Kulturausschuss dafür: Kreisel am Weinberg Campus voll nach TGZ-Gründer “Wolfgang Lukas” benannt werden
Prof. Dr. Wolfgang Lukas war der Gründungschef des Technologie- und Gründerzentrums (TGZ) in Halle (Saale), im Dezember 2021 ist er verstorben. Nun soll der Kreisverkehr am Weinberg Campus nach ihm benannt werden. Das schlagen die Stadtratsfraktionen Linke, SPD, Hauptsache Halle und FDP vor. Es gab 5 Ja, 4 Nein und eine Enthaltung.
Abgelehnt mit Patt wurde ein Änderungsantrag der CDU, Lukas nur in die Vorratsliste aufzunehmen, also nicht sofort zu ehren
Die CDU hält nicht von solch einer Ehrung. Die Lebensleistung sei unbenommen, sagte Harald Bartl. Er kritisierte aber “die Kürze der Zeit nach dem Ableben. Sowas muss meiner Meinung nach wachsen, muss wabern in der Volksseele”. Auch seine Fraktionskollegin Ulrike Wünscher hat diese Position. Das TGZ würdige bereits seine Verdienste mit einer Tafel, zudem sei eine Baumpflanzung im Ehrenhain vorgesehen. “Bedenklich” finde sie zudem eine Unterschriftenliste aus dem engsten familiären Umfeld mit 200 Unterschriften. Sie könne sich vorstellen, dass Befragte gar nicht anders konnten, als mitzustimmen. Fraktionskollegin Claudia Schmidt scheiterte mit ihrem Antrag, das Thema zu vertagen.
Auch die Grünen halten nichts von einer Benennung. Es gehe ihm zu schnell. sagte Wolfgang Aldag. “Man versucht, mit Gewalt drauf zu gehen.” Auch die Unterschriftenliste findet er bedenklich. “Wir machen damit ein Tor auf. Dann kommen ständig irgendwelche Gruppierungen mit Unterschriften.” Zudem sei der “belanglose Kreisel ohne Bedeutung” kein vernünftiger Ort für eine Ehrung. Für Inés Brock-Harder (Grüne) ist der Platz “unwürdig”. Zudem sei es kein Vorschlag der Benennung aus der Bevölkerung, sondern aus seinem Umfeld. Auch Yvonne Winkler (MitBürger) geht die Ehrung zu schnell.
“Eine interne Ehrung im TGZ ist was anderes, als eine öffentliche Ehrung”, sagte Katja Müller (Linke). Zunächst habe sie sich auch gewundert, dass sich die Initiative für den “unererotischen Kreisel” entschieden hat, “Doch wenn man nachdenkt, macht der Ort Sinn”, sagte sie. Denn der Kreisverkehr mit seinen 46 Ampeln sei die Schnittstelle zum Weinberg Campus. Dort vor Ort macht eine Ehrung am meisten Sinn, und nicht eine Platzbenennung im Paulusviertel oder in der Silberhöhe.
“Das ist genau, wo der Weinberg Campus ist”, sprach sich auch Olaf Schöder (FDP) für die Benennung aus und warnte davor, das Thema zu zerdiskutieren.
Ulrike Wünscher regte im Verlauf der Diskussion an, den Namen “Wolfgang Lukas” mit in die Warteliste aufzunehmen. Zudem habe es mal die Idee durch die Uni gegeben, den Platz nach Heinz Bethke zu benennen, dem Begründer der Elektronenmikroskopie. Katja Müller wies darauf hin, dass es dazu niemals eine konkrete Initiative gegeben hat.
Ein Vertreter der Verwaltung verwies auf die Kriterien der Straßenbenennung, die die Stadträte mit ihrer Richtlinie beschlossen haben. Da steht drin, Plätze sollen eine postalische Bedeutung haben und wichtig für den Orientierungssinn sein. Das treffe auf diesen Platz nicht zu, der momentan widmungsrechtlich zur Heideallee gehrt.
Weiß jemand, ob der Kulturausschuss dafür nicht zuständig ist?
Also ich würde ihn „Platz der 32 verlorenen Platanen“ nennen.
Mach doch.
Troll