Radverkehr soll gezählt werden: Finanzausschuss und Hauptausschuss für “Radbarometer” für Halle
Die zuständigen Fachausschüsse für Planen sowie Klimaschutz, Umwelt und Ordnung hatten vorige Woche den Antrag abgelehnt. Doch im Finanzausschuss und im Hauptausschuss gab es eine Zustimmung zum “Radbarometer”. Das will die SPD einführen. An verschiedenen Stellen im Stadtgebiet soll die Belegung durch Radfahrer automatisch gemessen werden.
Die Sozialdemokraten hatten ihren Antrag noch einmal modifiziert. Demnach sind auch andere Messstellen möglich. Auch Einrichtungen zur appbasierten Datenerhebung für den Radverkehr sollen geprüft werden.
Es sei “eine gute Sache, um Investitionen gut zu priorisieren”, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Eric Eigendorf. Mit Haushaltsmittel und Personal müsse man sorgsam umgehen. Investitionen in den Radverkehr müssten auf solide Füße gestellt werden. Zustimmung signalisierte Melanie Ranft (Grüne). Ein solches Instrument mache Sinne um zu sehen, wo Investitionen in Radinfrastruktur besonders benötigt werden. In Leipzig laufe ein solche System schon sehr gut, sagte sie und zweifelte die von der Verwaltung ins Feld geführten 25.000 Euro, die ein solches System pro Messestandort kosten würde, an.
Mit nein für den Antrag votierten in beiden Ausschüssen CDU und AfD. Es handele sich um eine zusätzliche freiwillige Aufgabe, hatte Andreas Scholtyssek, CDU-Fraktionsvorsitzender, argumentiert. Auch die Stadtverwaltung war gegen das Projekt. Bei Verkehrsprojekte sei immer eine umfangreiche Verkehrsraumanalyse nötig, sagte der neue Fachbereichsleiter Mobilität, Norbert Schültke. Und das über mehrere Tage. um belastbare Zahlen zu erhalten, insbesondere auch im Bezug auf das Schwarmverhalten – also in welche Richtung sind die Radler unterwegs. Das bekommt man mit einzelnen Barometern nicht in den Griff.
„Bei Verkehrsprojekte sei immer eine umfangreiche Verkehrsraumanalyse nötig, sagte der neue Fachbereichsleiter Mobilität, Norbert Schültke.“
Die Stadträte wissen das auf Grund eigener Wassersuppe natürlich viel besser.
Fixe Zählstationen halte ich für kaum mehr als Symbolpolitik. Dieses Geld sollte man sich sparen.
App-basiert könnte was bringen, fraglich ist allerdings, ob man damit den Bevölkerungsquerschnitt gut abbildet.
Ein Hauptproblem sehe ich darin, dass man einen Bedarf an einer bestimmten Stelle gar nicht zählen kann, wenn diese Stelle so räudig oder gefährlich ist, dass Radfahrende sie meiden.
Daher kann man, denke ich, durch die Erfassung ganzer Einzelrouten mit Start und Ziel (natürlich anonymisiert) am ehesten erfassen, auf welchen bestehenden oder eben fehlenden Routen Bedarf bestünde.
Du hast also keine Idee, wie es besser geht.
Ja dann danke für deine Nörgelei.
Ich schon! Kauf euch einen PKW und fertig.
Hui, danke! Kann ich mir das Modell aussuchen?
Ja. Krause Duo!
Wieso Symbolpolitik? Es wird, wenn es richtig gemacht wird, zeigen, dass man den Radverkehr schon seit Jahren zu sehr priorisiert. Eines der besten Beispiele ist die Merseburger Str., eine Bundesstraße und Hauptverkehrsroute wird für eine handvoll Radler massiv eingeschränkt, trotz zahlreicher Alternativen.
Weinst du eigentlich jeden Abend in dein Kissen, weil die Merseburger Straße minimal enger für den Autoverkehr geworden ist?
Aber sieh es doch mal positiv, allen Horrorszenarien zu trotz kommt es dort nicht zu mehr Stau als früher. Passt zwar nicht ganz in deine ideologische Agenda, aber vielleicht tröstet dich ja der Gedanke wenigstens ein bisschen.
Falls dein Leben immer noch ganz schlimm ist, habe ich einen guten Rat: Kauf dir ein Fahrrad und verlass mal die Stadt damit. Das macht Spaß, gute Laune und hält fit. 🙂
Hans G. hat kein Spaß am Leben. Keine/n Lebensgefährten/in und keine Freunde. Er schafft noch nicht mal die Prüfung für die Führerscheinklasse B.
Den ganzen Tag Sternburger saufen und im Internet haten ist seine einzige Freude.
https://www.youtube.com/watch?v=T3WFaB3hydE
Solch ein System ergibt nur dann Sinn wenn bereits eine funktionierende Radverkehrsinfrastruktur vorhanden ist, um diese dann zielführend optimieren zu können.
Die Schwachstellen in Halle sind so zahlreich und offensichtlich, die Verwaltung sollte Geld und Zeit lieber erstmal dort reinstecken. Dafür braucht man auch keine teuren Messgeräte, da reichen ein paar offene Augen (im Straßenverkehr) und Ohren (für die geplagten Radfahrenden).
