„Sole für (H)alle“: Probebohrungen auf der Saline
Salz hat Halle reich gemacht. Und so sagt auch Hallore Tobias Heinicke: „Was für Dallas das Öl, ist für die Halloren das Salz.“ Und das könnte bald wirklich wieder aus Halle kommen. Zwar hat Halle das einzige Salzproduzierende Museum Deutschlands. Doch im Salinemuseum wird nur gesiedet, die Sole dafür kommt aus Bernburg.
Doch der Verein „Neue Hallesche Pfännerschaft“ hat Großes vor. Spätestens im Jahr 2021 soll in Halle auch wieder Sole von hier verarbeitet werden. In jenem Jahr wird die Königlich-Preußische Saline 300 Jahre alt. Am Dienstag wurde der Grundstein dafür gelegt. Direkt neben dem alten Karstadt-Technik-Zentrum und vis-a-vis des Planetariums wurde ein alter Solebrunnen reaktiviert, der vor 57 Jahren stillgelegt wurde. Der reicht in 530 Meter Tiefe. In knapp 52 Metern Tiefe hat die Firma HCP eine Pumpe installiert, um das kostbare salzhaltige Wasser nach Oben zu pumpen. Dort hatten die Halloren einmal nachgestellt, wie früher das Salz gewonnen wurde. Die Sole wurde einst in Holzrohren vom Gutjahrbrunnen am Hallmarkt zu den Siedekoten transportiert. Die Holzrohre waren auch zum Pumpversuch aufgebaut, die Sole wurde jedoch durch einen Plastikschlauch hindurchgeleitet. Direkt im Anschluss wurde die Sole gleich in der Siedepfanne erhitzt, um echtes hallesches Salz zu gewinnen.
Die Pumpversuche am Dienstag waren der öffentlichkeitswirksame Auftakt. Etliche Stadtprominenz war dazu gekommen, wie Oberbürgermeister Bernd Wiegand, Schwimmstar Paul Biedermann oder Stadtwerke-Chef Mathias Lux. Doch dauerhaft gefördert wird noch nicht. Dafür bedarf es einer Genehmigung durch das Landesbergamt. Die stünden dem Vorhaben zwar wohlgesonnen gegenüber, hieß es. Doch nun müssen auch Untersuchungen erfolgen, welche geologischen Auswirkungen auftreten könnten. Denn die unterirdische Soleschicht hat eine Verbindung bis zum Gesundbrunnen. Wenn auf der Saline damals Sole gefördert wurde, sank der Wasserpegel am Gesundbrunnen.
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