Neues Leben für 500 Jahre altes Stadtpalais: Sanierung in der Großen Märkerstraße

Auch 30 Jahre nach der Wende gibt es in der halleschen Innenstadt die ein oder andere Bauruine. In den letzten Jahren wurde viel saniert, doch in der Großen Märkerstraße gibt es noch einen solchen Schandfleck. Doch das Stadtpalais in der Hausnummer 5 wird bald wieder strahlen. Das Gebäude wird saniert.
Die Gerüste künden von den beginnenden Arbeiten. Seit einigen Wochen schon wurde im hinteren Teil des Komplexes zur Kleinen Märkerstraße der völlig marode Seitenflügel abgerissen. Dort soll und im Bereich des vor 20 Jahren abgerissenen Nachbargebäudes soll ein Neubau mit 15 Wohnungen entstehen. Im denkmalgeschützten Vorderhaus sind sechs Wohnungen vorgesehen. Rund 3 Millionen Euro werden durch ein Leipziger Unternehmen investiert.
Damit wird der gesamte Komplex ausschließlich für Wohnungen genutzt. Die Stadt hatte sich im Vorfeld des Verkaufs vor zweieinhalb Jahren auch Praxen und Büros vorgestellt. Doch angesichts des Denkmalstatusses sind für den Investor die nötigen Aufwendungen nicht finanzierbar und wohl später auch nicht zu refinanzieren.
Seit Jahren schon wird über die Zukunft das Gebäudes diskutiert, immer wieder gab es Verkaufsbemühungen für das 1584 errichtete Haus. Auch die frühere Oberbürgermeister Dagmar Szabados hatte sich die Suche nach einem Investor auf die Fahnen geschrieben, letztendlich aber ohne Erfolg. Zuvor hatte die Stadt das Gebäude 2009 von einer Bank erworben. Gerade im Inneren sind noch einige Kleinode erhalten, so die Stuckdecke im Rokoko-Festsaal aber auch prachtvoll geschnitzte und bemalte Türen. Vor zwei Jahren hatte der Stadtrat das Gebäude in die Rote Liste der Baudenkmäler aufgenommen. In all den Jahren des Leerstands wurde nicht einmal das Dach abgedichtet, was in der Gebäudesubstanz große Schäden verursacht hat.
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