Neue Lehrer für Sachsen-Anhalt: 55 Seiteneinsteiger schließen erfolgreich ab – Bildungsministerin Feußner übergibt Zertifikate an der Uni Halle
Im Rahmen einer Feier in der Aula der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben heute 55 Lehrkräfte im Seiteneinstieg in den Fächern Deutsch und Englisch sowie im Grundschullehramt ihre Abschlusszertifikate erhalten. Übergeben wurden sie von Bildungsministerin Eva Feußner und Rektorin Claudia Becker. Die Lehrerinnen und Lehrer, die bereits an Schulen in Sachsen-Anhalt im Einsatz sind, erhielten damit die Lehrbefähigung für diese Fächer. Das berufsbegleitende Seiteneinstiegs-Programm an der MLU läuft seit 2020. Im kommenden Wintersemester wird das Angebot um das Lehramt an Förderschulen erweitert.
Bildungsministerin Eva Feußner: „Das große Engagement der Lehrkräfte im Seiteneinstieg verdient höchste Anerkennung. Mittlerweile ist das berufsbegleitende Programm an der MLU ein essenzieller Baustein, um dem Lehrkräftebedarf in Sachsen-Anhalt zu begegnen. Meinen herzlichen Glückwunsch allen Absolventinnen und Absolventen!“ Mit ihrer bewussten Wahl würden sie die Bildungslandschaft in Sachsen-Anhalt bereichern.
Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker: „Ich gratuliere allen Lehrerinnen und Lehrern herzlich zum erfolgreichen Abschluss. Sie mussten es schaffen, Beruf, Studium und Familie unter einen Hut zu bringen. Umso mehr können alle stolz auf das Erreichte sein. Für die Universität ist das berufsbegleitende Seiteneinstiegs-Programm ein wichtiger Baustein der Lehrkräftebildung, denn nur mit neuen Ideen können wir helfen, die Situation an den Schulen des Landes zu verbessern. Zum kommenden Wintersemester erweitern wir das Angebot und bieten auch für den Seiteneinstieg in das Lehramt an Förderschulen einen Zertifikatskurs an.“ Denn die Lehererausbildung stehe in Sachsen-Anhalt vor großen Herausforderungen. “Ohne Sie, die Sie den Weg über den Seiteneinstieg gewählt haben, könnten wir diese Herausforderungen nicht bewältigen.”
Die Qualifizierung von Lehrkräften im Seiteneinstieg hat an der MLU einen hohen Stellenwert. Zurzeit studieren 106 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der MLU. Sie absolvieren ein strukturiertes Studienprogramm, das sich unter Berücksichtigung der Vorgaben der Kultusministerkonferenz am grundständigen Lehramtsstudium orientiert und die fachlichen Voraussetzungen für die Unterrichtserlaubnis in Sachsen-Anhalt schafft. Die Koordination des Angebots – das die Fächer Deutsch und Englisch für Berufs-, Sekundarschulen und Gymnasien sowie das Grundschullehramt umfasst – liegt beim Zentrum für Lehrer*innenbildung der MLU in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt.
Mal sehen, wie viele dieser „Seiteneinsteiger“, besser Schmalspurausgebildeten, binnen Jahresfrist noch im Dienst sind.
Nicht umsonst ist Lehramt ein Vollzeitstudium von 8 Semestern.
War doch klar, dass irgendein Oberschlauer daher kommt und die Leute nach unten zieht.
Es ist besser, dass Seiteneinsteiger sich die Mühe geben SchülerInnen zu unterrichten als Stundenausfall an den Schulen, weil Lehrkräfte fehlen.
Lehrkräfte fehlen, weil sich die Landesregierung vor Jahren gegen die Bildung und für das Sparen entschieden hat. Lehrermangel ist keine Naturkatastrophe sondern kalkuliertes Ergebnis. Wenn Frau Feussner ihr Amt im griff hätte könnten die Geburtenrate und Renteneintritt von Lehrpersonal in das Verhältnis setzen. Ich persönlich bevorzuge den Profi und nicht den schlecht ausgebildeten Quereinsteiger.
