Onlinepetition für mehr Barrierefreiheit auf dem Marktplatz in Halle gestartet
Anlässlich des Europäischen Protesttages für Menschen mit Behinderungen hat der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes in Sachsen-Anhalt unter Federführung des Behindertenbeirats der Stadt Halle / Saale eine Petition zum Thema „Mehr Barrierefreiheit auf dem halleschen Marktplatz“ ins Leben gerufen.
Im Forderungskatalog werden fünf Punkte zur Verbesserung der Gegebenheiten auf dem Marktplatz für Menschen mit Beeinträchtigung eingefordert. Höhepunkt der Petition wird der 7. Mai sein. An diesem Tag findet auf dem Marktplatz in Halle (von 11 bis 16 Uhr) der 14. Hallesche Protesttag statt. Neben der Petition wird an diesem Tag auch eine Podiumsdiskussion zum Thema mit Vertreter der Kommunalpolitik sowie Vertretern von Einrichtungen der Behindertenhilfe und Menschen mit Beeinträchtigung stattfinden.
Unterstützerinnen und Unterstützer für die Petition werden ab sofort unter folgenden Link gesucht: https://chng.it/XDShwwQY
Hier die fünf Forderungspunkte im Detail:
1. Ein Blindenleitsystem auf dem Marktplatz Die Orientierung für hochgradig sehbehinderte und blinde Menschen ist auf dem großen Marktplatz ohne fremde Hilfe nicht möglich. Das muss sich ändern! Ein Blindenleitsystem, welches auf wichtige Häuser wie Ratshof, Stadthaus und abgehende Straßen vom Marktplatz hinweist, hilft eine barrierefreie Orientierung für diesen Personenkreis sicherzustellen.
2. Ein Bürgerbriefkasten am Ratshof muss barrierefrei zugänglich sein Der jetzige Briefkasten ist nur über viele Treppen am Haupteingang des Ratshofes erreichbar. Das muss sich ändern! Es muss ein für Mobilitätsbehinderte und Rollstuhlfahrer barrierefrei erreichbarer Briefkasten installiert werden.
3. Die Straßenbahnhaltestellen auf dem Marktplatz müssen kontrastreich gestaltet werden Die Bordsteinbereiche der Haltestellen weisen durch Reinigung und Abnutzung keine kontrastreiche Gestaltung auf. Dadurch gibt es eine hohe Unfallgefahr für Straßenbahnbenutzer, insbesondere für Menschen mit Sehbehinderungen. Das muss sich ändern! Die Bordsteinbereiche der Straßenbahnhaltestellen auf dem Marktplatz müssen dauerhaft kontrastreich gestaltet werden.
4. Der Zugang zum Stadthaus muss barrierefrei werden Die Haupteingangstür am Stadthaus ist sehr schwergängig für mobilitätseingeschränkte Menschen zu öffnen, für Nutzer*innen von Rollstühlen und Rollatoren gar nicht. Der Fahrstuhl in die oberen Etagen ist zudem nur über eine ebenfalls schwergängige Tür und über einen mit schlecht berollbaren Pflaster belegten Weg im Innenhof erreichbar. Das alles muss sich ändern! DRK Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. Seite 2/2 Es müssen leichtgängig, beispielsweise elektronisch zu öffnende, barrierefreie Türen eingebaut werden und der Weg im Innenhof mit gut begeh- und berollbarem Pflaster versehen werden.
5. Bei Veranstaltungen und Märkten müssen weniger oder zumindest überfahrbare Kabel verlegt werden. Bei Märkten oder anderen Veranstaltungen ist der Marktplatz übersät mit Kabelverlegungen. Diese stellen für mobilitätseingeschränkte Menschen, für Nutzerinnen und Nutzer von Rollstühlen und Rollatoren nur schwer überwindbare Hindernisse dar. Das muss sich ändern! Es muss in Zukunft sichergestellt werden, dass bei Märkten oder anderen Veranstaltungen weniger oder zumindest leicht überfahrbare Verkabelungen verlegt werden.
Wozu den für Deutsche Barrierefreiheit?
Meinst du, dass sich das Deutsche Rote Kreuz nur für Deutsche einsetzt, oder glaubst du, dass nur Deutsche körperlich behindert sein können?