Fördermittel für Hightech-Laborgebäude am Weinberg Campus übergeben – mit zwei weiteren Bauvorhaben werden insgesamt 150 Millionen Euro investiert, über tausend hochwertige Jobs geplant
Im Technologiepark Weinberg Campus wurde am Mittwoch der Förderbescheid für den Neubau des Business Development Centers (BDC) überreicht – ein zentraler Meilenstein für das größte Technologieprojekt, das der Weinberg Campus in den kommenden Jahren sehen wird. 56 Millionen Euro Fördermittel gehen in das Gebäude, das insgesamt 66 Millionen Euro kosten wird. Das BDC soll nicht nur neue Räume schaffen, sondern ein Ökosystem, das innovativen Köpfen Raum, Infrastruktur und Austauschmöglichkeiten bietet.
Ein Millionenprojekt mit klarer Vision
Das neu entstehende Gebäude wird sich durch seine schiere Größe und durchdachte Architektur von Beginn an abheben. Auf 9.250 Quadratmetern entstehen 30 Labore, 65 Büros und rund 1.000 Quadratmeter an Gemeinschaftsflächen – Flächen, die bewusst offen, flexibel und dabei sicher gestaltet wurden. Technologiepark-Geschäftsführer Dr. Ulf-Marten Schmieder stellte das Konzept präzise vor. Besonders wichtig sei die modulare Flächenaufteilung für Mieter sowie Räume für spontane und gezielte Begegnungen. Gleichzeitig müsse, so Schmieder, „das Zugangskonzept den nötigen Schutz der Innovationen und ihrer Eigentümer“ gewährleisten. Diese Balance aus Offenheit und Schutz ist eine der Kernideen des neuen BDC – und ein Grund dafür, dass seit Jahren 98 Prozent der Flächen des Weinberg Campus ausgelastet sind. Der Spatenstich am der Ecke Weinbergweg / Heideallee ist für 2027 geplant, anschließend sollen vier Jahre Bauzeit folgen.
Drei Gebäude – 150 Millionen Euro – eine Wachstumsstrategie
Das BDC ist jedoch nur ein Baustein einer deutlich größeren Investitionsoffensive. Mit dem Center for Sustainable Materials and Energy (CSME) sowie dem Erweiterungsbau des Innovation Hub – das bereits kommenden September eingeweiht werden soll – liegt ein Gesamtvolumen von über 150 Millionen Euro auf dem Tisch. Beide zusätzlichen Projekte sollen den Forschungscampus weiterentwickeln und die Brücke zwischen Grundlagenforschung, anwendungsnaher Entwicklung und Unternehmensgründung festigen. Schmieder unterstreicht die Dimension dieser Entwicklung: Schon heute arbeiten 6.000 Menschen am Weinberg Campus, dazu kommen täglich zehntausende Studierende, Forscher und Beschäftigte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Durch die nun geplanten Erweiterungen „vergrößert sich die vermietbare Fläche um 40 Prozent“ – ein starkes Signal für die Wachstumsdynamik des Standorts. Bis 2030 soll die Gesamtfläche, die für Start-ups, Forschungsteams und Unternehmen zur Verfügung steht, sogar auf über 40.000 Quadratmeter steigen.
Ein „Ausrufezeichen für ganz Deutschland“ – Politische Signale aus Magdeburg
Die Übergabe des Förderbescheids wäre jedoch kein Ereignis von landespolitischer Tragweite, wenn nicht auch die Spitze des Wirtschaftsministeriums anwesend gewesen wäre. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze machte in seiner Rede deutlich, welche Rolle der Weinberg Campus aus seiner Sicht einnimmt. Er sprach davon, dass in Halle „einer der wichtigsten Orte Deutschlands“ im Bereich Life Science, Biotechnologie, Pharma und Gesundheitswirtschaft entstehe. Der Minister betonte: „Wir setzen ein ganz großes Ausrufezeichen für ganz Deutschland.“ Er verwies darauf, dass die Höhe der Fördersumme – 56 Millionen Euro – die Hälfte des gesamten Jahresförderetats seines Ministeriums ausmache. Schulze erklärte, dass man bewusst auch Bundeskanzler Friedrich Merz auf den Standort hingewiesen habe, der den Campus Mitte November besuchte. Der Minister sieht in der Investition ein klares Zeichen dafür, dass Sachsen-Anhalt auf Hightech, Gründungskultur und Innovationskraft setzt – und den Wandel in den Kohleregionen aktiv gestaltet.