Aber die 8 Semester bestehen nicht nur aus Didaktik.
Stimmt, Methodik, Psyschologie, Pädagogik etc. werden auch gelehrt.
Das beste an den ganzen Seitenlinienabsolventen ist aber, daß sie das Land nicht annähernd so viel kosten, wie eine ausgebildete Vollkraft…
„Mal sehen, wie viele dieser „Seiteneinsteiger“, besser Schmalspurausgebildeten, binnen Jahresfrist noch im Dienst sind.“
t-haas,
es ist schon besonders auffällig, wie im ÖD versucht wird, Quereinsteigern die Arbeit zu vermiesen. Da spielt wohl der Neid der „Alteingesessenen“ eine große Rolle.
„Nicht umsonst ist Lehramt ein Vollzeitstudium von 8 Semestern.“
Wichtig ist, dass überhaupt Unterricht an Schulen stattfindet und die Schüler etwas lernen. Wenn es halt zu wenig klassische Lehrer gibt, müssen eben andere Leute ran, so wie man das jetzt auch erfolgreich mit Quereinsteigern macht.
Ein 8-semestriger Lehrerstandesdünkel ist eben nicht alles, vor allem wenn ein Mathematikabsolvent mit einem Masterabschluss einen normalen Mathematiklehrer fachlich locker an die Wand drücken kann. Und jetzt bitte nicht mit: „Aber Pädagogik!“ anfangen. So etwas ist in der Oberstufe an Schulen eher sekundär.
Wenn man den Schülern sein Wissen nicht rüberbringen kann, ist es halt nur die halbe Miete
Genau, denn da nützt nur Fachwissen eben nix, wenn man pädagogisch, methodisch und didaktisch keine Ahnung hat…
Pädagogik ist auch an Gymnasien und auch in der Oberstufe alles andere als sekundär. Von den Studieninhalten braucht man fast nichts, Didaktik, Pädagogik und Menschlichkeit sind das A und O. Liebe Grüße, eine Lehrerin.
„Wenn es halt zu wenig klassische Lehrer gibt, müssen eben andere Leute ran“
Genau, wenn das Benzin zu teuer ist, tankt man halt Diesel.
Kann man nur hoffen das solche Hallenser wie du nicht auf die Idee kommen sowas zu machen. Dann ist das nächste PISA Debakel ganz sicher.
Keine Sorge, wir sind teilweise schon 5 Jahre und mehr im Dienst. 😉
@t-haas: Vollzeitstudium von 8 Semestern heißt doch aber nicht das der fertig studierte tatsächlich geeignet ist für den Job! Und das weiß eigentlich jeder der mal auf einer Schule war! Aber Hauptsache du hast was zu meckern! Mehr Lehrer braucht das Land, sonst geht’s weiter bergab,siehe Pisastudie
Stimmt, aber Lehreer generiert man nicht durch Nebenbeistudium von Schwerpunkten, sondern durch ein 8semestriges Vollstudium. und zum tatsächlich geeignet dann eben der Hinweis, wieviele dann übers Jahr etc. noch dabei sein werden…
Aber die Herren Bullerjahn und Dorgerloh waren im Niveaulimbo ihre Meister und haben diesen Berufsteil, wie auch Polizei und Justiz fein kaputtgespart…
Du weißt schon, dass die Seiteneinsteiger ein „vollwertiges“ Studium abgeschlossen haben, aus dem ihr Fach für den Seiteneinstieg abgeschlossen haben? Und stell dir vor, jetzt haben sie ein zweites, vollwertiges Studium abgeschlossen (3-5 Semester).
Ein altbacken Schulsystem aus dem 19. Jahrhundert und einen Lehrplan (für Grundschulen) der vollkommen überfrachtet und eine Didaktik die nicht zu erkennen ist. Da ist schon fast egal wer vor der Klasse steht. Dazu kommt das immer noch der Bildungserfolg in Deutschland vom Einkommen der Eltern abhängt.
Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg beim Retten unserer Zukunft. 💐🍾🥂