Stadtrat diskutiert über autofreie Altstadt

Der hallesche Stadtrat hat am Mittwoch über eine autofreie Altstadt diskutiert. Eine Entscheidung wurde noch nicht gefällt. Zunächst stehen noch Beratungen in den Fachausschüssen an.
Hendrik Lange (Linke) erklärt zu dem Antrag seiner Fraktion, man wolle einen Masterplan erstellen lassen. Der Altstadtring solle nicht mehr zum Parken und Befahren mit Autos mit Ausnahme von Anwohnern zugelassen werden. Der Markt und die Altstadt seien sehr gut mit dem ÖPNV erreichbar. Innerhalb des Altstadtrings könnte man beispielsweise auch die Straßenbahnen kostenfrei nutzen lassen. Man wolle mit dem Antrag die Forderung von „Fridays for Future“ aufgreifen. Inés Brock (Grüne) nannte den Antrag ein „wichtiges und richtiges Signal“. „Das so ein Antrag von der Seite kommt, ist klar“, sagte Rene Schnabel (AfD). Es sei unrealistisch, dass die Leipziger und Merseburger ihr Auto am Stadtrand stehen lassen und dann mit dem Auto in die Innenstadt fahren. „Das ist eine Beschneidung unserer Händler vor Ort. Ganz ehrlich, ein sinnfreier Antrag für mich“, so Schnabel, der weiteren Leerstand fürchtet.
Der Antrag hat zum Ziel, dass die Stadtverwaltung einen Masterplan mit dem Ziel einer „autofreien Altstadt“ erarbeitet. Darin soll die Stadt kurz-, mittel- und langfristige Ziele und Maßnahmen aufführen, wie sie dies erreichen kann. „Eine der kurzfristigen Maßnahmen soll die verstärkte Kontrolle der bisher schon bestehenden Einfahrverbote sein, die in nicht zu akzeptierendem Umfang tagtäglich ignoriert werden“, heißt es im Antrag. Als mittelfristige Maßnahme wird die Errichtung von Zufahrtskontrollsystemen vorgeschlagen. Und langfristig sollen die jetzt von Anwohnern genutzten Parkplätze an den Straßen umgewandelt werden, beispielsweise in Grünflächen oder Radstreifen.
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