Peter Maffay ermöglicht elf halleschen Kindern aus sozial benachteiligten Familien Ferien am Starnberger See

Unter dem Motto “Prima Klima am See” haben elf hallesche Kinder eine Ferienwoche am Starnberger See verbracht. Die “Peter Maffay Stiftung” hat einen Urlaub in einem kinderfreundlichen Hotel spendiert. Die Zugfahrt (in einem ICE) hat der Freundeskreis der Franckeschen Stiftungen finanziert. Das Krokoseum der Franckeschen Stiftungen und die Schulsozialarbeiter der Francke-Schulen haben jene elf Kinder ausgesucht, die mit auf Reisen gegangen sind.

Und schon im ICE fing das große Staunen der Kinder an, saßen sie doch zum ersten Mal in einem solchen Zug, erzählt Krokoseums-Chefin Maja Schulze. Und auch das Hotel “Villa K” in Plöcking sei “supertoll” gewesen.  Denn im dortigen Kinderhotel gibt es einen Theaterraum, Kletterwand, Bibliothek, Turnhalle, Kreativwerkstätten und direkten Zugang zum Badestrand. Auch das Baden dort war ein Erlebnis – Schwimmen mit Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Alpen oder auch Stand Up Paddeling. Manch Teilnehmer-Kind hat erst einmal völlig still am Ufer gestanden und die Landschaft bewundert. Denn für die meisten der Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren war es das erste Mal überhaupt, dass sie die Stadt Halle verlassen haben.

Das reiche Starnberg ist natürlich eine ganz andere Welt. Tesla-Taxis fuhren dort, ebenso wie Jaguar-Autos, die von den Kindern erstaunt betrachtet worden sind. Im Hotel selbst sind einige ukrainische Familien untergebracht. Die Frauen dort haben traditionelle ukrainische Gerichte gekocht wie Borschtsch. Das sei auch kulturell spannend gewesen, sagt Maja Schulze. So hatte es natürlich im Vorfeld bei einigen Kindern doch etwas Skepsis bezüglich des Essens gegeben, “aber dann hat es doch geschmeckt.” 

Das Motto „Prima Klima am See“ habe man sich ausgesucht, “weil man dort vielleicht vergisst, dass es eine Klimakrise gibt”, so Schulze. Aus diesem Grund haben sich die Kinder unter anderem mit dem Element Wasser beschäftigt. Das Wasser des Starnberger Sees wurde analysiert, es wurde eine “Kläranlage” gebaut und ein Floß auf Reisen geschickt.

Kleine Aufgaben galt es auch zu lösen. So wurde ein “Tauschrausch” ins Leben gerufen. Den Kindern wurde eine Büroklammer gegeben, die sie möglichst gegen etwas höherwertiges eintauschen sollten. Eine Rose, Lego-Steine oder einen Flummi gab es. Und eine Frau, die sich an dem Tausch beteiligt hatte, war offenbar so begeistert von der Idee, dass sie die Kinder allesamt zum Eisessen eingeladen hat. Und zum Abschlussabend gab es noch eine Talentshow, bei der sich die Kinder in Breakdance, Akrobatik, Gesang oder Poetry Slam bewiesen haben. 

Das Projekt sei eine “gute Möglichkeit, mal kulturelle Bildung an anderem Ort anzubieten”, sagte Anneheide von Biela, stellvertretende Direktorin der Franckeschen Stiftungen. Mit der “Peter Maffay Stiftung” hatte man schon öfter Kontakt, so konnten auch schon Instrumente beschafft werden. Die Kooperation soll auch noch vertieft werden. “Für uns geht es darum, den Horizont zu erweitern”, so von Biela. Deshalb gebe es für die Krokoseum.Kids beispielsweise auch über das Jahr verteilt immer wieder Radtouren, beispielsweise zum Stiftsgut nach Stichelsdorf.

Unklar ist aber noch, ob es vielleicht im kommenden Jahr wieder eine solche Reise gibt, sagte Maja Schulze. Klar ist aber, dass die Kinder noch immer von ihrem Urlaubserlebnis berichten, auch das Feedback der Eltern war gut. Und die Kinder selbst haben, ganz auf altmodische Art, eine Postkarte an Peter Maffay geschrieben.