Sachsen-Anhalt gründet Landesinitiative für Alphabetisierung
Gemeinsam mit 17 Partnern aus vielen gesellschaftlichen Bereichen hat das Land eine Landesinitiative „Alphabetisierung und Grundbildung Sachsen-Anhalt“ gegründet. Am Mittwoch gründet sich die Initiative im Rahmen eines Fachtages. Der Kreis der Unterstützer ist offen angelegt. Weitere Vereine, Verbände und Institutionen sind eingeladen, mitzuwirken und das Bündnis zu komplettieren. Die Schirmherrschaft übernimmt Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff.
„Die Gründung ist ein wichtiges gesellschaftliches Signal. Einerseits wollen wir Menschen mit Grundbildungsbedarf aus der Anonymität holen und andererseits brauchen wir auch eine gesellschaftliche Offenheit für diese Thematik. Menschen mit Defiziten in ihrer Bildungsbiografie dürfen nicht ausgegrenzt werden, vielmehr brauchen sie Unterstützung bei den Bemühungen, sich fortzubilden“, erklärte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff.
Die Landesinitiative soll das Thema „Alphabetisierung und Grundbildung“ in Sachsen-Anhalt dauerhaft verankern und „Brücken schlagen“ zu den unterschiedlichen Einrichtungen im Land, in denen Menschen mit Grundbildungsbedarf zu finden sind.
„Mit der Schaffung einer Netzwerkstelle haben wir im vergangenen Jahr einen wichtigen Schritt unternommen. Bestehende Projekte werden koordiniert und weitere Unterstützer für diese wichtige Arbeit geworben. Nun gehen wir konsequent weiter. Daher danke ich allen Partnern der Initiative, dass sie sich künftig stärker engagieren wollen. Gemeinsam besteht das Ziel im kommenden Jahr ein Landesprogramm zu erarbeiten, das ab 2020 auch finanziell mit Leben erfüllt werden soll. Dafür schaffen wir heute gemeinsam die Grundlage“, so Bildungsminister Marco Tullner.
Alphabetisierung – wer denkt da nicht automatisch an ein Entwicklungsland? „…Menschen mit Defiziten in ihrer Bildungsbiografie dürfen nicht ausgegrenzt werden, vielmehr brauchen sie Unterstützung bei den Bemühungen, sich fortzubilden“ – Wozu? Solange wir bundesweit seit vielen vielen Jahren Lehrermangel, Unterrichtsausfälle und bröckelnde Schulen haben und nicht wirklich etwas dagegen unternommen wird, müssen wir nicht an anderer Stelle künstliche Aktivität vortäuschen. Das „Land der Dichter und Denker“ wurde schon seit langer Zeit aufgegeben.