REWE darf keinen Supermarkt in Heide-Süd bauen

In Heide-Süd darf kein REWE-Supermarkt gebaut werden. Der Planungsausschuss hat die Änderung des Bebauungsplans abgelehnt. Der 1.800 Quadratmeter große Markt plus 100 Quadratmeter große Café sollten neben dem Aldi-Discountmarkt in der Blücherstraße entstehen, 30 Jobs waren vorgesehen.
Christian Feigl (Grüne) meinte, das Gebiet sei nicht unterversorgt. „Verhungern tut in Heide-Süd keiner.“ Die SPD sah mögliche Auswirkungen auf die künftig Entwicklung des Gebiets als Technologie-Standort. Anja Krimmling-Schöffler (Linke) wies darauf hin, dass die Stadt damit erneut gegen das Einzelhandels- und Zentrenkonzept verstoße. Eberhard Diege (CDU) meinte dagegen, man sollte auf die Vorstellungen der Anwohner eingehen. Dort gebe es den Wunsch nach einem höherwertigem Sortiment. Michael Lämmerhirt (CDU), der im Aufsichtsrat des TGZ sitzt, meinte, die Unternehmen am Weinberg Campus würden einen Vollversorger als Standortvorteil sehen. Ein Vertreter von REWE erklärte, der Stadtteil biete eine viel größere Kaufkraft als Halle im Durchschnitt. Man befasse sich bereits seit Jahren mit dem Standort und habe auch verschiedene andere Standorte untersucht. Diese hätten aber den Nachteil, dass diese kleiner seien und sich zudem weiter im Wohngebiet befinden, was Auswirkungen auf die Lärmbelastung habe.
„Ziel ist die Schaffung eines zukunftsfähigen Nahversorgungsbereiches für Heide Süd sowie die Kaufkraftbindung für Waren des täglichen Bedarfs im Stadtteil“, so die Stadtverwaltung in ihrer Begründung für die dafür notwendige Anpassung des Bebauungsplans. Bisher gibt es am Standort bereits neben dem Discounter einen Getränkemarkt, Backshop und einen Blumenladen.
Die Stadt gibt aber in der Vorlage auch zu, dass das Vorhaben durchaus nicht in allen Punkten mit dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept kompatibel ist. „Es muss davon ausgegangen werden, dass die notwendige Kaufkraft zur Erzielung des geplanten Umsatzes von anderen Betrieben in zentralen Versorgungsbereichen oder Nahversorgungsstandorten abgezogen wird, wodurch diese gefährdet werden könnten.“ So müsste das Nahversorgungszentrum Hubertusplatz etwa 7 bis 8 Prozent seines Umsatzes abgeben, auch Märkte in Halle-Neustadt wären betroffen. Die Umsatzumverteilung habe aber keine negativen städtebaulichen Effekte, meint die Stadt und ist für das Vorhaben.
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