Halle als Innovationsstadt – Lob und Perspektiven vom Oberbürgermeister
Für die Stadt Halle selbst ist das Projekt ebenfalls ein wichtiges Kapitel ihrer Zukunftsgeschichte. Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH, bekräftigte dies mit Nachdruck. Er bemerkte augenzwinkernd, dass seit seinem Amtsantritt kaum eine Woche vergehe, in der er nicht neue Millionenbeträge für die Stadt entgegennehmen dürfe. Inhaltlich blieb er allerdings ernst: Die Zukunft Halles liege nach dem industriellen Umbruch von 1990 in Wissenschaft, Innovation und Technologie. Der Weinberg Campus sei ein „einzigartiges Ökosystem“, das durch aktuelle und kommende Projekte massiv gestärkt werde. Die Stadt Halle „stärkt ihre Leuchtturmposition“ als Standort für Hochtechnologie und Innovationsentwicklung – ein Standort, der heute weit über Sachsen-Anhalt hinaus strahlt. Vogt hob zudem die herausragende Verkehrsanbindung hervor: 70 ICE-Halte täglich ab dem kommenden Fahrplanwechsel sowie die Nähe zum Flughafen Leipzig/Halle. Zusammen mit Leipzig bilde man „einen der wichtigsten Leuchttürme in Ostdeutschland“.
Ein Zentrum für die Technologien von morgen
Das Business Development Center wird nach seiner Fertigstellung vor allem jungen Technologieunternehmen dienen – insbesondere aus den Bereichen: Life Science, Health Technologies sowie Green Economy. Auch Schnittstellen zur Informationstechnologie und Materialwissenschaft spielen eine zentrale Rolle. Ziel ist es, bereits marktreife Produkte und Technologien mithilfe professioneller Unterstützung und hochmoderner Infrastruktur weiterzuentwickeln und in den Markt zu überführen. Damit schließt das BDC die Lücke zwischen wissenschaftlichem Durchbruch und wirtschaftlicher Umsetzung – eine Lücke, die in Deutschland vielerorts immer noch zu groß ist. Die Förderung des Projekts erfolgt im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) sowie des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) – ein weiterer Hinweis darauf, wie eng Innovationspolitik und Strukturwandel miteinander verwoben sind.
Der Weinberg Campus – Von der Forschungshochburg zum Innovationsmotor
Der Weinberg Campus ist bereits heute ein Hotspot der mitteldeutschen Wissenschaftslandschaft. Mit 134 Hektar Fläche ist er der größte Technologiepark Mitteldeutschlands. Die hohe Auslastung zeigt, dass das wissenschaftliche und wirtschaftliche Umfeld attraktiv wie selten ist – für Unternehmen, aber auch für Forschende und Studierende. Die nun angeschobenen Projekte stärken diesen Charakter nachhaltig und bringen den Standort in eine neue Phase: weg vom klassischen Gründerzentrum – hin zu einem Technologie- und Ideencampus mit internationaler Strahlkraft.











Eine sehr gute Meldung. Weiter so!
Die Meldung ist „sehr gut“, aber was ist der Rest?
150 Mio. EUR Investitionskosten für den Steuerzahler aus Mitteln von Land, Bund und EU sind für Sie großartig? Die letzten Wirtschaftswunder Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts sind ohne Subventionen entstanden. Gerade aus diesem Grund hatten wir damals diese Aufschwünge. Weil sich die Wirtschaft selber tragen konnte. Weil einfach Bedarf dafür da war. Für Investitionen sind Banken und private Geldgeber verantwortlich. Nicht der Steuerzahler. Die Umverteilung in den letzten 20 Jahre ist ein Frechheit!
Und diese „tausend neue hochwertige Jobs“ werden bezahlt von wem? Wo kommt das Geld für die Gehälter her? Vom Land?
Du Spaßbremse!
Ist doch egal.
Außerdem kommt jedes Geld vom Land oder vom „Staat“.
Ich frage mich ehr was dann minderwertige Jobs wäre.
Es gibt gut und schlecht bezahlte Jobs. Es gibt auch Jobs für hoch qualifizierte….
Woher kommt wohl das Geld bei der Wissenschaft und Forschung? Was passiert wohl mit Forschungsergebnissen oder mit Patenten? Wenn du diese einfachen Fragen nicht mal beantworten kannst, dann brauchst du erst gar keine Bewerbung erstellen.
„56 Mio. Euro Fördermittel für das BDC (von 66 Mio. Euro Gesamtkosten).
Quelle: GRW (Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur) und InvKG (Investitionsgesetz Kohleregionen).“
Das ist ja wohl ein Witz!?
Kein Witz: Wir sitzen auf heißen Kohlen.
Positive Nachrichten!
Noch dazu werden die Menschen die diese Jobs ausfüllen, kaum bis gar nicht die Alternative für Dumme wählen.
Also 66 Millionen Euro Steuergeld für 1000 Wählerstimmen. Mhmm.
Es ist sehr zu begrüßen, dass Halle als Wissenschaftszentrum weiter wächst. Was mich stört, ist, dass keine deutschen Bezeichnungen für diese Zentren genommen werden. Unsere deutsche Sprache sollte mehr gewertschätzt werden.
Sehr gute Nachrichten.