@ nilo
Volle Zustimmung!
Über Jahre hat man diese Investitionen verschleppt und entgegen des in der Radverkehrskonzeption der Stadt bereits damals (2013) festgelegten Anteils zur Steigerung des Radverkehrs gehandelt und die Gelder nicht ausgewiesen:
…weil eine Straße kann man ja auch als Radfahrer mitbenutzen.
Und jetzt geht das Spiel wieder von vorne los.
Erstmal Fahrradfahrer zählen.
Die Zuständigen haben damit wieder eindrücklich bewiesen, wie inkompetent Sie bezüglich der Radverkehrsinfrastruktur und der Förderung des Radverkehrs in der Stadt eigentlich sind.
Jetzt müssen sie nur noch rauskriegen, ob niedrige oder hohe Zählwerte Investitionen rechtfertigen.
*Kopf*Tisch
Halle könnte ja dieses Jahr am „Stadtradeln“ per App teilnehmen, wie es auch Magdeburg seit letztem Jahr macht. So kriegt man über einen 3 Wochenzeitraum ausführliche Daten zum Fahrradverkehr in der Stadt. Und es ist günstiger als die Zählstationen.
Und viel nichtssagender.
„um belastbare Zahlen zu erhalten, insbesondere auch im Bezug auf das Schwarmverhalten – also in welche Richtung sind die Radler unterwegs.“
Hauptsache der versteht selber, was er damit eigentlich sagen wollte.
Um den Radverkehr sinnvoll zu erfassen müsste man ja sämtliche Fusswege damit ausstatten 😉
„Um den Radverkehr sinnvoll zu erfassen müsste man ja sämtliche Fusswege damit ausstatten.“
Danke, ist in dem Kontext sogar witzig. Und richtig.
CDU und AFD sind einer Meinung.
Wer oder was soll gezählt werden?
Den Radverkehr. (Mobilisativ)
Radfahrer in der Leipzigerstraße.
ach so – hatte schon Angst, dass ich was wichtiges verpasst habe
Nein, nein. Einfach weiter schlummern. 🙂
Mit flächendeckender Zählung wird die erbärmliche Verkehrsleistung des Verkehrsträgers im Promillebereich amtlich dokumentiert. Wollen das die Radler wirklich?
Aber ja, mirror, „die Radler“ wollen das wirklich. Allerdings würde dann deine erbärmliche Leistung dokumentiert. Willst du das wirklich?
Immer ein erbärmlicher Sattel Kommentar!
Nein Die wollen Rad fahren.
Wovor haben Sie Angst? Dass sich die Daten nicht in Ihr Narrativ fügen?
Nein, deswegen wurde es im Umweltausschuss wohl auch abgelehnt. Sonst sieht man ja, wie belanglos die Radfahrer sind und dass man seit Jahren zu viel Priorität auf selbige legt.
Zuviel? Hast du da Beispiele, Gordi?
Naja, lieber eine „erbärmliche“ Verkehrsleistung als erbärmliche Leistungen in jedem anderen Feld, nicht wahr mirror-Schatzi?
Radbarometer? Luftdruck im Reifen messen und im Kopp?
Kraftfahrzeugzähler am Rive-Ufer (Fahrradstraße) incl. Geschwindigkeitserfassung…
Ich sehe solche Zählstellen eher als Motivation für Radfahrer, da sie so sehen, wie viele sonst noch an besagten Stellen vorbeikommen, aber weniger als ernsthaftes Messinstrument für Verkehrsplanung. Man misst den Bedarf an einer Brücke ja auch nicht an der Anzahl der Leute, die durch den Fluss schwimmen.
„Ich sehe solche Zählstellen eher als Motivation für Radfahrer, da sie so sehen, wie viele sonst noch an besagten Stellen vorbeikommen,…“
Das ist Quatsch. Leute, die bereits Rad fahren, sind auf so eine Motivation überhaupt nicht angewiesen. Und dass so eine Säule andere motivieren könnte, überhaupt aufs Fahrrad zu steigen, bezweifle ich stark.
Nein, das ist rausgeschmissenes Geld, das für andere Maßnahmen viel dringender gebraucht wird. Ich erinnere da nur um das ewige Gezerre um die Markierung der Radstreifen am Unfallschwerpunkt Berliner Straße
Der spd steigt es wohl zu Kopf
Sollten lieber die Schlaglöcher in Halle zählen
Das nenne ich mal einen vernünftigen Kommentar!
Eine gute Idee. Man zählt die von den Autofahrern verursachten Schlaglöcher auf den Straßen von Halle, bei der Gelegenheit gleich die von den Autofahrern verursachten Gehwegschäden, weil die ja fast immer zum Anhalten bzw. Parken zumindest mit der rechten Fahrzeugseite auf den Gehweg fahren und anschließend hat man genug Daten um die Kfz-Steuer entsprechend zu erhöhen, damit die Schäden auch beseitigt werden können.
Immer nur fordern. Klingst wie ein links-grüner Gutmensch. Wirfst bestimmt auch Teddys nach jungen, oft auch attraktiven muslimischen Männern.