Neue Kampagne: Stadtverwaltung und Stadtwerke buhlen um Azubis
Tausende junge Hallenser haben in den vergangenen Jahren die Stadt verlassen, um ihre Ausbildung im Westen zu machen. Das lag zum einen an dem mageren Lehrstellenangebot in Halle, aber auch an der geringen Entlohnung. Unter dem Motto „Mach was. Aus Dir. Aus Halle.“ starten Stadtverwaltung und Stadtwerke jetzt eine Werbekampagne, um die jungen Leute in der Stadt zu halten und für eine Ausbildung zu begeistern. Dazu wurde die Internetplattform www.ausbildung-in-halle.de gestartet. Dort wird über Ausbildungsangebote informiert, zudem können sich Jugendliche gleich online für einen Job bei den Stadtwerken bewerben.
„Wir wollen die Talente innerhalb der Stadt halten“, sagt Oberbürgermeister Bernd Wiegand. Ziel der Kampagne solle es sein, frühzeitig auf die Jugendlichen zuzugehen und für die Berufe zu werben. „Wir wollen das Halle weiter wächst“, sagte das Stadtoberhaupt zur Kampagnenvorstellung. Das Angebot an Lehrstellen sei so vielfältig wie nie. Doch bei der Internetplattform, auf der es auch einen Blog von Azubis gibt, die über ihren Ausbildungsalltag berichten, soll es nicht bleiben. So sei auch ein Wettbewerb geplant, welcher die Beweggründe Jugendlicher für eine Ausbildung in der Heimat zum Thema hat. Geplant sei zudem ein Informationspaket für Lehrer. „Wir müssen stärker aktiv sein, um die jungen Talente zu bekommen“, so Wiegand.
Stadtwerke-Chef Matthias Lux erläutert den Zweck der Kampagne: „Wir wollen deutlich machen, wie vielfältig, zukunftsweisend und qualitätsvoll die Ausbildungen sind.“ Im Gegensatz zu anderen Kampagnen wolle man die Menschen nicht aus anderen Bundesländern zurückholen, sondern gleich dafür sorgen, dass sie hier bleiben und nicht abwandern. „Respekt für die die sagen, wir bleiben hier.“ Lux kann dabei aus eigener Erfahrung sprechen, seine eigene Tochter macht auch gerade Abitur und steht dabei auch in der Phase der Berufsfindung. Die Eltern seien eine wichtige Bezugsgröße. Deshalb wolle man mit der Plattform nicht nur die potentiellen Azubis ansprechen, sondern auch deren Eltern. Die würden sich mit der heutigen Ausbildungswelt teilweise nicht mehr auskennen, denn die Berufe hätten sich geändert. Den altbekannten Kfz-Mechaniker gebe es nicht mehr, das sei heute der Kfz-Mechatroniker.
Derzeit bilden Stadtverwaltung und Stadtwerke zusammen 213 Azubis in 23 verschiedenen Berufen aus – 9 davon in der Verwaltung und 14 im Stadtwerkekonzern. Die Bandbreite reicht dabei von kaufmännischen Berufen bis hin zu Gärtnern oder Technikern. Die Bewerbungsphase für 2017 beginnt im Stadtwerke-Konzern bereits am 15. August, in der Stadtverwaltung am 1. Oktober. Auf einen Ausbildungsplatz kommen zehn Bewerber.
Ausbildungsberufe: Brandmeister(in), Fachangestellte(r) für Medien- und Informationsdienste, Notfallsanitäter(in), Stadtsekretär(in), Vermessungstechniker(in), Elektroniker(in) für Energie- und Gebäudetechnik, Gleisbauer (in), Fachangestellte(r) für Bäderbetriebe, Fachkraft im Fahrbetrieb, Gebäudereiniger(in), Industriemechaniker(in), Sportfachmann(-frau).
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