deutschland auf die Straße zu bringen und haben eine weltweite Bewegung aufgebaut. Es könne aber nicht sein, dass der Kohleausstieg noch nicht endgültig in einem Kohleausstiegsgesetz festgehalten sei und im Sommer 2020 ein neues Kohlekraftwerk an das Netz gehen solle. Zusätzlich sei ein enttäuschendes Klimapäckchen veröffentlicht, welches fast keine ausreichende Maßnahme enthalte. All das zeige: „die Politik nimmt die Klimakrise und auch unsere Forderungen nicht ernst genug, weshalb wir 2020 erneut wachsen werden und gemeinsam mit vielen anderen Akteur*innen die Politik zum handeln bewegen. Wir stehen in Solidarität zu allen anderen Aktivist*innen, die sich friedlich für unsere Forderungen einsetzen. Wir müssen zusammenhalten im Kampf gegen die Klimakrise, denn nur gemeinsam sind wir stark.“
Vorsätze von Fridays For Future Halle für 2020: Nehmt uns endlich ernst; Hört auf die Wissenschaft; handelt endlich!
Nach dem Neujahrsmüllsammeln werden die Klimademonstranten aus Halle am 17.01. gemeinsam nach Magdeburg fahren, wo die „FFF gegen Rechts – für ein solidarisches Klima“ Demo stattfindet. Am 24.01. findet um 12 Uhr am Hallmarkt die Jubiläumsdemo zu einem Jahr Klimastreiks in Halle statt, wo es eine wütende Geburtstagsparty geben soll.
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