Ein Jahr nach der Übergabe und Bauverzögerungen: Freiwillige Feuerwehr Lettin feiert ihren Neubau

Mit einem großen Festakt ist am Samstagmittag das neue Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Halle-Lettin feierlich eingeweiht worden. Bei Sonnenschein und guter Laune kamen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Kameradinnen und Kameraden sowie Ehrengäste zusammen, um gemeinsam das neue Zuhause der Feuerwehr zu feiern – und damit auch ein Stück Zukunft des Stadtteils.
Nach der offiziellen Zeremonie wurde auf dem Gelände für Groß und Klein einiges geboten: Von Spielangeboten über Führungen durch das moderne Gebäude bis hin zu kulinarischer Versorgung war an alles gedacht. Am Abend spielte schließlich die „Diemitzer Spritzenhaus-Combo“ zum Tanz auf und sorgte für ausgelassene Stimmung bis in die Nacht.
Ein Ort mit Geschichte – und Zukunft
„Ein neuer Ort bringt neue Möglichkeiten mit sich“, sagte Wehrleiter Stefan Schneider zur Eröffnung. Mit sichtlicher Freude begrüßte er auch eine ganz besondere Ehrengästin: die ehemalige Wehrleiterin, heute fast 90 Jahre alt. Sie hatte das alte Gerätehaus noch in Betrieb erlebt – ein Gebäude, das am 5. Juli 1927 eingeweiht wurde.
Schneider erinnerte daran, dass bereits in den 1970er Jahren ein Anbau des alten Gebäudes geplant war. „Dies wurden aber nie umgesetzt“, sagte er. Stattdessen bauten die Kameraden in den 1980er Jahren eigenhändig einen größeren Stellplatz – ein frühes Zeichen des Engagements und der Eigeninitiative, das die Feuerwehr bis heute prägt.
2018 begann dann die konkrete Planung für einen modernen Neubau. Im September 2022 erfolgte der Auszug aus dem alten Gerätehaus. Nach zahlreichen Verzögerungen wurde das neue Gebäude schließlich am 14. Dezember 2024 offiziell in Betrieb genommen – allerdings damals ohne große Feier. „Jetzt ist die Feuerwehr hier im Dorf wieder richtig angekommen“, so Schneider. Die Nachholung des Festes war den Kameradinnen und Kameraden daher ein besonderes Anliegen.
Restarbeiten zogen sich allerdings noch bis vor wenigen Tagen hin – unter anderem funktionierten zwischenzeitlich die Tore zum Grundstück aus technischen Gründen nicht, sodass diese offenstehen mussten.
Ein Meilenstein für Halle-Lettin
Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt würdigte die Bedeutung des neuen Feuerwehrhauses in seinem Grußwort: „Ein starker Stadtteil ist wichtig – und die Freiwillige Feuerwehr ist hier ein zentraler Punkt für den sozialen Zusammenhalt.“ Er berichtete von seinem Besuch beim Deutschen Städtetag, bei dem sich 800 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Deutschland trafen. „Ich habe dort gelernt, dass Halle im Vergleich mit anderen Großstädten gut dasteht“, sagte Vogt und appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, mit mehr Selbstbewusstsein auf ihre Stadt zu blicken.
Dem Oberbürgermeister ist es ein persönliches Anliegen, alle Freiwilligen Feuerwehren der Stadt zu besuchen. Nach dem Sommer ist Lettin an der Reihe. Dann will Vogt selbst für die Kameradinnen und Kameraden kochen – ein Zeichen der Wertschätzung für ihren ehrenamtlichen Einsatz.
Auch Tobias Teschner, Fachbereichsleiter Sicherheit bei der Stadtverwaltung, betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des Tages: „855 Tage ist die Grundsteinlegung genau her.“ Er zeigte sich erfreut über die große Beteiligung der Bevölkerung und die enge Verflechtung der Feuerwehr mit dem Leben im Stadtteil – ein Aspekt, der auch in einer Großstadt nicht verloren gehen dürfe.
Moderne Infrastruktur für starke Einsatzkräfte
Das neue Feuerwehrhaus wurde innerhalb von zwei Jahren Bauzeit errichtet und kostete 3,15 Millionen Euro – vollständig aus städtischen Eigenmitteln finanziert. Es entstand an der Stelle des alten Gerätehauses und entspricht modernen Standards.
Das Gebäude bietet Platz für zwei Einsatzfahrzeuge, verfügt über einen Schulungsraum, separate Umkleiden für Frauen und Männer, moderne Sanitäranlagen sowie energetisch zeitgemäße Ausstattung. Besonders wichtig war dabei auch die Berücksichtigung der Kinder- und Jugendfeuerwehr, die hier eigene Räume zur Verfügung haben.
Die Freiwillige Feuerwehr Halle-Lettin zählt aktuell 56 Mitglieder, davon 24 aktive Einsatzkräfte. Mit dem neuen Haus steht ihnen nun eine zukunftsfähige Infrastruktur zur Verfügung, die den Anforderungen moderner Gefahrenabwehr gerecht wird – und zugleich ein Ort der Gemeinschaft für alle Generationen ist.














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