Alte Linienführung: Neuer Gimritzer Damm frühestens Mitte 2019 fertig

Der neue Hochwasserschutzdeich am Gimritzer Damm soll dem Verlauf des alten Deiches folgen. Darüber informierte Frank Friedrich vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz am Dienstag in der Beigeordnetenkonferenz. „Es handelt sich um die umweltverträglichste Lösung“ sagte er. So gehe kein Retentionsraum verloren. Das war bei der bisher insbesondere von Oberbürgermeister Bernd Wiegand favorisierten Lösung anders, der einen Deichverlauf entlang der Halle-Saale-Schleife bevorzugte.
Frühester Baubeginn könnte 2018 sein, sagte Friedrich. „Wenn alles gut läuft, ist der Deich Mitte 2019 fertig“, so Friedrich. Derzeit finde eine Vorprüfung der Unterlagen bei der oberen Naturschutzbehörde statt. Mit Ergebnissen wird in drei Wochen gerechnet, danach erfolgt die Bearbeitung durch das Landesverwaltungsamt. Im Rahmen der Untersuchungen im Vorfeld habe sich herausgestellt, dass eine artenschutzrechtliche Voruntersuchung nötig ist. Zudem handelt es sich bei dem Areal an der Saaleaue auch um ein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet. „Wir wollen keine Startfehler machen“, sagte Friedrich zur Vorgehensweise, um Klagen auszuschließen. Denn Saaleanlieger im Bereich Hafenstraße und Gut Gimritz hatten gegen den Verlauf geklagt. Sie befürchteten Auswirkungen, weil sich durch die Verlagerung des Deichs in Richtung Saale der Retentionsraum verringert und demzufolge das Hochwasser bei ihnen stärker ausfällt. Oberbürgermeister Bernd Wiegand sagte in der Beiko, der nun geplante Verlauft entlang der alten Trasse sei machbar, da ja auch die Eissporthalle abgerissen sei. Wiegand machte zudem deutlich, dass ein Notdamm innerhalb weniger Tage errichtet werden kann, sollte sich zwischenzeitlich ein neues Hochwasser ankündigen.
Der bisher schon aufgeschüttete Neubaudeich an den Sandanger-Sportplätzen wird nicht benötigt. In einer Variante wurde zwar auch geprüft, diesen mit einzubeziehen, allerdings wurde zum jetzigen Stand der Planungen davon Abstand genommen. Friedrich erklärte, man gehe davon aus, in den Planungen keine Fehler gemacht zu haben. Er lobte die Stadt für die Zusammenarbeit und erklärte, die jetzige Vorzugsvariante bautechnisch weiter zu untersuchen. Sobald es definitive Aussagen durch das Landesverwaltungsamt gebe, beginne die Öffentlichkeitsarbeit. Dann solle es auch eine Veranstaltung für Interessierte geben, an der auch Umweltministerin Claudia Dalbert teilnimmt.
Doch die Deichgegner dürften schon in den Startlöchern stehen. Immerhin soll auf der Wasserseite, also der Ostseite des Gimritzer Damms, sämtlicher Bewuchs beseitigt werden, was Umweltschützer auf die Barrikaden bringen dürfte. Vorgesehen ist zur Wasserseite hin eine Hochwasserschutzwand innerhalb der Deichböschung. Dabei solle es sich um eine tragende und dichtende Wand auf einer Bohrpfahlgründung handeln.
Neueste Kommentare