Planungsausschuss debattiert zu Verwaltungsstandort in Neustädter Hochhausscheibe

Am Dienstagabend hat sich der Planungsausschuss erstmal mit dem Grundsatzbeschluss zur Errichtung eines Verwaltungszentrums in einer Hochhausscheibe in Halle-Neustadt befasst. Ein Beschluss wurde aber noch nicht gefasst. Bis Mai sollen noch die Details debattiert werden, zudem haben die Stadträte einen Fragenkatalog erarbeitet.
Im Kern geht es um eine Reduzierung der Verwaltungsstandorte. 26 davon gibt es bisher, 17 sollen es künftig noch sei. Insbesondere kleine Gebäude sowie Mietobjekte sollen geschlossen werden, städtische Gebäude wie das Haus der Wohnhilfe verkauft werden. Letzteres soll stattdessen ins derzeitige Sozialamt umziehen, einen Plattenbau in der Südstadt. Das derzeitige Haus der Wohnhilfe im Böllberger Weg sei zu groß und uneffektiv, sagte Jens Rauschenbach, der mit seiner Firma für die Stadt alle Standorte untersucht hat.
Alle Standorte habe man sich zweimal im Detail angeschaut, so Rauschenbach. An zehn derzeitigen Standorten seien jeweils weniger als 20 Mitarbeiter tätig. Zudem gebe es an allen Standorten einen Sanierungsstau von 13,4 Millionen Euro. Rauschenbach wies aber darauf hin, dass man noch keine Detailraumplanung erstellt habe.
Auf jeden Fall lassen sich, zu diesem Ergebnis kommt zumindest die Untersuchung, über einen Zeitraum von 30 Jahren bis zu 48 Millionen Euro an Betriebs- und Mietkosten sparen. Laut Rauschenbach hätten alle Mietobjekte funktionelle Probleme. Das Leasingobjekt im Hansering, das Technische Rathaus, habe die Stadt zudem faktisch schon zweimal abbezahlt. Hier sind 800.000 Euro Miete im Jahr fällig. Rauschenbach kritisierte aber auch, dass es keine einheitlichen Regelungen innerhalb der Verwaltung gibt, so seien die Archive beispielsweise überall anders aufgebaut.
Doch zurück zur Hochhausscheibe. Rauschenbach rechnet mit Baukosten von 32,5 Millionen Euro, das habe die Firma Obermeyer ausgerechnet. „Wer von zehn Millionen redet, der träumt und hat keine Ahnung vom Zustand“, sagte er zu Aussagen potentieller Investoren. Wie er sagte, habe man mit allen Eigentümern geredet. Oft stünden „erhebliche spekulative Absichten“, dahinter. Eine Scheibe befinde sich zudem in der Zwangsversteigerung, die Eigentümer sind in Australien verschollen. Auf den Zuschlag für jene Scheibe hofft die Stadt. Doch auch viele Firmen erhoffen sich ein gutes Geschäft. Laut Rauschenbach haben sich bereits bis zu 15 potentielle Bauträger gemeldet, nachdem sie in der Presse von den Plänen erfahren haben.
Ebenfalls auf der Tagesordnung standen der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan zur Scheibe A sowie eine Förmliche Festlegung des Sanierungsgebiets „Stadtteilzentrum Neustadt“. Auch hier wurden noch keine Beschlüsse gefasst.
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