Mit Hund ins Büro: FDP/Freie Wähler starten neuen Versuch zur Hundezulassung in der Stadtverwaltung – darf auch OB-Hund Henri bald in den Ratshof?

Mit wedelndem Schwanz durch den Wahlkampf – Halles neuer Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt und sein Königspudel „Henri“ waren Anfang des Jahres das wohl charmanteste Polit-Duo der Stadt. Doch während Vogt im Ratshof inzwischen Platz genommen hat, muss Henri draußen bleiben. Denn: Hunde sind in der Stadtverwaltung bislang strikt verboten. Eine Regel, die nun ausgerechnet durch die Fraktion FDP/Freie Wähler ins Wanken gebracht werden soll.
In einer aktuellen Eingabe an den Stadtrat fordert die Fraktion den Oberbürgermeister auf, die Mitnahme von Hunden an den Arbeitsplatz in geeigneten Bereichen der Stadtverwaltung zu prüfen – ein neuer Anlauf für ein Thema, das die Liberalen schon in der vergangenen Legislaturperiode beschäftigt hatte. Damals scheiterte ein entsprechender Antrag noch an formalen Hürden, da er den Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters direkt betraf – damals war aber noch Bernd Wiegand OB.
„Bürohunde“ als Stresskiller und Stimmungsmacher
Nun wagt die Fraktion einen neuen, formal sauberen Vorstoß – diesmal als Anregung, nicht als verbindlicher Antrag. Der Fraktionsvorsitzende Andreas Silbersack verweist auf eine ganze Reihe positiver Beispiele und wissenschaftlicher Studien: „Bürohunde senken nachweislich das Stresslevel, steigern die Zufriedenheit, Motivation und das Betriebsklima“, heißt es in der Begründung. Eine oft zitierte Studie der Virginia Commonwealth University von 2012 zeigt: Mitarbeitende, die ihre Hunde mit zur Arbeit bringen durften, hatten deutlich geringere Stresswerte und eine höhere Jobzufriedenheit als ihre Kollegen ohne tierische Begleiter.
In der Begründung verweist Silbersack auch auf aktuelle Entwicklungen in anderen Verwaltungen: Die Berliner Senatskanzlei hat im Februar 2025 ein Pilotprojekt für Bürohunde gestartet – laut offizieller Pressemitteilung mit ersten positiven Rückmeldungen. Warum also nicht auch in Halle? „Die Stadt könnte mit einem eigenen Modellprojekt ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern und sich als moderne, mitarbeiterorientierte Verwaltung präsentieren“, so Silbersack.
Henri bleibt vorerst draußen – aber wie lange noch?
Der Antrag zielt ausdrücklich nicht auf eine flächendeckende Zulassung von Hunden im gesamten Rathaus ab. Vielmehr soll der Oberbürgermeister prüfen, „ob und in welchem Rahmen“ eine Einführung von Bürohunden in geeigneten Bereichen möglich wäre. Als pragmatischen Einstieg schlägt die Fraktion eine Pilotphase vor – inklusive klarer Rahmenbedingungen etwa zu Hygiene, Sicherheit, Rücksicht auf Allergiker und dem Einverständnis der betroffenen Teams.
Ob Henri bald offiziell ins Büro seines Herrchens einziehen darf? Vogt selbst hat sich bislang nicht offiziell dazu geäußert – wohl auch, um keine unnötige Vermischung von Privatem und Amtlichem herbeizuführen. Doch dass er zumindest Sympathie für das Anliegen hat, scheint angesichts seiner engen Verbindung zu Henri nicht ganz ausgeschlossen.
Was nun folgt
Ob aus der Anregung ein konkretes Pilotprojekt wird, liegt nun in der Hand des Oberbürgermeisters. Der Stadtrat selbst stimmt über die Anregung nicht ab, sie verpflichtet lediglich zur Prüfung. Sollte Vogt der Idee gegenüber offen sein, könnte bereits im kommenden Jahr ein Modellprojekt in ausgewählten Verwaltungsbereichen starten.
Bis dahin bleibt Henri ein prominenter Vierbeiner mit Hausverbot – zumindest im Rathaus. Doch vielleicht wendet sich das Blatt bald, wenn aus dem Wahlkampf-Hund ein offizieller Bürohund wird.
Ein wichtiges Problem jagt das nächste im hallischen Stadtradt. 😮 So viel Unsinn kann ein Mensch sich doch gar nicht ausdenken, oder?
Ich vermute ja bis heute, dass Henri der eigentliche OB ist.
:-)…und das Herrchen macht Kasse oder Urlaub? Das sind ja Zustände hier!
Die sollen für ihre Kohle Arbeiten und nicht mit Ihren Hunden spielen.
Solen wir den Ihren Hobbys auch noch bezahlen?
Wozu sitzen die alle da? Machen schon jetzt nicht wirklich etwas.
Für so einen nebensächlichen Kram haben die Stadträte und die Fraktion Offensichtlich genug Zeit und Ausdauer. Zu schade, dass man die nicht in vernünftige Bahnen zum Beispiel zur Haushaltssanierung lenken kann.
Ich würde mir viel mehr wünschen, dass Menschen und nicht Hunde im Büro sind. Sind ja kaum noch Menschen zu sehen, wenn man einen Termin braucht.
Ich stell mir das so vor. Bürger ruft an, hat ein Anliegen. Mitarbeiter erklärt, dass er jetzt nicht kann, weil Wauzi jetzt mal vor die Tür zwecks Erleichterung innerer Angelegenheiten muss. Soll später anrufen. Wer denkt sich nur so einen kompletten Unsinn aus? Und warum nur Hunde? Was ist mit der Miezekatze oder dem Wellensittich? Das riecht nach einer umfangreichen und kleinteiligen Verwaltungsvorschrift. Ein Tierschutzbeauftragter wird dann zusätzlich noch ernannt. Gut das wir keine anderen Probleme haben.
Die Gassirunde wird dann bezahlt vom Steuerzahler? Was ist, wenn ein Tier und ein fremder Mensch sich nicht mögen oder dauernd gebellt wird und am Telefon nichts mehr zu verstehen ist? Gibt es Mitarbeiter, die vielleicht Angst vor Hunden haben? Darf ich als Besucher auch mein Haustier mitbringen?
In Behörden finde ich es nicht so gut